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REZENSIONEN




NEUE   BEITRÄGE

Sachbücher by Rowohlt: 2x Feminismus


Werbung ~ Rezensionsexemplare
 

Sachbücher gehören nicht gerade zu dem Genre, das man mit einem "Lesen zur Entspannung" verbindet. Ich muss gestehen, dass ich daher öfter dazu greife, wenn ich weiß, dass ich etwas mehr Ruhe habe und der Kopf etwas freier ist, um mich wirklich mit dem Geschriebenen auseinandersetzen zu können. 

So auch bei diesen beiden Büchern, die in den letzten Monaten im Rowohlt Verlag erschienen sind: "Ada Lovelace - Visionärin und Genie" von Vera Weidenbach und "Witches, Bitches, It-Girls" von Rebekka Endler.
Beides Bücher, die relativ nah beieinanderliegen. Obwohl ersteres primär auf das Leben einer Person abzielt, wird in beiden deutlich, was es eben für weiblich gelesene Personen bedeutet, sich Wissen anzueignen, etwas Neues zu kreieren und miterleben zu müssen, wie ihre Erkenntnisse von (überwiegend) männlichen Kollegen geklaut werden oder schlimmer noch, sie (verbal wie auch körperlich) attackiert werden. Der Fokus liegt also sehr stark auf dem feministischen Aspekt. 

 

Vor nichts haben patriachale Mächte mehr Angst als vor dem feministischen Kollektiv! 
- S.264, "Witches, Bitches,It-Girls" von Rebekka Endler




 

"Ada Lovelace - Visionärin und Genie" von Vera Weidenbach

Dieses Buch hat es mit seinen knapp zweihundertundfünfzig Seiten durchaus in sich. Wir lernen Ada Lovelace kennen, die Vorreiterin im Bereich der Programmierung. Obwohl es damals noch nicht solche Computer gab, wie wir sie heute kennen, hegte Lovelace eine Begeisterung für Mathematik und hatte, durch ihre Stellung, auch einen Zugang zu den ersten Maschinen. 

Zwar wurden ihre Arbeiten in den letzten Jahren hier und da etwas präsenter in der Öffentlichkeit thematisiert, nicht zuletzt eben durch die Analysen der ausradierten Errungenschaften von Frauen durch feministische Aufklärungsarbeit, aber wirklich viel wusste ich bisher nicht über Ada Lovelace. 
Was mich hier selbst ein wenig (positiv) überraschte: Mir war bekannt, in welchem Bereich sie selbst Pionierin war, dass sie jedoch die Tochter von Lord Byron gewesen ist, hatte ich scheinbar als nicht ausschlaggebende Info irgendwo vergraben. Obwohl diese Verbindung meist weiterhin in den Vordergrund gerückt wird (in gewissem Maße ist dies auch teilweise relevant), wird Ada Lovelaces eigene Arbeit dadurch nicht (mehr) geschmälert. 

Dieses Buch zeigt auf, wie Lovelace groß geworden ist, welche Personen in ihrem Umfeld sie geprägt und tatsächlich auch teilweise gefördert haben und wie sie ihre Interessen überhaupt hat ausbauen können. Die gesellschaftlichen Strukturen und Mächte, die zu ihrer Zeit immer noch präsent waren, konnte sie teils gut "umgehen", dennoch konnte sie sich nicht alles erlauben. 
Mir gefielen die persönlichen Einblicke durch die eingebauten Briefwechsel zwischen Ada Lovelace und einigen ihrer Freund*innen, Partner und Familie. Dies sorgte dafür, dass man ihre Persönlichkeit etwas eher greifen konnte. 
Zwar skizziert das Buch ihren Werdegang und den Schritt von der "Visionärin zum Genie", allerdings erfahren wir hier auch viel über ihren langjährigen Arbeitspartner Charles Babbage, der ihr Zugang zu Wissen und Technologie ermöglicht, oder anderen Personen, die ihr nahestanden. Das mag manchmal etwas von Ada Lovelace ablenken, jedoch macht der Text dadurch wirklich gut deutlich, dass sie keine Selbstakteurin war und sein konnte. Ihre Arbeit war geprägt von Kontakten und dem Zusammenspiel anderer Menschen.  

