Der Philip Pullman Lesemarathon

November 29, 2019

Bücher-von-Philip Pullman-His-Dark-Materials

Die His Dark Materials Trilogie, "La Belle Savauge" & "The Secret Commonwealth". Alle Bücher lagen hier noch ungelesen bei mir herum. Das wollte ich unbedingt ändern und habe mich nun dazu entschieden, kurz nachdem am 03. November die Neuverfilmung als Serie gestartet ist, einen kleinen Philip Pullman Marathon einzulegen. Ich habe vor Jahren schon einmal die erste Verfilmung mit Nicole Kidman gesehen, irgendwie aber auch nur so halb, da ich von den Inhalten und den Geschehnissen eher verwirrt war. Dadurch, dass ich die Bücher nicht gelesen hatte, fehlte mir einfach zu viel Vorwissen. Nun wird es langsam frostiger und eisiger, was wohl irgendwie ganz gut zu den Büchern passen dürfte, somit freue ich mich nun umso mehr auf die Welt, die Pullman erschaffen hat. 

Der Vorgang soll so aussehen: Ich beginne mit der Trilogie und werde nach jedem (mal größeren, mal kleineren) abschnitt, meine Gedanken niederlegen. Was überrascht mich während des Lesens? Welche Erwartungen werden nicht erfüllt? Und da dies sicherlich etwas länger dauern wird, ich gegebenenfalls auch andere Bücher zwischendurch lesen werde, wird dieser Beitrag immer mal wieder aktualisiert. Ihr könnt also gerne öfters rein schauen. Bilder und Texte werden nach und nach ergänzt. Ich hoffe ich kann ihn auf der Seite so positionieren, dass er sozusagen in Reichweite bleibt. Wenn der Beitrag abgeschlossen ist, werde ich ihn auf den Social-Media-Kanälen teilen, für alle, die nicht daran interessiert sind, die einzelnen Schritte zu verfolgen.

"Northern Lights" (His Dark Materials #1)

28. November: 
  • Es geht los! Ich greife zu meiner Everyman´s Library Ausgabe und überspringe erst einmal schön die Einleitung. Da diese Spoiler aufgreift, lese ich sie am Ende nachträglich. 
  • Das Vorwort von Pullman finde ich hingegen sehr gelungen. Kurz und knapp, aber reflektiert. Bin gespannt, ob ich seiner Meinung bin, was die möglichen Verbesserungen angeht.
  • Part One: "The Decanter of Tokay": Diese sehr detaillierte Einteilung der Geschichte hätte ich nicht erwartet und auch nicht, dass der Roman mit so vielen Fragen, Geheimnissen und Vermutungen beginnen würde. Somit steigt natürlich die Spannung auf das Folgende, die Einführung in die Welt ist bisher noch recht zurückhaltend. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich auf den folgenden knapp tausendeinhundert Seiten noch etwas tun wird.
01. Dezember:
  • Über das Wochende hinweg war die Lesezeit irgendwie kaum vorhanden. Heute kamen meine Schwester und mein Schwager zu Besuch, um ein wenig den ersten Advent einzuläuten. Dennoch habe ich mich Abend noch an die nächsten Kapitel von His Dark Materials gemacht.
  • S. 21 - 74: Die ersten hundert Seiten sind fast gelesen und mir gefällt es bisher wirklich gut. Lyra hat noch diese naive und kindliche Sichtweise, was natürlich, wenn man noch an eine mögliche Charakterentwicklung und an das authentische Verhalten eines jungen Mädchens denkt, mehr als passend ist.
    Die beschriebene Welt selbst finde ich unfassbar spannend und natürlich bin ich sehr gespannt darauf mehr zu erfahren. Die vielen Anspielungen auf bevorstehende Ereignisse und die Frage danach, wem man vertrauen soll, bieten eine gute und spannungsreiche Grundlage. Zudem sympathisiere ich bisher auch sehr stark mit den "Deamons" selbst und lerne gerne mehr über sie und ihre Eigenschaften kennen.
    Dadurch, dass bereits zu beginn schon das Thema um den "Dust" kreist, habe ich direkt schon die Vorgeschichte im Hinterkopf, die ja als Reihe den Namen "Book of Dust" trägt.

