Januar & Februar: Aller Anfang ist schwer

Februar 27, 2021

Neues Jahr, neues Glück? Irgendwie wollte 2021 nicht so richtig gut starten, oder? Auch lesetechnisch ging es bei mir eher holprig zu. Daher habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, den Lesemonat Januar nicht separat zu veröffentlichen. Gefühlt hat es für mich aber letztlich keinen großen Unterschied gemacht, denn auch der Februar ist nur so an mir vorbeigezogen.

In den beiden Monaten wurde viel Musik gehört (derzeit habe ich viele Lieder von Dermot Kennedy kennen und lieben gelernt), ich habe neue Gesichtsmasken ausprobiert (im Home-Office sieht ja keiner, wenn die Haut davon eher noch schlimmer aussieht...), gearbeitet, Spaziergänge gemacht und tatsächlich, auch aufgrund der Arbeit bei Legimi, langsam wirklich Gefallen an E-Books und E-Readern gefunden. Insgesamt habe ich im Januar und Februar 13 Bücher gelesen und 1 angefangen. Welche das waren und wie sie mir gefallen haben erfahrt ihr natürlich im folgenden Beitrag:

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite.

  • "The Midnight Library" von Matt Haig: Ganz schöner Start für das neue Jahr, aber doch irgendwie für mich persönlich nichts super Besonderes / Außergewöhnliches. Matt Haig hat durchaus gute Ideen und vermittelt die richtigen Botschaften, aber leider fehlte mir hier außer der speziellen Bibliothek, doch das Spezielle. Ich hatte das Gefühl, dass ich solche Art von Romanen schon sehr oft gelesen habe und es nichts Originelles war. Dennoch denke ich, dass viele, die auf der Suche nach einer Geschichte fürs Herz sind, hiermit ihre Freude haben werden. 
  • "The Porpoise" von Mark Haddon: Den Roman von Haddon fand ich in gewissen Kapiteln richtig stark und dann wieder sehr verwirrend und nicht ganz rund. Es kann sein, dass mir hier viele Zusammenhänge zur mythischen Sage nicht vertraut waren und ich daher einige offene Fragen hatte, jedoch wollte es sich für mich am Ende nicht ganz stimmig anfühlen. Wer sich auf die Geschichte einlassen möchte, sollte beachten, dass man dabei recht konzentriert mitlesen muss und es nichts zum "Weglesen" ist - und das auch zusätzlich zu den auch ernsten Inhalten.
  • "Eight Detectives" von Alex Pavesi: Acht Kriminalgeschichten verpackt in einem großen Roman. Definitv eines meiner Highlights. Sicherlich für alle interessant, die sowieso gerne Whodunits oder Mystery Murder Geschichten lesen! 
  • "Kindheit" (Kopenhagen Trilogie #1) von Tove Ditlevsen: Hierzu wird noch ein separater Beitrag folgen, aber so viel vorweg: Ich bin bisher sehr angetan von der Reihe. Auch wenn ich einige Aspekte des Schreibstils noch hinterfrage, verstehe ich absolut, warum die meisten direkt so geschwärmt haben. Denn grundsätzlich reißt die Erzählart eine*n schon mit. Es klingt leicht und dann wieder abgeklärt, als würde die Härte des Lebens einem das Schöne der nachdenklichen und träumerischen Gedanken einen Strich durch die Rechnung machen wollen. Als würde die Erzählerin einem sagen: Versuch erst gar nicht, dich in Sicherheit zu wiegen, jemand wird kommen und dir jegliche Wärme rauben. Und doch bleibt man mit einem liebevollen Empfinden für die Protagonistin und Erzählerin zurück und hofft, dass sie den Glauben an das Gute nicht verlieren wird. Daher: Ich bin sehr gespannt auf die nächsten beiden Bände. 
  • "Dracula´s Child" von J. S. Barnes: Dracula Teil 2 á la Bram Stoker gefällig? Dann seid ihr hier genau richtig. Barnes greift das Geschehen des Klassikers auf uns spinnt es ein wenig weiter, jedoch in üblicher Manier. Zeitungsartikel, Tagebucheinträge und niedergeschriebene Tonaufnahmen inklusive. Ich habe es wirklich gemocht, gerade weil es versucht so nah am Original zu bleiben. Leider ist der Showdown etwas klein geraten, aber das konnte ich dem Roman tatsächlich verzeihen. 
  • "Pretty as a Picture" von Elizabeth Little: Der zweite Whodunit im Januar hat mir ebenfalls gefallen, allerdings hat er mich nicht so überzeugen können, wie "Eight Detectives". Das Setting, die Idee und auch einige Dynamiken fand ich durchaus geglückt, die Auflösung jedoch wirkte nicht völlig ausgereift. Ich hatte das Gefühl, dass hier noch etwas viel Größeres möglich gewesen wäre. Etwas schade, aber dennoch ein ganz netter Roman für Zwischendurch. 
  • "1984" & "Farm der Tiere" von George Orwell: Gute Klassiker neu aufzulegen ist schon eine sinnvolle Idee, einfach um zu versuchen ein jüngeres Publikum anzusprechen. Mit den neuen Covern ist das vielen Verlagen sicherlich gelungen. Und auch der Manesse Verlag hat ganze Arbeit bei der Gestaltung geleistet. Obwohl ich beide Romane mochte, haben mich einige Entscheidungen seitens des Verlags in Hinblick auf die Neuübersetzung enttäuscht zurückgelassen. Dennoch würde ich die Romane jedem empfehlen. Es steckt so vieles darin, dass uns ein Warnsignal für die Zukunft sein kann. 
  • "Grief is the Thing with Feathers" & "The Death of Francis Bacon" von Max Porter: "Lanny" hat mich damals richtig in den Bann gezogen, also dachte ich, wird es mal Zeit, seinen Erstling und dann auch gleichzeitig sein neuestes Buch zu lesen. "Grief is the Thing with Feathers" hat mich ebenfalls überzeugen können. Es ist absurd, originell und so clever gemacht! Genau mein Geschmack. Trauer trifft auf Kreativität sozusagen.
    Umso mehr hat mich dann die Tatsache verwundert, dass mir "The Death of Francis Bacon" beim ersten Durchgang gar nicht gefallen hat. Irgendwie war es mir dann doch zu absurd beziehungsweise zu unzusammenhängend. Ich wusste nicht so recht, was wo gerade passiert und wo wir uns überhaupt befinden. Ich glaube das hängt auch damit zusammen, dass ich diese Gemälde des Künstlers nicht kannte und nicht vor Augen hatte. Hier hätte es sicherlich geholfen, dass man die Bilder vor jedem Kapitel abgebildet hätte. Ich werde noch einmal versuchen, mich da etwas reinzulesen und umzusehen und dann noch einmal damit starten. Mal sehen, ob sich etwas an meinem ersten Eindruck ändern wird. 
  • "The Honey and the Sting" von E. C. Fremantle: Seit einigen Jahren schon sind historische Romane mit einem leicht gruseligen Ton beliebt (in Richtung Laura Purcell). Da ich Purcells Romane bisher mochte, greife ich daher auch öfter mal zu solchen wie "The Honey and the Sting". Aber wie schon bei "The Binding" fehlte mir hier wieder etwas, das mich wirklich überzeugt. Ich habe das Gefühl, die Idee der Geschichte ist da und ebenso ein großes Potential und letztlich versiegt alles in einem mittelmäßigen Ende (hier war es eher nicht das Ende, sondern der langgezogene Mittelteil). Ich fand diesen Roman durchaus an einigen Stellen gut, spannend und auch ideenreich, doch fehlte mir dieser besagte Funke, von dem immer alle reden, der entfacht werden muss, um eine Geschichte wirklich zu lieben. 
  • "Dinosaurier auf anderen Planeten" von Danielle McLaughlin: Elf Kurzgeschichten, die es in sich haben. Weniger phantastisch als zu Beginn gedacht, aber dennoch sind einige Erzählungen dabei, die ich wirklich gemocht habe.
  • "Caraval" (Caraval #1) von Stephanie Garber: Hach, was soll ich sagen. Es ist ein Jugendbuch mit vielen sehr typischen Elementen, aber irgendwie hat es mich total gepackt. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hatte dabei einfach Spaß beim Lesen (langes in die Nacht lesen inklusive). Auch wenn man hier nicht wirklich literarisch und sprachlich gefördert wird, hat die Idee was. Dass man einen Geheimnis Zirkus aufzusuchen kann und an einem gefährlichen Spiel /Aufführung teilnimmt, um einen Herzenswunsch erfüllt zu bekommen lässt natürlich viele eigene Überlegungen des Ausgangs zu. Ich werde mir wohl auch den zweiten Band bestellen und sehen, ob mich die Fortsetzung auch unterhalten kann. 
  • "Die nicht sterben" von Dana Grigorcea: Mein aktuelles Buch im Februar. Ich hoffe, ich kann es morgen Beenden und dann zeitnah die Rezension passend zum Erscheinungstermin am 01. März veröffentlichen. Stay tuned...