 

Die letzten Absätze des Briefes zeugen von einem großen Unwohlsein über die Art, wie Adas Gehirn arbeitete und zu was sie womöglich fähig war. Für De Morgan ist das etwas, das in einer Frau nicht vorkommen kann. Nicht vorkommen darf, denn sonst geriete seine Welt aus den Fugen. 
- S.123, "Ada Lovelace- Visionärin und Genie" von Vera Weidenbach

 

Insgesamt ein wirklich spannendes Buch, das nähere Einblicke in die Thematik (ja, auch mathematische Ansätze werden hier durchaus stark ausgelegt, um das Prinzip der Maschine zu erklären), Ada Lovelaces´ Leben und der Verbindung zu feministischen Ansätzen liefert. Wer sich bisher wenig oder gar nicht mit ihrer Person befasst hat, wird hier viel Neues und Interessantes finden und die noch meist dominierte Ansicht über die viel cleveren "Computer-Bros" hoffentlich anders sehen. 

 



 "Witches, Bitches, It-Girls" von Rebekka Endler

Das zweite Buch, das sich dann nicht mehr nur auf eine Person fokussiert, sondern sich dem Schaffen von weiblich gelesenen Personen annimmt und diesen unter dem feministischen Aspekt untersucht, ist von Rebekka Endler und trägt den Untertitel "Wie patriachale Mythen uns bis heute prägen".
Und holla die Waldfee... hier steckt wirklich einiges drin. Auch hier würde ich wieder behaupten, dass ich mit vielen neuen Erkenntnissen zum Thema vertraut bin. Auf Social Media kommt man durchaus öfters in Kontakt damit oder mittlerweile (zum Glück nicht drumherum). Viele Strukturen und "Tricks", will ich es jetzt mal nennen, wie man den Feminismus klein oder schlechtreden kann, sind mir bekannt und ich finde es bewundernswert, wie viele Menschen weiterhin die Kraft aufbringen, aktiv gegen all das anzukämpfen. Dennoch war ich sehr davon überrascht, was in unserem Umgang miteinander und der Art wie medial berichtet wird, noch so alles steckt, was den Patriachismus wirklich schützen soll. 
Das Erschreckendste für mich ist jedoch zu erkennen, dass sich die "übergeordnete Macht" der Gesellschaft immer einen Übeltäter herausnimmt, der stets für alle Probleme verantwortlich sein soll, die sie selbst verbockt hat. Erst waren es die Frauen, anschließend die Hexen, dann die It-Girls, jetzt die Feministinnen (und Ausländer*innen natürlich sowieso). Das Buch schlüsselt wirklich wunderbar auf, wie sich Männer die Welt so gestaltet haben, wie es ihnen passt, um dann weiterhin behaupten zu können, sie seien die eigentlich "armen Geschädigten" der heutigen Gesellschaft. 
 
Was Rebekka Endler aber hier dennoch wirklich außerordentlich gut hinbekommt: Trotz der zahlreichen Belege, Ausführungen und Beschreibungen aktueller Beispiele von Antifeminismus, löst das Buch eben keinen "Männerhass" aus (was ja so oft von feministischen Texten behauptet wird) und beweist, dass dies auch nicht nötig ist, um Gerechtigkeit zu fordern und zu fördern. Es ist eine Aufarbeitung dessen, was Frauen in der Vergangenheit angetan wurde (Hexenverfolgung, Unterdrückung) und was sich ändern müsste, um halbwegs an einen Punkt zu kommen, dass wir aufhören den politischen Ball, der gespielt wird, in Form von: "Männer vs. Frauen" fallen zu lassen und als ein Ganzes zusammenzuarbeiten, um unser aller Miteinander zu stärken. Schwierig, ich weiß... 
 

