Juni: Halbzeit & viele Neuzugänge

Juli 02, 2021


Und schon wieder ein halbes Jahr rum.
Im Juni habe ich es tatsächlich geschafft, ganze sieben Bücher zu lesen. Einerseits super, andererseits sind wiederum so viele neue Bücher eingezogen, wie schon lange nicht mehr. Zu meiner Verteidigung: dieses Jahr hat mich eine noch größere Lust auf Bücher gepackt als ohnehin schon. Vielleicht lag es daran, dass letztes Jahr die Neuerscheinungen und interessanten Titel ausgeblieben sind. Vielleicht, ja vielleicht, bin ich aber auch einfach nur süchtig nach Büchern und Geschichten. Wer weiß...
Des Weiteren habe ich im Juni mit meinem Freund unser 9-Jähriges gefeiert. Es scheint mir absolut unfassbar, dass es einerseits schon so lange ist, aber sich andererseits so anfühlt, als wären wir gerade erst aus der Schule raus. Jedes Mal, wenn mich jemand fragt, wie alt ich denn sei, schreit mein Kopf "19", dabei kratze ich schon an der 30. Grenze - wow!

Neu eingezogen sind unteranderem: Dark-Academia-Bücher á la "The Maidens", "The Truants", "Middlegame" und "The Secret History", Sachbücher beziehungsweise Essays von John Green und Chanel Miller, Kurzgeschichten und auch ein wenig Mythologisches. Das bedeutet wohl, ich habe einen mehr als spannenden Lesesommer vor mir.

Gelesen habe ich wie gesagt auch einiges, darunter gab es schöne Überraschungen, aber auch Titel, die mich ein wenig enttäuscht haben. Welches Buch in welche Kategorie fällt, erfahrt ihr im Folgenden: 

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite.

  • "We Were Liars" von E. Lockhart: Ein spannendes Jugendbuch und durch das Setting, perfekt für den Sommer. Ich habe die kurze Geschichte an einem Abend durchgelesen und war am Ende so perplex. Ich hatte bereits gelesen, dass das Buch einige Überraschungen offenhält, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Daher definitiv ein Gllücksgriff, auch wenn man merkt, dass sich das Buch an ein jüngeres Publikum richtet. 
  • "Ghosts" von Dolly Alderton: Ein leichter Roman, der an einigen Stellen versucht eine neue Ebene und Tiefe reinzubringen, aber doch irgendwie nur an der Oberfläche kratzt. Nichtsdestotrotz habe ich gerne von Ninas Erlebnissen gelesen, wenn auch manche Handlungsstränge zum Ende hin ein wenig abstrus wirkten. Die Geschichte kann man jedoch gut lesen, wenn man etwas für Zwischendurch mit ein wenig Herzschmerz (auch durch die familiäre Situation) braucht und sich ein wenig über Leute aufregen möchte, die einen ghosten. 
  • "Meteoriten" von Èloise Cohen de Timary: Anfangs fand ich die Art der Geschichte und auch die Geschichte selbst ganz okay. Aber je mehr Zeit verstrichen ist und je mehr ich mir die Wortwahl und auch die Umsetzung einiger Aspekte angeschaut habe, desto mehr störte ich mich daran. Vielleicht tue ich dem Roman damit unrecht, aber es war einfach nicht meins. Einerseits erschien es mir viel zu distanziert und kühl (vielleicht typisch französisch?), andererseits konnte ich mich gar nicht mit den eingeworfenen Beleidigungen wie "Schwuchtel" anfreunden, die als Präzisierung der Vorurteile dienen sollten. Ebenso war mir ab einem gewissen Zeitpunkt der männliche Protagonist mehr als unsympathisch und die vermeintlich so offene Liebesgeschichte, jenseits aller Grenzen, entpuppte sich für mich dann als "Back to the roots"- Echte Liebe gibt es nur zwischen Mann und Frau- Erzählung. Dabei hatte ich mir davon so viel versprochen und wollte es auch wirklich lieben!
  • "This is Not a Ghost Story" von Andrea Portes: Eigentlich traf das Buch genau meinen Geschmack. Etwas düster, ein geheimnisvolles Haus mit einer kuriosen Vergangenheit und eine Protagonistin, die versucht herauszufinden, was da vor sich geht. Und bis zu einem gewissen Zeitpunkt habe ich die Geschichte auch geliebt. Leider bog die Figurendarstellung dann aber in eine Richtung ab, die ich nicht ganz verstanden habe beziehungsweise, die ich problematisch fand. Daher würde ich den Jugendroman bedingt empfehlen. Die Gruselelemente fand ich super, die eher toxische Beschreibung von Daffodils Beziehung hingegen war einfach nicht passend und wirkte im Gesamtbild nicht reflektiert genug. 
  • "Der Astronaut" von Andy Weir: Keine wirkliche Überraschung, aber auch keine Enttäuschung. Der Roman unterhält gut, was er wohl auch hauptsächlich beabsichtigt, und ist super für ein intergalaktisches Abenteuer. Mir gefiel die zunehmende Intensivierung der Annahme, dass außerirdisches Leben existiert und wie wir wohl mit einer neuen Art kommunizieren würden. Die technischen Weltraumaspekte habe ich - das gebe ich zu - nach einigen hundert Seiten eher nur flüchtig gelesen. Das hat der Erzählung aber auch nicht wirklich geschadet. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Handlung dadurch "realer" oder wahrscheinlicher wirkte. 
  • "The Dreamers" von Karen Thompson Walker: Mein mitunter absoluter Liebling diesen Monat! Für mich eine Mischung aus "The Memory Police" und "Das Licht der letzten Tage". Endzeitstimmung gemischt mit grundlegenden sozialen Fragen und der Analyse menschlichen Denkens und Empfindens. Auch einige Tage nach dem Lesen wurde mir bewusst, wie viel Wichtiges, Ehrliches und Cleveres in der Erzählung steckt. Das Tempo ist zwar etwas langsamer und so viel geschieht hier gar nicht, aber man hat das Gefühl mit den Bewohnern in dieser Stadt zu hocken und die Entwicklungen wirklich mitzuerleben. Für mich ein absolut lesenswerter Roman. 
  • "Bluets" von Maggie Nelson: Die Rezension hierzu folgt bald, daher nur schon einmal vorab: mir hat es größtenteils gefallen.


Wie sieht eure Halbjahresbilanz aus? Auf was blickt ihr zurück? Gab es Lieblingstitel, Flops oder etwas, das euch momentan mehr beschäftigt?


Leave a little note ~ Hinterlasse eine kleine Notiz

Mit dem Absenden Deines Kommentars bestätigst Du, dass Du meine Datenschutzerklärung, sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.