September und Oktober: Letzte Ausflüge und Herbstlektüren

November 02, 2020


Die Monatsrückblicke dieses Jahr fühlen sich weiterhin an, wie eine fortwährende Wiederholung. Nicht viel los, man sitzt zu Hause, versucht den Leuten aus dem Weg zu gehen und arbeitet.

Im September sah es lesetechnisch auch nicht gerade rosig aus. Ganze zwei Bücher hatte ich damals geschafft. Grund dafür war einerseits die Stimmungslage und sicherlich auch der kleine Ausflug, den wir nach Polen unternommen haben. Auch hier haben wir natürlich darauf geachtet, so wenig wie möglich mit anderen in Kontakt zu kommen und sind mit eigenem Auto angereist. Einige Impressionen findet ihr hier im Beitrag verteilt.

Im Oktober ging es dann, was die Bücher betrifft, doch wieder bergauf. Neben zahlreichen Lektüren, die ich mir für die Herbstleseliste zusammengestellt hatte, habe ich auch endlich den Plan gefasst, es mal wieder mit Hörbüchern zu versuchen. Damit es nicht zu langweilig wird habe ich mir zum Start "Odinskind" (Die Rabenringe #1) von Siri Pettersen ausgewählt. Hoffentlich klappt es dieses Mal (Wir werden es im November erfahren)! Ich habe richtig Lust mich am Abend gemütlich ins Bett zu legen und einfach einer Geschichte zu lauschen. Ich finde es nur immer schwierig, mich dann wirklich auf das Vorgelesene zu konzentieren. Wenn mir die Stimme nicht zusagt, wird die Geschichte zudem automatisch "schlechter"...

Nun aber wieder Bühne frei für die Bücher der letzten beiden Monate: 

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite. 

  • "The Guest List" von Lucy Foley: Das Buch wird von vielen sehr gelobt und teilweise kann ich auch verstehen warum. Es ist durchaus spannend und hält einige Überraschungen bereit. An einigen Stellen hätte ich mir aber sogar noch mehr Originalität gewünscht. Man kann es durchaus super in den kälteren und dunkleren Monaten lesen, wenn man auf der Suche nach einem guten Krimi / Thriller mit stärkeren psychologischen Aspekten ist. Lange bleibt die Geschichte aber auch nicht wirklich im Hinterkopf, zumindest war das mein Eindruck.
  • "Der Fremde aus Paris" von Isabella Hammad: Ebenfalls ein Buch, das für seine kulturellen Bezüge gefeiert wird. Aber auch hier konnte mich vieles nicht gänzlich überzeugen. Teilweise einfach zu lang und manchmal zu unzusammenhängend, verlor sich mein Interesse auf der Strecke irgendwo und irgendwie. Mir gefiel jedoch grundsätzlich die Idee des Romans und die Darstellung des Protagonisten in Zusammenhang mit der "Fremdheit" jedes einzelnen von uns. Ich hätte mir hier gewünscht, dass der Roman kompakter und somit gleichzeitig intensiver gewesen wäre. Zum Ende hin wurde zu stark versucht, noch schnell so viel einzubauen, wie nur möglich, was die Stadt und die Unruhen betrifft. Für mich sprengte es irgendwann den Rahmen und wollte sich nicht gekonnt in die übrige Geschichte einfädeln.
  • "Death on The Nile" (Hercule Poirot #16) von Agatha Christie: Gefreut habe ich mich im Oktober zudem auf diesen Krimiklassiker. Besonders, weil er bald in die Kinos kommt. Ich würde sagen, dass es wieder ein typischer Christie ist. Man tappt lange im Dunkeln, dieses Mal jedoch war ich tatsächlich in der Lage den Täter zu fassen (Ich klopf mir mal theatralisch auf die Schulter)!  Vielleicht wird man mit der Zeit etwas aufmerksamer, was die Überführung betrifft. Daher werde ich in Zukunft sicherlich wieder zu einem Krimi der Queen of Crime greifen und schauen, ob meine Glückssträhne anhält. "Death on the Nile" ist nun mitunter einer meiner Lieblinge und das obwohl ich Kreuzfahrtschiffe absolut nicht ausstehen kann. Das soll schon was heißen...
  • "If We Were Villains" von M.L. Rio: Der Roman der Autorin, welcher sich sehr stark an Shakespeares Stücke heftet, hat mich letztlich positiv überrascht. Hier gibt es zwar weniger Geheimnisse zu entdecken, wie man anfangs vermutet, da vieles auf der Hand liegt, aber wer sich für den wohl bekanntesten Dramaturgen interessiert wird hier auf seine / ihre Kosten kommen. Es gibt viele Verweise auf Figuren, Texte, Zitate und Motive von Shakespeares Stücken, die meiner Meinung nach wunderbar aufgegriffen und auch neu umgesetzt werden.
  • "Das Flüstern der Bäume" von Michael Christie: Ganz still und heimlich hat mich dieses Buch überrascht. Der Anfang war langsam und sehr "leise", der Roman entspann sich aber zunehmend zu einer wirklich schönen Geschichte, die danach fragt, was es bedeutet eine Familie zu sein und auch wo Familie beginnt und aufhört. Hat man etwas Geduld, wird man am Ende mit Figuren und Botschaften belohnt, die nachhallen und an die man sich immer mit einem kleinen Lächeln, wie auch einem rührseligen Gefühl zurückerinnert, wenn man auf das Buch blickt.
  • Ein kleines Battle der Medien gab es, nachdem ich "The Devil all the Time" von Donald Jay Pollock beendet hatte. In dem Beitrag im Oktober habe ich beides miteinander vergleichen und bin zu einem, sicherlich für viele, ungewöhnlichen Entschluss gekommen. 
  • "Piranesi" von Susanna Clarke: Rezension wird noch folgen...bleibt gespannt.
  • "The Monsters We Deserve" von Marcus Sedgwick & "Monster, She Wrote" von Kröger & Anders sind beides Halloweenlektüren gewesen und ich habe beide geliebt. Sedgwicks Geschichte ist recht kurz, dafür aber packend und voller Liebe zum Schreiben und zu Mary Shelley! Einfach nur großartig und genau das, was ich liebe. Der Band zu den Autorinnen, die die Grundsteine für das Horrorgenre gelegt und Autorinnen, die diese Geschichten und Ideen nun weiterführen, war demnach der perfekte Übergang. Ich liebe solche Sachbücher mit witzigen und interessanten Fakten und natürlich mit einer tollen Gestaltung.
    Aber auch hier sage ich nur: Wen es interessiert - Haltet die Augen offen. Ein Beitrag wird noch folgen!