In Zeiten, in denen offene Misogynie immer gesellschaftsfähiger wird [,,,], sollen wir - die Frauen - aufhören zu heulen und stattdessen Sektkorken knallen lassen, weil wir in einigen Bereichen kleine Fortschritte verzeichnen? Mein Eindruck ist: Die Gefahr geht noch nicht einmal von der gelebten Gleichberechtigung der Geschlechter aus, die noch in weiter Zukunft liegt, es reicht schon der Gedanke daran, dass es in diese Richtung gehen könnte, damit einige Männer mit ihrem gesamten journalistischen Gewicht auf die Bremse treten und "Es reicht!" rufen. 
- S.340, "Witches, Bitches, It-Girls" von Rebekka Endler
 
 
Es ist eines dieser Bücher, die wirklich, wirklich auch unbedingt von Männern gelesen werden sollte! Und ich hoffe, dass es dies auch wird und nicht als "Ah, wieder eines dieser Bücher, das über Männer herzieht" angesehen wird. Denn das ist es nicht! Es zeigt fehlerhafte Strukturen auf, aus denen wir uns scheinbar einfach nicht lösen können. 
Absolut lesenswert und sollte meiner Meinung nach auch an Schulen/ Unis etc. in den Unterricht aufgenommen werden!

 


 

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Vacation Reads: Literatur in Lübeck & Umgebung

Oktober 16, 2025

 


Let The Vacation Begin

Mein erster etwas längerer Urlaub startete im September. Wir hatten uns dafür entschieden, erneut einen kleinen Abstecher in den Norden zu machen. Hauptanlaufstelle sollte sein: das Buddenbrookshaus!
Leider wird dieses bis 2023 saniert, sodass wir das Haus nur von außen betrachten konnten (ich weiß, Vorabcheck und Planung war hier nicht unsere Stärke...). Zusätzlich gab es jedoch eine interessante Ausstellung, die den Titel "Thomas Mann und die Demokratie" getragen hat. Diese haben wir uns natürlich als kleinen Trostpreis angesehen. 

Da unsere Reise also in Lübeck gestartet ist, haben wir uns dort ganz im Feeling der Buddenbrooks und Literatur bewegt. Heißt natürlich auch, dass ich mich vorab mit ordentlich Lektüren eingedeckt und wir alle Buchhandlungen abgeklappert haben, die man so finden konnte. Nach den ersten drei Tagen ging es dann weiter nach Heiligenhafen, inklusive Fehmarn und Grömitz. Das Wetter war herrlich, perfekt zum Spazierengehen, Entspannen und Lesen. 


Hier also ein kleiner Überblick über alle gelesenen Bücher im Urlaub und anschließend ein paar Einblicke, was als Andenken mitdurfte: 

 

Rezensionen zu den Büchern  

Insgesamt fünf Bücher habe ich mir für den Urlaub eingepackt. Innerhalb von vierzehn Tagen eigentlich machbar, ich hatte jedoch auch immer im Hinterkopf, dass wir viel Zeit draußen verbringen wollten und überwiegend nur abends Zeit zum Lesen da sein würde. Da es zudem in die herbstliche Zeit ging, durften bereits Bücher mit, die etwas düsterer und geheimnisvoller sind. 



"Not Quite Dead Yet" von Holly Jackson & "Strange Heart Beating" von Eli Goldstone

Angefangen habe ich mit "Not Quite Dead Yet" von Holly Jackson. Dies ist Jacksons erster Erwachsenenthriller/-roman und wurde durchaus viel besprochen. Hier muss die Protagonistin ihren eigenen Mordfall lösen. Denn in der Halloweennacht wird sie angegriffen und erleidet eine schwerwiegende Verletzung. Nun liegt es an ihr, herauszufinden, wer ihr das angetan hat.

Ich persönlich habe "A Good Girl´s Guide To Murder" sehr gemocht. Die Bücher, wie auch die Serie. Daher war ich natürlich sehr neugierig darauf, wie Jackson nun eine etwas erwachsenere Geschichte präsentiert. In dem Hinblick muss ich ganz ehrlich sagen, dass es mir doch noch ein wenig "jugendlich" daherkam. Zwar sind die Tat und viele enthaltene Aspekte erwachsen, aber die Art der Figuren, insbesondere der Protagonistin, wirkte mir zwischendurch doch eher jung. 
Die Story selbst ist spannend geschrieben und lockt die Leser*innen von Kapitel zu Kapitel. Man rätselt mit, stellt neue Theorien auf, lässt sie wieder fallen und ist hier und da auch mal überrascht. Wenn man jedoch genau auf die Details achtet, kann man sich ab der Hälfte schon denken, wie die Geschichte aber ausgeht. Das hat mich nicht wirklich gestört, aber da hätte ich mir vielleicht eine etwas "raffiniertere" Auflösung gewünscht. 

