... sieht man den Wald kaum? Im März war es ja wirklich ein Auf und Ab, was das Stimmungsbarometer von den meisten von uns anbetraf. Die (Arbeits-) Situation ist weiterhin etwas merkwürdig, auch wenn man die Hoffnung hat, dass sich ab April wieder einiges zur Normalität wenden wird. Zudem soll man sich ja, soweit dies möglich ist, Zuhause aufhalten. Aber so ein kleiner Waldspaziergang wirkt ja auch manchmal wahre Wunder (mit nötigem Sicherheitsabstand zu anderen, versteht sich). Bewegung, frische Luft und die Gedanken auf etwas anderes (wie die Natur) lenken, sorgt für neue Motivationen und eine etwas entspanntere Einstellung.
Wie passend demnach, dass ich mich im März auch literarisch des Öfteren in den Wald begeben habe. Ich glaube es waren insgesamt sechs der neun Bücher, in denen es um einen Wald ging oder in dem die Handlungen zentral im Grünen gespielt haben. Aber hier die näheren Details:
Wie passend demnach, dass ich mich im März auch literarisch des Öfteren in den Wald begeben habe. Ich glaube es waren insgesamt sechs der neun Bücher, in denen es um einen Wald ging oder in dem die Handlungen zentral im Grünen gespielt haben. Aber hier die näheren Details:
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- In "Frankly in Love" von David Yoon geht es zwar nicht um einen Wald, spielt aber dafür rein äußerlich im Team "Grün" mit. Die ganz süße Geschichte rund um den Jugendlichen Frank, der sich einfach nur verlieben und eine Beziehung führen will, die nicht nach dem Wunsch seiner Eltern läuft, hat mir ganz gut gefallen. Nicht nur hat er diese eine leichte Teenie- oder sogar Teenie-Netflix-Film-Atmosphäre, sondern konfrontiert den Leser stark mit den Themen Rassismus und Vorurteile. Ein Jugendbuch also, das unterhält und wachrüttelt, dabei schonungslos ehrlich und irgendwie verständnisvoll ist. Auch wenn ich mir manche Aspekte stärker ausgearbeitet vorgestellt hatte, war ich am Ende von der Umsetzung angetan.
- "Pine" von Francine Toon: Ein klarer Favorit in diesem Jahr, war dieser Roman. Düster und packend. Psychologisch, versetzt mit Magical-Realism-Elementen. Genau mein Ding. Toon entführt uns hier in einen Wald, der dunkle Geheimnisse beherbergt. Zwar geht es hier gar nicht so stark um den erwähnten Kriminalfall, aber allein die Figuren und deren Dynamik haben es mir angetan. Irgendwie scheint auf der einen Seite alles normal und dann plötzlich könnte alles völlig absurd und unerklärlich sein. Ein Reread wird hier sicherlich nicht ausgeschlossen sein.
- Danach kamen "Dracul" von Dacre Stoker & J. D. Barker sowie "The Deathless Girls" von Kiran Millwood Hargrave. Beide ebenfalls mit dem Fokus auf den Wald, denn wenn Dracula im Spiel ist, dann hat die Natur natürlich einen besonderen Stellenwert. Da ich im März weiterhin im Dracula-Fieber war, haben mich beide Geschichten gut unterhalten. In beiden geht es eher um die Vergangenheit des dunklen Fürsten und irgendwie auch um seine schon wahnhafte Gier nach der Liebe (den Lieben) seines Lebens. Wer den Klassiker von Bram Stoker mochte, der wird hiermit sicherlich auch seinen Spaß haben. "Dracul" geht natürlich dank der Informationen von Dacre Stoker etwas tiefer in die beabsichtigte Richtung von Bram Stoker selbst, wohingegen "The Deathless Girls" mit der Sichtweise der Frauen von Dracula spielt.
- "The Night Country" von Melissa Albert: Zugegeben, ich bin gerade mittendrin im zweiten Teil der Reihe (Rezension: "The Hazel Wood" #1). Aber da ich das Buch gemeinsam mit meiner Schwester lese und wir schon beinahe bei der Hälfte angekommen sind, lasse ich es mal als Märzlektüre gelten. Das Einstiegskapitel konnte uns zunächst gar nicht überzeugen, da wir schon befürchtet haben, dass es jetzt eher langweilig zugehen wird und sich die Protagonistin nur mit Teenie-Dramen beschäftigen würde. Doch mittlerweile kommt doch ordenlich Spannung auf und wir sind schon ganz neugierig darauf, zu erfahren, wohin die Reise diesmal führt.