Wie liefen eure ersten Monate in 2021? Gab es Highlights oder Flops (nicht nur auf Bücher bezogen)?


3 Kommentare:

  1. Ahoi Karin,

    wie immer wunderschöne Bilder ♥ Über Orwell haben wir ja schon geschnackt; Caraval LIEBE ich. Bin gespannt, ob du die Fortsetzungen auch so mögen wirst :) Die Mitternachtsbibliothek wird mein nächstes Buch; na mal sehen ^^ Und the Porpoise muss ich mir mal näher ansehen, klingt irgendwie interessant.

    Mein Lesemonat Februar war voller guter Bücher; besonderes Highlight waren für mich das Konsortium & ein Sachbuch über die "Entdeckung" der Längengrade :D

    Liebe Grüße
    Ronja von oceanloveR

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    1. Danke dir! :)

      Oh, zu Caraval hüpf ich mal auf deinen Monatsrückblick und antworte dir dort. :D
      Bin gespannt, wie Matt Haigs Buch dir gefallen wird. Hab bisher viele sehr positive Stimmen gehört und hab das Gefühl, dass ich da zu "abgebrüht" bin?


      Liebe Grüße
      Karin

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    2. Ahoi Karin,

      ich habe es gerade beendet. Eine wirklich nette Geschichte. Für mich aber auch nicht mehr ^^ Kann mich dir nur anschließen; tolle Botschaft aber in der Umsetzung nicht so neu/speziell und für mich nicht mal überraschend; das Ende habe ich so erahnt. Es war auch irgendwie das einzig sinnvolle, das einzige, das passt...

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