Insgesamt aber ein ganz guter Thriller, den man empfehlen kann, wenn man ein Buch für ein paar nette Lesestunden sucht. 

 

"Strange Heart Beating" von Eli Goldstone ging hingegen in eine deutlich andere Richtung, was mich nach den ersten Kapiteln auch überrascht hat. Es ist ein Roman, der ziemlich tief ins Psychologische geht und aufzeigt, wie tief alte Wunden sitzen können. 
Hier ist das "Zwischen den Zeilen" lesen relativ wichtig, was aber dafür sorgt, dass die Geschichte eine ganz besondere und schöne Stimmung sowie mystisch angehauchte Note erhält.

Es geht um einen Protagonisten, der seine Frau aufgrund eines tragischen Unfalls verloren hat (Unfall mit einem vorbeikommenden Schwan...) und nun versucht mehr über sie und ihre Vergangenheit herauszufinden. 
Obwohl ich die meisten Figuren absolut nicht ausstehen konnte, weil jede*r für sich irgendwie egoistisch und verletzend agiert, mochte ich die Geschichte dennoch. Sie zeigt auf, dass das Leben auch aus Trauer, nicht leichten Entscheidungen, Enttäuschung und Unglück geprägt ist. Und trotzdem liegt es in unserer Hand, wie wir dies mit den eigenen Handlungen anschließend steuern beziehungsweise beeinflussen. 

Ein eher ruhiger, wenn auch sehr spezieller Roman über das Leben, die Liebe und Familie. Würde ich nur empfehlen, wenn man keine leichte Kost sucht und Kapazitäten für emotionalen Ballast übrighat.  

 

"Rouge" von Mona Awad

Die Queen of weird fiction hat mich danach begleitet. Ich liebe ja "Bunny" (hier nochmal die Rezension zum nachlesen) und kaufe mir automatisch alle neuen Bücher von Awad. Dieses hier lag jedoch ein ganzes Jahr ungelesen bei mir herum. Das wollte ich natürlich endlich ändern. 

Ich sag mal so: Mona Awad enttäuscht nicht, wenn es darum geht, sehr außergewöhnliche Ideen zu erfinden und in ihre Geschichten einzubauen. "Rouge" ist teilweise ein absoluter Fiebertraum. Zwischendurch fragt man sich, ob man alles richtig versteht und ob man den Roman überhaupt richtig verstehe kann, wenn man sich jedoch einfach mal auf das Geschriebene einlässt, akzeptiert man, dass es für einige Aspekte keine richtige Antwort gibt. 
Rouge ist geprägt von der Essenz einer Mutter-Tochter-Beziehung und einem großen Verlust. Nach und nach entspinnt sich eine Welt aus Traum und Wirklichkeit, aus alten Erinnerungen und neuen Verknüpfungen. 

Wer sich auf Neues und etwas nicht immer Greifbares einstellen kann, der wird mit diesem Roman sicherlich seine Freude haben, auch wenn es einem zum Ende hin wirklich die Tränen in die Augen treibt.  

 


 "When We Were Monsters" von Jennifer Niven 

Dieses Jugendbuch hat mich dann bereits in den letzten freien Tagen daheim unterhalten. "When We Were Monsters" ist, welch Überraschung, eine Mischung aus "The Secret History" von Donna Tartt und "If We Were Villains" von M.L. Rio und reiht sich in den Trend des düsteren Dark Academia Settings ein. 

Ich mochte die Geschichte sehr, weil wir uns mit einer Gruppe junger Schüler*innen an einen Ort begeben, der Geheimnisse beherbergt und eine spannende Dynamik von Rivalität offenbart, gleichzeitig ist dies kein bahnbrechend innovativer Roman. Er spielt mit den gängigen Mechanismen und hält in dem Sinne keine neuen Dinge bereit. 

Es ist jedoch eine interessante Geschichte, die sicherlich perfekt ist für einen Leseabend an Halloween oder einfach im Herbst geeignet ist. 

