Erstaunlich viele Bücher konnten diesen Monat, nicht nur bei mir einziehen, sondern auch von mir gelesen werden. Darunter finden sich aber auch einige, die zwar nicht von der Seitenzahl her auffallen, aber eben durch ihre Gestaltung und / oder ihren Inhalt. Besonders gespannt war ich diesen Monat auf "The Girls", da es eine Zeit lang tatsächlich überall zu sehen war. Nun habe ich mir ein eigenes Bild machen können. Näheres findet ihr wie immer bei den jeweiligen Rezensionen, die ich gerne mit verlinke.
Sternstunde von
Lotta Lundberg (400 Seiten)
Mein erstes Buch des Monats konnte mich erstaunlich gut unterhalten, auch wenn sich die Geschichte nicht sonderlich "lustig" liest. Es geht um das gesellschaftliche Ansehen "besonderer" Menschen (am stärksten Kleinwüchsige) und zeigt auf, was eine solche Ablehnung der Menschen für persönliche Folgen haben kann. Hintergrundkulisse ist immer eine interessante "Anlage", die einem Zirkus gleicht oder sogar einer ist.
Himbeeren mit Sahne im Ritz von
Zelda Fitzgerald (215 Seiten)
Wunderbare Erzählungen, die man immer lesen kann, die sich aber in ihrer Thematik sehr ähneln. Den Fokus bilden hier weibliche Persönlichkeiten, die ihre Höhen und Tiefen im Leben preisgeben. Interessant allerdings, dass es keine "Ich-Erzählerin" gibt, sondern eine außenstehende Beobachterin, die es schafft die Geschichten mit einer guten Mischung aus Zerbrechlichkeit und Stärke zu erzählen.
Schreiben Sie mir, oder ich sterbe!
Hrsg. von Petra Müller und Rainer Wieland (296 Seiten)
Eines meiner Lieblingsbücher! Liebesbriefe berühmter Männer und Frauen, welche einem wunderbare Lesestunden bereiten. Zusätzlich zu den abgedruckten Briefen gibt es zahlreiche Informationen zu den Verfassern und ihrer Hintergrundgeschichte
Von Edelfedern, Phrasendreschern und Schmierfinken von Honoré de Balzac (320 Seiten)
Balzac gehört zu den Klassikern. Mit seinem Werk über die Journaille seiner Zeit zeigt er wunderbar auf, was ihn damals gestört hat und welche Entwicklungen und Verhaltensweisen unter den Schreibern alltäglich waren. Unterhaltsam aber mit deutlicher Positionierung Balzacs, zusätzlich durch viele Kapitel ergänzt, welche unteranderem auf Balzacs Werk eingehen oder auch die historischen Bezüge herstellen.
Das Bild aus meinem Traum von
Antoine Laurain (192 Seiten)
Kurz und knackig, aber immer wieder gern zum lesen sind Antoine Laurains Romane. Sie sind immer voller französischen Charmes und sprühen vor ungewöhnlichen Einfällen. Tolle Unterhaltung und immer mit einer nachdenklichen Note.
Die Zerbrechlichkeit der Welt von
Kees van Bejinum ( 480 Seiten)
Bejinums Roman trägt nicht nur im Titel eine gewisse Zerbrechlichkeit, sondern auch in seinem Inhalt. Mit einer ruhigen aber intensiven Erzählung wird hier eine Liebesbeziehung skizziert, die hinter den Kriegsprozessen in Japan steht. Leicht haben es die Protagonisten nicht, aber deren Stärke und Einstellung im Leben ist sehr lesenswert.
Francis Plugs Handbuch für Autoren von Paul Ewen (350 Seiten)
Absurd, lustig, unterhaltsam aber zum Schluss auch ein klein wenig zu einfallslos, was die Entwicklung der Geschichte angeht. Wahrscheinlich würde ich das Buch tatsächlich noch einmal lesen oder es sogar empfehlen, wenn man etwas humorvolles lesen möchte, das ins Skurrile geht, aber beim letzten Drittel würde ich mir wahrscheinlich wieder denken, dass mich gewisse Wiederholungen stören.
Der Fuchs und der Stern von Coralie
Blickford-Smith (64 Seiten)
Ganz kurz: Unbedingte Empfehlung für alle, die auch mit kurzen Geschichten zufrieden sind, welche durch ihre Gestaltung überzeugen. Es ist kein wirkliches Kinderbuch, kein wirkliches Bilderbuch, aber es ist definitiv etwas Besonderes mit zauberhaften Illustrationen und der perfekten Dosierung des "Träumerischen".
Die störrische Braut von Anne Tyler
(224 Seiten)
Ein weiteres Shakespeare Stück wurde neu adaptiert, dieses Mal von Anne Tyler. Wirklich gut gelungen und mit der nötigen Ironie und der Spielerei mit Wahnwitz und Komödie.