02. Dezember:
  • Was für ein Zufall. Ich habe heute durch einen Twitterbeitrag des Folio Society Verlags einen Test von BBC entdeckt. In diesem kann man seinen persönlichen "Daemon" (ähnlich wie der Test für den Patronus) herausfinden. Meiner war eine "Silk Moth". HIER gelangt ihr zu dem Post inklusive Link zum Test, falls ihr es auch herausfinden möchtet. 

03. Dezember:
  • S.74-141: "Part One" habe ich nun beendet und bin einerseits immer noch sehr von der Geschichte eingenommen, andererseits besteht beinahe alles weiterhin aus Vermutungen und nicht aufgelösten Verwandtschaftsverhältnissen. Ich weiß immer noch nicht, wem ich vertrauen und glauben soll. Aber es fühlt sich ganz so an, als wäre ich dadurch absolut in Lyras Situation.
    Und das eigentliche Abenteuer scheint jetzt erst loszugehen. Die Thematik rund um den Norden und die geheimen Organisationen spornen den Leser aber zum Weiterlesen an, passen zudem auch wunderbar zu der momentan steigenden Winter- und Weihnachtsstimung. Vielleicht bereite ich mir für den zweiten Teil noch einen Kakao zu...

05. Dezember: 
  • S.141-261 (kompletter "Part Two") : Hmm, also im zweiten Teil stagnierte das neue Wissen um die Welt von Lyra ein wenig. Zumindest kam es mir so vor. Alles wurde noch einmal verdeutlicht, die Beziehung zwischen Mensch und "Daemon" wurde erneut als eigentlich unlösbarer Bund herausgestellt, aber irgendwie ist man dem Ziel nicht näher gekommen. Es war ehe ein Teil, der schlichtweg den Schlagabtausch darstellen sollte - ein kurzes hin und her.
    Ich glaube von diesem Abschnitt hatte ich mir doch etwas mehr erhofft, aber ich bin noch guter Dinge, dass der letzte Teil des ersten Buches einiges offenbaren wird.
    Zumindest ist mir jetzt deutlich geworden, dass der Eisbär (Iorek Byrnison) gar nicht Lyras Daemon ist. Das hatte ich seit dem Film und aus einem Halbwissen heraus irgendwie immer angenommen. 
  • S.261-351: Den erste Band habe ich noch beendet. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht und irgendwie bleibt man mit einem großen Cliffhanger und vielen Fragen zurück. Wird demnach nicht lange dauern, dass ich mich zum nächsten Abenteuer mit Lyra begebe.
    Grundsätzlich fand ich den ersten Teil ganz gut, aber dadurch, dass noch zwei weitere Teile folgen, wurde es tatsächlich etwas "gezogen". Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr gerne in dem Universum der Protagonisten aufgehalten. Die "Daemons", der "Dust", der Kompass und auch das Nordlicht sind alles Elemente, welche die Geschichte besonders machen. Zudem war ich, wie Lyra, ein Sympathisant des Eisbären. Das Buch hat durch die junge Protagonistin definitiv einen gewissen "Jugendbuch"-Charme, das hat mich aber ganz und gar nicht gestört.
★★★★☆ 4 Sterne



"The Subtle Knife" (His Dark Materials #2)

