August: Zwischen Feierlaunen und Nachtschichten

September 05, 2019



Auch diesen Monat dominiert die Abschlussarbeit alle Nächte. Da ich immer das Gefühl habe, dass ich die Tage sonst verschwende, haben sich meine Motivation und meine Schreibintensität nämlich in die Abend- und Nachtstunden verabschiedet. 
Das hieß aber gleichzeitig, dass ich den Geburtstag einigermaßen gut genießen konnte und mich nicht (ständig) das schlechte Gewissen plagte. Ende des Monats ging es dann noch auf eine Hochzeit, die ebenfalls gebührend gefeiert werden wollte. 
Überraschenderweise sammelten sich dennoch einige Bücher bei mir an, die ich im August beendet habe. Auch so ein Phänomen: Je weniger Zeit man eigentlich hat, desto mehr scheint man in anderen Bereichen zu schaffen. Ich hoffe, dass es sich nicht am Ende irgendwie rächen wird. 

Mit den Geschichten war ich grundsätzlich ganz zufrieden, auch wenn mir bei den meisten, genauso viele Dinge daran gefallen haben, wie sie mir missfallen sind. Dennoch gab es überwiegend eine Bewertung, die knapp über dem Durchschnitt lag.

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite.

  • "The Guest Cat" von Hiraide hat mich nicht vollkommen überzeugt, auch wenn mich viele Passagen und angedeutete Geschehnisse zum Nachdenken gebracht haben. Im Nachhinein habe ich die Erzählung besser in Erinnerung, als ich sie bewertet habe, kann aber auch daran liegen, dass ich unterbewusst einfach die "langweiligen" Stellen schon mal eliminiert habe.
  • "Instructions for a Heatwave" von Maggie O´Farrell: Zu Beginn des Monats gelesen. Hier ist aber noch ein separater Beitrag geplant, daher habe ich mir eine einzelne Rezension zunächst vorbehalten. Dazu also bald mehr.
  • Eines meiner Lieblingsbücher diesen Monat war "Tagebuch eines Buchhändlers" von Shaun Bythell. Hier liegt es tatsächlich stark an dem eigenen Geschmack, ob man seinen Humor, Sarkasmus und seine Ironie mag, mir hat es aber in Kombination mit den Begegnungen der Kunden gut gefallen. Vielleicht mochte ich es aber auch deshalb, weil ich die Vorstellung, eine Buchhandlung / ein Antiquariat zu besitzen und ständig (beim Ankauf der Bücher) neue Schätze entdecken zu können, wahnsinnig spannend und schön finde. Zwischen lustigen Situationen und unverschämten Konversationen ist alles dabei. 
  • Mein zweites Retelling von Gregory Maguire, namens "After Alice" habe ich durch die vielen Verbindungen zum Original gerne gelesen, aber es gab mir hier und da doch einige Kapitel die eher uninteressant wirkten und die nicht ganz ausgereift schienen. Im Sinne, dass zu viel reingebracht werden wollte und einige Aspekte auf der Strecke zu bleiben schienen.
  • "Give Me Your Heart" von Joyce Carol Oates hat mich diesen Monat vollkommen in den Bann gezogen und mir erst recht gezeigt, dass ich nun weitere Texte von ihr lesen möchte. Mal sehen, wozu ich als nächstes greifen werde...
  • Die Geschichte des Protagonisten aus Anne Griffins "Ein Leben und eine Nacht" fand ich ebenfalls geglückt und habe sie grundsätzlich gerne gelesen. Mich konnte nur leider die Umsetzung einiger Gedanken und vor allem die Umsetzung des Endes nicht überzeugen. Hier sind mir ernste Themen zu weich gespült worden und die Intensität dessen was geschieht scheint nicht problematisch genug gesehen zu werden.
  • "Lichter auf dem Meer" von Miquel Reina: Bei diesem Roman fand ich die Idee und die Botschaft wunderbar, doch leider sagte mir der Stil der Dialoge weniger zu. Es klang oftmals sehr klischeebehaften und schon oft gehört. Da hätte ich mir gewünscht, dass sich diese einzigartige Geschichte auch sprachlich etwas abhebt. Wer darauf aber nicht so viel wert legt und damit gut zurecht kommt, dem kann ich die Geschichte empfehlen. Es geht um die Trauer, die uns manchmal zu erdrücken scheint und wie man sie überwinden kann.
  • Mein letztes Buch für diesen Monat war "Nordwasser" von Ian McGuire. Blutig, brutal und sicherlich nicht beschönigend. Enthält durchaus viele gute Aspekte und auch die Spannung bleibt bis zum Schluss vorhanden, da man wissen möchte, welche Geheimnisse es noch zu lüften gilt, für mich war es manchmal doch etwas zu blutig und die zu Beginn verwendeten rassistischen Begriffe hätten wirklich überhaupt nicht sein müssen. Mir gefiel aber der Fokus auf die Abscheulichkeiten, die der Mensch im Stande ist zu begehen und die Kritik an dem Egoismus. Da wird einem nicht nur aufgrund der nordischen Umgebung eiskalt.


Habt ihr eines der Bücher gelesen? Gab es in eurem Lesemonat ein Highlight?



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