The Girls von Emma Cline (352
Seiten)
Viel diskutiert, viel kritisiert, viel gelobt. Ich persönlich fand "The Girls" überzeugend und mochte die Art und Weise der Schilderung. Dadurch dass diese ganzen Machenschaften in der Sekte nicht vollkommen "ausgeschlachtet" werden, bewahrt sich der Roman die gewisse Prise auf, die den Leser irgendwie begeistert zurücklassen ohne, dass alles wirklich aufgedeckt ist. Verlangt für mich definitiv einiges an psychologischem Denken ab und spielt mit der Entwicklung der Protagonistin.
Buchmendel und Die unsichtbare Sammlung: Zwei Novellen von Stefan Zweig (148 Seiten)
Ebenfalls eines meiner absoluten Favoriten ist dieses Buch. Es besteht aus zwei Erzählungen von Stefan Zweig und ist durch viele wunderbare Illustrationen ergänzt, denen man die Leidenschaft für das Projekt ansieht. Aber nicht nur die Gestaltung ist einen näheren Blick wert, sondern auch die Erzählungen. Sie sind gesellschaftskritisch, greifen aber auch die Liebe zur Literatur auf. Zudem gibt es interessante Hintergrundinformationen zur Person Stefan Zweigs.
Eine letzte Liebschaft von Richard
Yates (200 Seiten)
Kurzerzählungen kann man eigentlich immer gut lesen. Diese hier aber ganz besonders. Yates ist sicherlich zu recht einer der beliebtesten "Short Story - Teller" die es gibt und gab. Seine Erzählungen drängen sich nicht auf, sind nicht zu überspitzt und sagen dennoch unheimlich viel aus.
Der Flüsterer im Dunkeln von H.P. Lovecraft (123 Seiten)
Der Meister der Gruselgeschichten (-anfänge) hat mich mit diesem kleinen Büchlein überzeugen können. Tolle kreative Einfälle und die perfekte Art gewisse Dinge geheim zu halten beziehungsweise nur anzudeuten machen die Geschichte zu einem tollen Lesevergnügen. Ist nicht "super gruselig" im eigentlichen Sinn, ist aber dennoch durch die Idee an sich recht "gänsehauterzeugend".
Die letzten Vier Tage des Paddy Buckley von Jeremy Massey (272 Seiten)
Mein letztes Buch diesen Monat konnte mich nur halb mitreißen. Dies lag aber größtenteils daran, dass ich mir vom Klappentext eine etwas rasantere "Reise" vorgestellt habe. Nichtsdestotrotz ist das Buch durch seine Originalität und seine Eigenartigkeit ganz spannend und findet vielleicht auch eher beim männlichen Publikum mehr Anklang.
Welche Bücher haben euch im Oktober überzeugen können, welche haben euch eher enttäuscht?
Du hast wirklich einiges gelesen :) Der Oktober war für mich irgendwie sehr unspektakulär :/
AntwortenLöschenLiebst, Lara.
Es kam tatsächlich erstaunlicherweise einiges zusammen. Gab es denn keine Lieblingslektüre bei dir? : )
LöschenLiebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
AntwortenLöschenda sind ja einige Bücher für Oktober bei dir zusammen gekommen. Die störrische Braut liegt bei mir schon parat und wird als nächstes gelesen. Mit dem Buch "Der Fuchs und der Stern" bin ich im Moment noch am liebäugeln :)
Ich wünsche dir einen schönen und hoffentlich lesereichen November.
Alles Liebe, Vanessa
Bin gespannt, wie dir "die störrische Braut" gefällt! Werde mir deine Rezension sicherlich durchlesen und dann kommentieren. : D "Der Fuchs und der Stern" ist einfach so ein Buch, welches mein Herzchen direkt höher schlagen lässt... : )
LöschenLiebe Grüße
Karin
Hallo Karin,
AntwortenLöschenwow, dein Oktober war ja wirklich sehr Lesereich.
Meiner war es leider nicht, zu viel Anderes stand auf dem Plan und jetzt hoffe ich doch sehr, dass es im November wieder besser wird.
"Schreiben Sie mir, oder ich sterbe!" liegt gerade auf meinem Nachttisch und bereitet mir große Freude.
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntagabend!
Alexandra
Das lag wohl auch daran, dass ich nicht bei der Buchmesse war, sonst hätte ich sicherlich auch etwas weniger gelesen. :D
Löschen"Schreiben Sie mir, oder ich sterbe!" fand ich auch wirklich toll! Ich werde es wohl immer mal wieder zum Blättern hervorholen. :)
Liebe Grüße
Karin