Zwei Lesemonate, wow. Die Rückblicke kommen gefühlt immer schneller. Mal sehen, was der November so bereithalten wird, bevor es dann an die Weihnachtsbücher gehen wird...


Was waren eure Lieblingsbücher im letzten (und vorletzten) Monat? Gab es Flops? Wie verbringt ihr die Zeit Zuhause so? Habt ihr ein neues Hobby oder ein neues Medium entdeckt, dass ihr jetzt neben den "typischen" Büchern öfters nutzt?


3 Kommentare:

  1. Ahoi Karin,

    ich komme momentan auch nur wenig zum Lesen - was aber weniger an einer Flaute liegt, sondern an mangelnder Zeit; viel um die Ohren gerade mit der Uni, neue Stadt, Arbeit... Aber froh bin ich & dass ist ja das Wichtigste :D Die Bilder vom Polen-Ausflug sehen auf jeden Fall sehr schön aus; gut, dass du das gemacht hast - jetzt geht´s ja wieder nicht mehr... Ich habe auch wieder mit dem Hörbuchhören angefangen (Qualityland 2.0), wobei ich das immer beim Sport/Aufräumen/Kochen höre; zum Einschlafen mag ich lieber Bücher :D

    Buchiges Highlight meiner letzten beiden Lesemonate war ganz klar "Finale"; einfach eine grandiose Reihe... schade, dass sie nun vorbei ist! :D

    Liebe Grüße und einen wunderbaren November
    Ronja von oceanloveR

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    1. Geht mir auch so! Die Zeit verfliegt unfassbar schnell....
      Oh, ich glaube ich muss bei dir nochmal in die Monatsrückblicke schauen. Kann mich gerade nicht erinnern, wohin du gezogen bist (shame on me!).

      Ja, wir waren uns schon etwas unsicher. Aber wir haben uns kaum an andere Menschen gewagt und haben schön Abstand gehalten, waren überwiegend im Freien etc. :)

      Das ist ja witzig :D. Aber Qualityland 2.0 ist ja sicherlich als Hörbuch optimal, oder? Es wird ja von Marc-Uwe Kling gelesen und da hat man definitiv mehr von. Magst du es bisher?
      Auch da geht es mir genauso. Vor dem Einschlafen muss es ein Printbuch sein. :) Ich merke aber wieder, dass ich mich kaum auf den Inhalt vom Hörbuch konzentrieren kann, wenn ich nebenher was mache. Hab das Gefühl, ich hab viele Gesagtes bereits verpasst. :D


      Liebe Grüße
      Karin

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    2. Ahoi Karin,

      ach kein Ding, sowas kann man sich doch nicht alles merken ;) Ich bin zum Nautikstudium nach Rostock gezogen :)
      Und ja, ich habe Marc-Uwe Klings Bücher alle gehört, weil ich die Vertonungen einfach sooo genial finde! Mittlerweile bin ich auch schon durch und wie immer begeistert ;) Hast du alle Kängurus/Qualityland 1 gelesen oder gehört?

      Und haha ja, beim Hörbuchhören darf man nichts tun, das Krach verursacht, abspülen oder so. Nur leises, wie Bett machen, Tisch abwischen oder Mandala malen xD

      LG Ronja

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