 

"Cat´s Cradle" von Kurt Vonnegut

Bei meiner letzten Lektüre beschlich mich das Gefühl, dass ich Satire nicht immer ganz als solche in der Lage bin zu verstehen. "Cat´s Cradle" ist nämlich eine bitterböse Satire auf den Kalten Krieg und das Ende der Welt. 

Natürlich wird ziemlich schnell offensichtlich wie absurd viele Weltansichten, menschliche Egos und potentielle Gefahren für die Menschheit (Religion, Fanatismus, Gefahren durch verschiedenste Waffen) dargestellt werden, jedoch hatte ich das Gefühl, dass der Roman das auf eine sehr chaotische Art und Weise macht, sodass ich manchmal nicht ganz hinterherkam. Es gibt viele Orte, ausgedachte Begriffe und vor allem Personen, sodass es mir schwerfiel immer alles auseinanderzuhalten und allem zu folgen. 
Was mich aber eher gestört hat, waren die vielen negativ besetzten Begriffe für Menschen/-gruppen.

Die Kapitel sind jeweils sehr, sehr kurz und sorgen manchmal dafür, dass man eher aus der Situation herausgerissen wird, obwohl sie weitergeht. Irgendwann wirkt viel Geschriebenes fast belanglos und langweilig, zumindest erging es mir so. 

Obwohl ich die Idee eigentlich mochte, konnte mich das Buch nicht überzeugen (vielleicht müsste ich es noch einmal lesen mit ein wenig Hintergrundwissen). Ich habe mir aber vorgenommen Vonneguts "Slaughterhouse Five" zu lesen, um zu schauen, ob ich damit eher warm werde.  

 


New In

Insgesamt bin ich also ganz zufrieden mit meinen ausgewählten Lektüren für den Urlaub. Natürlich sind aber auch neue Bücher eingezogen, nämlich Thomas Manns "Buddenbrooks" und "Der Tod in Venedig" in der neuen Leinenausgabe des S.Fischer Verlags, inklusive der passenden Thomas Mann Playmobil-Figur!

Auf Fehmarn haben wir zudem auch noch die wirklich schöne Buchhandlung "Sonnenseiten" entdeckt. Dort habe ich mir die goldenen Lesezeichen mitgenommen. 

 



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Birthday Book Haul

August 29, 2025


Time to say hello


Dass ich so lange nicht mehr zum Bloggen kommen würde, hätte ich nicht gedacht. Ebenso wenig, dass mein zweiter Beitrag des Jahres ebenfalls ein Book Haul sein wird. 
In den vergangenen Monaten habe ich nämlich durchaus einige wunderbare und unterhaltsame Bücher gelesen, die ich euch demnächst noch einmal vorstellen möchte. Zwar habe ich einige Bucheindrücke bereits auf meinem Instagram-/ & TikTok-Account geteilt, aber das ist in der Kürze auch nicht immer das Wahre. 
 
Wie der Titel aber eben schon sagt, sind bei mir durch den Geburtstag einige neue Bücher eingezogen. 
Seitdem ich allerdings in einer Buchhandlung arbeite, habe ich es damit meiner Familie und Freunden umso schwerer gemacht (abseits der Wunschliste), Bücher als Geschenkoption in Betracht zu ziehen. Schließlich sitze ich ja sozusagen quasi an der Quelle. 
 
Daher habe ich mir dieses Jahr einfach schon einige Tage davor Bücher bestellt, die ich mir dann selbst geschenkt habe. Ich meine: why not? 
Insgesamt war es zwar ein ruhiger, aber schöner Geburtstag. Mittlerweile genieße ich die Tage Zuhause, da ich sonst immer von vielen Menschen umgeben bin. Kraft tanken bedeutet demnach auf der Couch oder im Bett zu liegen, Kaffee zu trinken und dazu Musik zu hören oder eben ein gutes Buch zu lesen. 
 
Aber nun zu den wichtigen Dingen...  
 