25. Dezember:
  • Frohe Weihnachten (oder falls ihr es gar nicht feiert, natürlich einfach frohe Feiertage)! Es ist so merkwürdig, dass Heiligabend und der erste Weihnachtstag bereits wieder um sind...Und bei den ganzen literarischen Weihnachtsgeschenken unter dem Baum (Beitrag wird sicherlich noch folgen), habe ich wieder Lust auf den zweiten Teil bekommen. Einfach, damit nicht so viel ungelesenes aussteht. Daher lege ich jetzt noch mit dem ersten Kapitel des zweiten Teils los...
26. Dezember:
  • Bis S.476: Durch den Perspektivenwechsel kommt auf jeden Fall eine zusätzliche Dynamik rein. Bisher gefällt mir der zweite Teil "The Subtle Knife" daher ganz gut, auch wenn man weiterhin ziemlich im Dunkeln tappt. Kleine Puzzlestücke fügen sich zusammen, das große Ganze bleibt jedoch noch verborgen. Ich rechne irgendwie damit, dass noch eine große Enthüllung stattfinden wird und hoffe, dass ich dadurch nicht eher enttäuscht werde. Bin zudem auch gespannt, ob und wann der Eisbär wieder ins Bild kommt. 
29. Dezember: 
  • S.477-640: Heute war es mal endlich ein richtiger Lesemarathon, denn ich habe den gesamten zweiten Teil nun beendet. Dank des Cliffhangers werde ich sicherlich bald direkt weiterlesen. Einiges oder vieles scheint mir noch eher unklar zu sein. Zwar weiß man durchaus mehr, aber die Zusammenhänge haben sich noch nicht gänzlich ergeben. Ich hoffe, dass im letzten Teil nicht alles nur irgendwie zusammengesetzt wird und es mit einem eher mittelmäßigen Finale endet. Aber ich will mal optimistisch bleiben. Pullmans Beschreibung der Welt / Welten und die gesamte Atmosphäre gefiel mir im zweiten Teil durchgehend. Auch die Beziehung zwischen Lyra und Will ist für mich schlüssig und wurde schön aufgebaut. Zwar kamen in diesem Teil Lyras Eltern etwas "zu kurz", es scheint aber, als seien sie für den finalen Teil extra etwas in den Hintergrund gerückt, um noch einmal die Hauptrolle auf der Bühne einnehmen zu können. Daher freue ich mich nun auf das große Ende der Trilogie....
★★★(☆)☆ 3,5 Sterne


"The Amber Spyglass" (His Dark Materials #3) 

30. Dezember:
  • S.641- 691: Okay, mein Ehrgeiz wurde gepackt. Ich habe nun auch den dritten Teil begonnen und zunächst ist es so, wie ich es mir gewünscht habe, dass alle bisherigen Charaktere wieder auftreten und langsam zusammenfinden. 
  • S.691-832: Dieser Abschnitt schien mir irgendwie zäh, obwohl ich gerne weitergelesen habe. Es werden viele Details genannt und es entsteht der Eindruck, als sollte der letzte Teil extra lang gezogen werden, um das Finale so lange wie nur möglich hinauszuzögern. Man kommt dem eigentlichen Vorhaben nämlich immer noch nicht ganz auf die Spur, dabei sind es nur noch knapp zweihundert Seiten. Heißt also, dass dieses Gefühl ein ständiger Begleiter ist. Es wird erzählt, erzählt, erzählt, angedeutet, erzählt, aber für mich ist da nicht alles ganz rund... Aber ich bleibe mal zuversichtlich. 
  • S.833-1001: Man muss schon sagen, dass ständig etwas passiert und neue Figuren eingeführt werden, aber nichts kommt wirklich auf den Punkt. Manchmal fühlt es sich eher an, als seien das von einander losgelöste Episoden, bei denen man nicht weiß, ob sie später überhaupt noch wichtig sein werden. Mit gefällt aber dennoch die Charakterentwicklung und auch die Spielerei damit, dass man sehr lange nicht weiß, wem man vertrauen kann und wem nicht. An einigen Stellen reden die Figuren aber beinahe roboterhaft und mir fehlt einfach dieses Klick-Gefühl, das man manchmal hat, wenn eine Geschichte komplett stimmig ist.
    Ich bin irgendwie davon überrascht, dass die Eltern plötzlich kaum wichtig erscheinen. Natürlich, der Fokus liegt auf Lyra, aber in den ersten Teilen wurde der Fokus so stark auf sie gelegt, dass ich dachte, da würde irgendwie mehr kommen.