- Danach ging es auch endlich mal wieder weiter mit meinem Philip Pullman Lesemarathon. Mit "The Book of Dust" (La Belle Savauge #1) bin ich nun beinahe auf dem aktuellen Stand. Pullman schafft es irgendwie, mich jedes Mal von der Reihe, nach dem Lesen (!) wieder abhängig zu machen. Während des Lesens denke ich mir immer: Ja, ganz interessant. Okay, okay, aha, gut. Und dann am Ende will ich die Figuren gar nicht gehen lassen und bin unheimlich sentimental. Ich kann es mir selbst nicht erklären wie das geht, aber nun ja. Daher werde ich im April definitiv noch den zweiten Teil der Trilogie lesen und ich dann wohl sehnsüchtig auf den dritten Teil freuen. Ich hoffe ja wirklich sehr, dass am Ende noch etwas unfassbar unerwartetes geschieht...
- "The Princess and the Goblin" von George MacDonald und "Meine Schwester, die Serienmörderin" von Oyinkan Braithwaite habe ich gerade erst etwas ausführlicher rezensiert, daher halte ich mich an dieser Stelle mal wieder etwas kürzer. Unterschiedlicher könnten sie wohl nicht sein, aber ich habe beide sehr gerne gelesen. Ersteres ist natürlich märchenhaft und durch die Illustration wahnsinnig schön, um mal wieder das Gefühl vom typischen "Lesen vor dem Einschlafen" zu bekommen und letzteres ist sehr konfliktreich, was das moralische Verhalten eines Menschen betrifft.
- "Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel: Meine letzte Lektüre diesen Monat war irgendwie eine positive Überraschung. Viel habe ich mir ehrlich gesagt nicht erhofft. Ich bin einfach erstens nicht so der super Thriller-Fan, weil es mir meist doch zu langweilig ist und ich schon viel zu früh weiß, worauf das hinausläuft und zweitens habe ich oftmals wenig Vertrauen in deutsche Romane (shame on me!). Nach den ersten Kapiteln dachte ich noch, ich lege es gleich zur Seite, doch plötzlich hatte ich es innerhalb von vierundzwanzig Stunden ausgelesen. Mich hat dieses hin und her der Figuren einfach doch packen können, auch wenn ich viele Ausdrucksweisen wirklich missglückt fande und mir die Tatsache, dass wenig Verständnis da von irgendwie jedem für psychische Erkrankungen aufgebracht wird, ebenfalls sehr negativ aufgefallen ist. Natürlich, solche Haltungen gibt es, aber hier hatte man den Eindruck, dass die Frauen wieder an allem schuld sind und den Männern das Leben schwer machen, weil sie depressiv sind oder Ähnliches. Ein klares No-Go. Auf der anderen Seite gab es hingegen auch gute Aspekte, die klarstellen, dass die Lebensweise eines jungen Mädchens, wie ausufernd auch immer, ihre Angelegenheit ist und dass es nun mal sehr offene und eher zurückhaltende Menschen gibt. Grundsätzlich war ich demnach positiv überrascht, bin aber im Großen und Ganzen mit einem mittelmäßigen Gefühl zurückgeblieben. Was mich aber nicht ganz loslässt: Habe ich das Ende verstanden? Eigentlich wurde alles aufgelöst, aber irgendwie blieb es doch offen... Ich hatte zwischenzeitlich noch eine These, die nie bestätigt wurde und dadurch war ich am Ende etwas unsicher, ob ich ein Detail überlesen habe. Vielleicht gibt es hier ja aber auch gar keinen doppelten Boden.
Ansonsten habe ich mir für den nächsten Monat bereits schon einiges zurechtgelegt, das ich gerne lesen würde. Zusätzlich natürlich zu meiner Liste aus dem Februarbeitrag "Die ewig Zurückgestellten". Da würde ich zumindest gerne Donna Tartts "Der Distelfink" in Angriff nehmen.
Wie habt ihr den März verbracht (überstanden)? Unternehmt ihr auch Spaziergänge, um den Kopf freizubekommen?
Ahoi Karin,
AntwortenLöschenich nutze die Zeit neben Recherche für die Bachelorarbeit, Kochen und Backen auch für viele Spaziergänge; das Wetter ist ja auch zu einladend!
Zu den Dracula-Büchern habe ich ja schon was geschrieben; Book of Dust sieht ja sooo schön aus! Ist das der Autor von "Der goldene Kompass"?
Highlight meines Lesemonats war übrigens "Libertalia", ein Buch, über das ich nur sehr zufällig gestolpert bin.
Ronja von oceanloveR
Welches Thema hat denn deine Bachelorarbeit? :) Das stimmt, die Sonne tut richtig gut, auch wenn ich finde, dass der Wind manchmal noch recht eisig ist. :D
LöschenGenau, "Der Goldene Kompass" ist ja Teil eins der "His Dark Materials"-Reihe, also der "Der Goldene Kompass" Reihe. Und Book of Dust ist quasi die Vorgeschichte dazu. "The Secret Commonwealth" hingegen die Fortsetzung. :)
Liebe Grüße
Karin
Pirateriebekämpfung :) Es sollte so seefahrtskastig werden, wie nur irgend möglich :D
LöschenAhaaaa, das habe ich gar nicht gewusst, dass es eine Vorgeschichte gibt! Hatte nur mitbekommen, dass es mit dem wilden Fluss irgendeine Art Fortsetzung gibt?