Die Bücher

Folgende acht Bücher sind nun frisch mit dabei:

  •  "People We Meet on Vacation" von Emily Henry: Obwohl ich das Buch schon kenne und in diesem Beitrag bereits geranked habe, wollte ich die Special Edition dennoch gerne haben. Wenn die Verfilmung demnächst kommt, wird es der perfekte Anlass ein, um das Buch noch einmal zu lesen.
  •  "Not Quite Dead Yet" von Holly Jackson: War ein absoluter autobuy. Denn ihre "Good Girl´s Guide"-Reihe habe ich bisher geliebt. Bin gespannt, ob ihr Thriller für Erwachsene da rankommen kann.  
  • "Strange Heart Beating" von Eli Goldstone: "Seb´s beautiful, beloved wife Leda had been killes by a swan." Allein dieser Anfangssatz des Klappentextes hatte es mir angetan. Viel mehr weiß ich nicht über den Inhalt, aber ich hoffe, dass es mich direkt packt und eventuell auch ein paar bizarre Züge annehmen wird. 
  • "The Hopkins Manuscript" von R.C. Sherriff: Nach "Atmosphere" von Taylor Jenkins Reid hatte ich Lust ein wenig länger in der Weltraum-Szenerie zu verbringen. Dabei fiel mein Blick auf diesen Science-Fiction-Klassiker. Ein Protagonist, der versucht die Menschheit davor zur retten, dass der Mond auf die Erde stürzt? Count me in!
  • "Moderation" von Elaine Castillo: Coverbuy durch und durch. Dass das Buch dann noch auf Themen wie Social Media, Content Creation und Toxic Workplace anspielt ist für mich doppelt spannend. Werde ich sehr bald lesen! 
  • "I Never Promised You a Rose Garden" von Joanne Greenberg: Greenbergs Roman ist eine fiktionalisierte Autobiographie, die wichtige und ernste Themen wie Schizophrenie und mentale Gesundheit aufgreift. Obwohl man da nicht immer "in Stimmung" für ist, versammelt es sicherlich viele lehrreiche Aspekte, die den Horizont erweitern. 
  • "Gaslight" von Miles Joris-Peyrafitte & Sara Shepard: "...[A] tense thriller that dredges the inner workings of cult [...]." Mehr musste ich mal wieder nicht lesen, um Lust auf das Buch zu bekommen. Momentan warte ich zudem noch auf das Buch "Colony" von Annika Norlin, welches über das gleiche Thema schreibt. 
  • "L.A. Women" von Ella Berman: Ich bin seitdem ich "Before We Were Innocent"  gelesen habe, ebenfalls direkt dazu übergegangen Bermans neuen Romane direkt als "möchte ich lesen" zu kennzeichnen. Dieses hier ist zudem stark literarisch angehaucht. Kann es kaum erwarten damit zu starten!  

Und natürlich habe ich mir auch noch eine neue tote bag gegönnt. Diesmal die 90th Penguin Books Anniversary Edition. 

 

Falls ihr die Bücher noch einmal aus anderen Blickwinkeln lesen möchtest:  

Hier gibt es das passende Reel auf Instagram zu sehen & hier auf TikTok: Books I got for my birthday. 

 


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Mit (Buch-)Geschenken ins neue Jahr

Januar 08, 2025

 

 

HAPPY NEW YEAR! 

Witzig oder auch traurig, wie schnelllebig doch alles geworden ist. Als ich über den Beitrag nachgedacht habe, fiel der Gedanke, es sei doch jetzt auch irgendwie schon zu spät dafür. Dabei ist das Jahr gerade mal 8 Tage alt und Weihnachten liegt knapp zwei Wochen zurück. Damals wäre das für Blogverhältnisse noch schnell gewesen. 

Da ich also vorhabe, im neuen Jahr etwas zu "entschleunigen" und die Langlebigkeit von Blogposts mehr zu würdigen, habe ich meine sogenannten Zweifel über Bord geworfen und den Beitrag also umgesetzt (yey!).

Ich durfte mich nämlich über einige schöne literarische Geschenke freuen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. 

Bookish gifts

Da ich derzeit schaue, wie ich meine Bücherregale effizienter nutzen kann, habe ich mir schicke Buchstützen gewünscht. Und ich freue mich sehr, dass ich jetzt diese schönen von ANDREA HOUSE in Szene setzen kann.
Sie sind deutlich schwerer als gedacht, aber ich hoffe dennoch, dass sie sich zum Beispiel oben auf dem Bücherregal gut präsentieren lassen. 
 