31. Dezember:
  • Die letzten knapp hundert Seiten stehen nun noch aus. Ich hoffe, dass ich sie noch lesen kann, bevor das "Silvesterfest" beginnt...
  • Wow, ich bin durch mit der Trilogie. Und irgendwie ist mein Gefühl zum Ende und zu den Büchern so merkwürdig. Als ich die letzte Seite umgeblättert habe, dachte ich nur: Ich liebe diese Geschichte, aber tatsächlich war ich auch etwas enttäuscht vom Ausgang. Grundsätzlich war es irgendwie leider so, dass vieles aus Teil eins und zwei gar nicht mehr relevant schien und dann im dritten Teil einfach zum Schluss alles mit voller Wucht entgegengeschleudert wurde, was auch hätte einfach in einem Band hätte erklärt werden können. Es ist schon irgendwie merkwürdig. Also ich kann noch nicht ganz euphorisch sein, aber ich bin von einigen Dingen in der Geschichte schon sehr angetan. Mich hat vor allem die Enge Verbindung zwischen Lyra und ihrem Pan sehr berühr. Aber irgendwie wollte es ganz am Ende für mich nicht ganz ersichtlich sein, warum alles SO ausgedehnt wurde. Vielleicht bin ich auch einfach mit zu vielen Erwartungen ran gegangen...
    Ich fand es unglücklich, dass die ganzen im ersten und zweiten Band so angepriesenen "Prophezeihungen" am Ende nur Folge der Geschichte selbst waren. Quasi, dass Lyras Abenteuer eines war, das aus der Prophezeihung resultierte, obwohl es ja vorhergesagt wurde. Dadurch wurde vieles und vor allem viele "Geheimnisse" stark geschmählert.
    Grundsätzlich liegt der Fokus stark darauf, wie Menschen sich selbst sehen, wahrnehmen und ihre Gefühle offenbaren / kontrollieren können. So steht auch die Entwicklung der Charaktere im Vordergrund und das Kennenlernen ihrer eigenen Schwächen wie auch Stärken, ebenso wie das Erwachsenwerden an sich.
    Zudem muss man definitiv wissen oder anmerken, dass die Bände kontinuierlich und auch primär die (christlich) religiösen Ansichten thematisieren, in Frage stellen oder befürworten. Es ist demnach eine Geschichte, die irgendwie darauf ausgelegt ist, sich diesen Fragen des Glaubens zu nähern. An einigen Stellen habe ich selbst gemerkt, dass mich das ein wenig gestört hat beziehungsweise, dass es mir dann einfach zu wenig war... So bleibe ich wohl noch ein wenig im Zwiespalt zurück und werde dann vielleicht Ende des Monats zum "Folgeband" greifen.
★★★(☆)☆ 3,5 Sterne



"La Belle Sauvage" (The Book of Dust #2) 