Ebenso wunderschön ist die Jutetasche mit der Covergestaltung der Penguin in Bloom Ausgabe zu "Anne of Green Gables". Die Tasche kommt von OUT OF PRINT, die ebenfalls für weitere Buchaccessoires bekannt sind.
Ich liebe das Motiv und freue mich schon, die Tasche auf neue (Buchkauf-)Abenteuer mitzunehmen.

 


The books

Obwohl meine Familie immer sagt, dass man mir keine Bücher schenken kann, weil man gar nicht weiß, was ich schon alles habe, schaffen sie es erstaunlich gut, immer eine gute Wahl zu treffen. Dieses Jahr durfte ich mich über folgende Bücher freuen: 

  • "The Ferryman" von Justin Cronin: Überraschendweise habe ich noch nichts von Cronin gelesen, dabei wurde seine "The Passage"-Trilogie meiner Meinung nach oft besprochen und war eine Zeit lang ziemlich präsent. Nun freue ich mich aber erst einmal mit einem Standalone zu beginnen. 
  • "The Wren in the Holly Library" von K. A. Linde: Da meine Familie weiß, dass ich auch eine kleine Schwäche für schöne Bücher habe, durfte ich mich ebenfalls über dieses schöne Buch mit Farbschnitt freuen. Die Inhaltsangabe spricht von einer Ähnlichkeit zu "The Beauty and the Beast". Ganz klar also, dass ich schon neugierig bin, ob es mich überzeugen wird. 
  • "The Official Agatha Christie Puzzle Book": Nachdem mein Freund mich mit "Murdle" gesehen hat, er weiß, dass ich unheimlich gerne Rätsel löse und ein Faible für die Whodunits der Queen of Crime habe, hat er mich mit diesem spannenden Rätselbuch überrascht. Ich habe natürlich schon kurz reingeblättert und denke, dass die Rätsel perfekt für Zwischendurch sind, auch wenn einige kniffliger scheinen als man zunächst denken mag. Ich werde sicherlich berichten, ob ich alles lösen konnte!

Zusätzlich dazu, habe ich noch zwei großzügige Gutscheine zum Büchershoppen erhalten. Sobald ich mich für eine Auswahl entschieden habe, werde ich diese ebenfalls mit euch teilen.

 

In love with: CAUDALIE

Über ein wenig Abwechslung freue ich mich zudem auch immer, daher waren die Beauty-Geschenke ebenfalls eine sehr schöne Überraschung.

Im vergangenen Jahr habe ich die Produkte von Caudalie für mich entdeckt. Bisher kannte ich nur die grüne Reihe mit Salicylsäure.
Nun habe ich ein tolles Paket mit drei Produkten der pinken Reihe bekommen, die sich
"Vinosource-Hydra" nennt und unter anderem das S.O.S Serum mit Hyaluronsäure enthält. Was soll ich sagen... man wird nun mal nicht jünger und ein wenig feuchtigkeitsspendende Creme kann nicht schaden.

Pretty in pink war auch das kleine Geschenkset von Rituals, das ich von meiner Schwester bekommen habe. Der Duft ist sehr angenehm und die kleine Kerze, die enthalten ist, wird sicherlich eine wunderbare Atmosphäre schaffen, wenn ich sie während der Lesestunden anzünde.


In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderbaren Start ins neue Jahr!






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"Okaye Tage" von Jenny Mustard

Oktober 21, 2024


Werbung ~ Rezensionsexemplar (Original: "Okay Days"/ 2023), dt. Übersetzung: eichborn Verlag 2023, Übersetzer*in: Lisa Kögeböhn (aus dem britischen Englisch), ★★★ 4 Sterne
Sommer in London: Die Schwedin Sam, impulsiv und leicht chaotisch, ist vorübergehend für ein Praktikum bei einer hippen Agentur in die Stadt gekommen. Auf einer Party trifft sie den idealistischen Luc, der nach der Uni noch nicht so recht seinen Platz in der Welt gefunden hat. Die beiden verlieben sich - im vollen Bewusstsein, dass ihre Verbindung aufgrund der Umstände nur von kurzer Dauer sein kann.