23. März:
  • Okay, ich hätte nicht gedacht, dass ich ganze drei Monate brauchen würde, um wieder in diese Welt einzutauchen. Nun, da ich aber das erste Kapitel gelesen habe, bin ich wieder mehr als interessiert daran, die Vorgeschichte von His Dark Materials zu erkunden. 
  • Bis Seite 161: Die Vorgeschichte startete für mich erst einmal ganz gut und ich habe mich darauf gefreut, wieder in diese Welt eintauchen zu können. Momentan bin ich wieder in der Stimmungslage, wie bei der Trilogie. Alles wird ausgelegt, aber auf nichts gibt es bisher Antworten und vieles erklärt sich andererseits wieder von selbst, weil man ja quasi das "Ende" kennt. Daher bin ich bisher noch etwas zwiegespalten. Die ganzen christlischen / kirchlichen Anspielungen und das kritische Hinterfragen der Religion und des "Missbrauchs" dieser als solches ist aber definitiv wieder gegeben. Es bleibt also spannend. Vor allem, weil ja das Boot das Protagonisten auch noch irgendwie eingebracht werden muss, nämlich die "La Belle Savauge".
  • S.162-303: Hmm, irgendwie gibt es nicht viel zu sagen. Ich habe wieder irgendwie gerne weitergelesen, aber es fehlt irgendwie etwas, das man denkten könnte, dass diese Trilogie doch noch etwas Neues offenbart. But still: 250 pages to go...

25. März:
  • S. 304-Ende: Es ist geschafft, der erste Teil der La Belle Savauge Trilogie ist gelesen. Es ist wie bei den den drei Hauptromanen. Während des Lesens hat man tausende Fragen, die ja eigentlich beantwortet scheinen, man erwartet aber irgendwie noch einen mega Twist, der vorerst aber ausbleibt. Dabei scheinen sich wieder so viele neue Stränge zu eröffnen... Ich hoffe, dass wir in den beiden nächsten Bänden daher noch irgendwie überrascht werden.
    Grundsätzlich ist es aber auch so, dass ich mich gerne in der Welt aufhalte, obwohl mich die Handlung selbst meist immer enttäuscht beziehungsweise nicht ganz so begeistert zurücklässt. Und obwohl ich während des Lesens immer nur denke, dass die Figuren so lala ausgearbeitet sind, bin ich am Ende immer unfassbar rührselig und schließe sie doch mehr ins Herz, als ich anfangs gedacht hätte. Nun bin ich daher gespannt, ob überhaupt und welche Teile sich in "The Secret Commonwealth" wiederfinden lassen.
 ★★★★☆ 4 Sterne

 

 

"The Secret Commonwealth" (The Book of Dust #2)

28. April:
  • Kurz vor Ende des Monats greife ich dann doch noch mal sehr optimistisch zum zweiten Band der Book of Dust Reihe. Mittlerweile habe ich mir nun auch endlich gemerkt, dass The Book of Dust der Trilogie-Name ist und nicht "La Belle Sauvage"...)
  • Bis S.62: Der Anfang ist mal wieder ganz vielversprechend, da man mit einem Geheimnis konfrontiert wird, das es zu entdecken gilt. Mal sehen, ob die Spannung aufrecht erhalten bleiben kann. Die Figuren, also Lyra und Pan sind mir momentan noch etwas distanziert, wobei ich Pan deutlich sympathischer finde. Auch hier bin ich auf die Entwicklung der Beziehung gespannt.
  • S-63-100: Bin gerade richtig versunken in dies Kapitel, wormit ich gar nicht gerechnet habe. Es werden immer mehr Fragen in den Raum geworfen, was natürlich wieder ganz nützlich für die Handlung ist. Momentan bin ich noch etwas unschllüssig, wie ich die Überleitung beziehuungsweise die Verbindungen zu den anderen Teilen finde. Vieles wird zwar aufgegriffen, aber plötzlich spielt wieder etwas eine Rolle, das bisher nie erwähnt wurde oder zumindest ist es mir nicht aufgefallen. Ob das so realistisch ist, weiß ich nicht. Dennoch, mal sehen was da noch so kommt. Still 600 pages to go.
29. April:
  • S. 101-332: Mittlerweile ist in etwa die Hälfte geschafft und eigentlich bin ich recht angetan vom zweiten Teil. Es passiert recht viel und man wird wieder auf eine Reise geschickt. Ich vermisse aber tatsächlich etwas die Erzählungen aus Malcoms Sicht. Zudem bin ich irgendwie unsicher, ob ich diese Ausarbeitung zwischen Malcom und Lyra nicht irgendwie merkwürdig finde... und ich muss gestehen, dass ich zwischendurch auch mit all den ganzen Namen, Familien und Verwandtschaftsverhältnissen durcheinanderkomme, obwohl es dann in einem Nebensetz irgendwann nochmal aufgegriffen wird. Etwas schade finde ich, dass Lyra als Figur tatsächlich an Kontur verliert und wirkt und manchmal beinahe nervig wirkt, auch wenn sie gar nicht so viel macht.
    Auf der anderen Seite kann ich mich einfach wieder nicht von der Begeisterung für die Welt losreißen. Ich hoffe demnach wirklich, dass da jetzt noch ein Knaller kommt, damit das Ganze endlich mal an ein episches Ausmaß ranreicht und nicht nur so ein ganz netter Zusatz bleibt.
  • S.333-515: Es ist weiterhin durchaus spannend, aber gleichzeitig zieht sich auch alles. Bei einigen Geschehnissen kommt der Gedanke auf, dass Pullman hier auf Zeit spielt oder unbedingt an Länge gewinnen möchte. Dennoch wil man irgendwie dranbleiben. Ich hätte hier gerne gesehen, dass Pans Kapitel etwas länger und ausgearbeiteteer sind, weil er einfach mit am sympathischsten ist. Vielleicht hätte man dann aber wiederum zu schnell zuviel erfahren. Nun ja, in ungefähr 150 Seiten schauen wir mal, ob das Ende noch überraschen wird.
30. April:
  •  S. 516- Ende: Okay, ich bin irgendwie wieder enttäuscht. Im Großen und Ganzen mochte ich den zweiten Teil, aber vieles schien mir so unstimmig. Lyra zum Beispiel verhält sich so unüberlegt. Sie soll auf der Reise ihre Identität eigentlich geheimhalten, um sicher zu sein, plappert aber irgendwie jedem zweiten aus, wie sie wirklich heißt. Da schein mir so... merkwürdig. Die anderen Erzählstränge von Malcom und Pan fand ich wie gesagt ganz gut, auch wenn man da auch nur Schritt für Schritt vorwärtskommt.
Was also wohl grundsätzlich vorzumerken bleibt: Die zwei Teile sind denen der His Dark Materials Trilgoie sehr ähnlich. Es gibt viele Figuren, viele Orte, viele Geheimnisse, viele Geschehnisse, die irgendwie in Verbindung zu stehen scheinen, die man aber weiterhin nicht ganz greifen kann. Man befindet sich also in einem Zwischenstadium zur Auflösung. Desweiteren sind auch hier wieder Religion und die Ansichten zur "Seele" im Fokus. Diese werden nun noch durch die Machenschaften der Politik und der Staaten erweitert.
Mir gefielen zudem die Thesen rund um die Verbindung zwischen den Menschen in Lyras Welt und deren Verbindung zu ihren Daemonen. Also, was sind die Daemonen eigentlich? Kann den Theorien des genanneten Wissenschaftlers überhaupt eine Wahrheit zugesprochen werden oder versucht er alle (durch einen Grund, den wir ja leider immer noch nichtkennen) nur zu verunsichern?
Mein Problem ist ein wenig, obwohl ich immer recht interessiert weiterlese kann, dass eben nichts zum Schluss kommt. So viel wird aufgerollt und stets habe ich das Gefühl, dass es zu ausufernd erzählt wird und gleichzeitig keine vernünftige Tiefe erreicht. Na, ich hoffe wirklich, dass jetzt der letzte Teil der Trilogie noch einmal was drauflegt und wir wirkllich noch einmal mit einem großen Knall überrascht werden oder zumindest, dass alles einen unfassbar guten Sinn ergibt und wir nicht nur mit Religionsansichten zurückbleiben.

★★★(☆)☆ 3,5 Sterne


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