Meine Kurzrezension zu "Okaye Tage" auf Bookstagram

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Am liebsten würde ich in die Menge eintauchen, aber die Stickigkeit und der Lärm sorgen für Distanz. Als hätte ich eine VR-Brille auf, die mir weismachen will, dass alles um mich herum real ist, aber wenn ich die Hand ausstrecke, ist da nur Luft. Irgendwie paradox, nicht die virtuelle Welt für real zu halten, sondern die reale Welt für virtuell. Wahnvorstellungen im digitalen Zeitalter. 

- S.129f.

 

Zeitgenössische Romane, die aktuell viele junge Leute ansprechen, haben derzeit unter anderem die Gemeinsamkeit, dass sie nicht immer ein klares Ziel verfolgen und zudem stark die Dynamik oder auch Entwicklung der Protagonist*innen in den Fokus rücken.
Jenny Mustards "Okaye Tage" reihte sich für mich definitiv in diese Kategorie mit ein und ähnelt somit den Büchern von Sally Rooney und Coco Mellors.

Vorrangig wird nämlich die Frage aufgeworfen: "Wann weiß man eigentlich, dass man wirklich glücklich ist und man an dem Punkt im Leben steht, den man sich immer erträumt hat?"
Und die Protagonist*innen Luc und Samantha stellen sich diese Frage oft. Sehr oft. Der Roman erzählt eine sehr lebensnahe Geschichte über zwei Menschen, die sich mögen, Fehler begehen, versuchen vieles richtig zu machen und ihren Platz in der Welt zu finden sowie die Tücken des Arbeitsalltags zu überstehen.
Und obwohl Sams Herkunft Schweden eine Rolle spielt, kriegen wir hier das wilde Londoner Leben zu spüren.

 

 

„Es machte mir Angst, dass wir unter so unterschiedlichen Bedingungen lebten, uns gegenseitig nie hundertprozentig verstehen konnten. Also retteten wir uns ans Ufer, unterhielten uns wieder über Filme, Fernsehen und Essen. 

- S.294

 

Die Geschichte ist durchaus turbulent und doch geschieht gefühlt „wenig“. Der Fokus liegt für mich deutlich auf der Entwicklung der Figuren aufgrund der Geschehnisse. Als Leser*in spüren wir, wie jedes Erlebnis dafür sorgt, dass neue Überlegungen stattfinden und sich Luc und Sam daraufhin erneut ausrichten. Sei es wo sie sich Zuhause fühlen und mit wem sie sie selbst sein können.

Ich würde behaupten, auch wenn man weiß, worauf man sich einlässt (falls man eben Bücher sucht, die denen von Sally Rooney etc. ähneln), muss man in der passenden Stimmung sein, weil man die psychologischen Aspekte irgendwie feinfühliger wahrnehmen und auch damit zurechtkommen muss, dass man sich über viele Entscheidungen der Figuren ärgert.  
„Okaye Tage“ zeigt aber wunderbar auf, dass das Leben nicht immer perfekt ist, wir aber auch einiges (wenn auch nicht alles) beeinflussen können.
Die Figuren sind für mich keineswegs gleichbleibend sympathisch, aber ich mochte sie sehr, weil sie "frei" wirken. Sams unüberlegte und Lucs vorsichtige, rücksichtsvolle Art bilden eine sehr realistische Konstellation, welche die Geschichte auf besondere, feinfühlige und moderne Art erzählen.
 
 
Fazit
 
Wenn ihr einen Roman sucht, der kleine Jahresschnipsel einer Freundschaft und Beziehung mit Höhen und Tiefen aufzeigt, dabei auch ein wenig dem Schema der Planlosigkeit folgt und viel Wert auf die Feinheiten der Dynamiken in der zwischenmenschlichen Interaktion legt, werdet ihr das Buch mögen. Man sollte sich jedoch darauf einstellen, dass man manchmal den Kopf schüttelt und gleichzeitig mit einem Lächeln die authentischen Handlungen der jungen Protagonist*innen nachvollziehen kann.
Es ist aber definitiv ein Buch, das ein ganz eigenes "Feeling" hinterlässt.


 

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