April: Kurze Bücher und kleine Unternehmungen

Mai 03, 2019


In dem Beitrag zum Welttag des Buches hatte ich es schon angedeutet. Es ging im April auf eine kleine Reise nach Amsterdam. Dort haben wir uns aber natürlich nicht nur die Buchhandlungen angeschaut. So ging es zunächst auf eine Grachtenfahrt, gefolgt von einem Spaziergang durch die Stadt Richtung Van Gogh-Museum. 
Obwohl mir die Ausstellung wirklich gut gefallen hat, war ich von der amsterdamer Atmosphäre deutlich eingenommener. Ich mochte es, durch die kleinen Straßen zu schlendern und sich die Geschäfte anzuschauen. Auch wenn die Stadt nicht weit weg liegt, hat man das Gefühl, dass man etwas ganz Neues entdeckt. Die kleinen Läden, die so charmant und eng beieinander stehen hinterlassen ein wohliges Gefühl und erinnerten mich zum Teil an die berühmte "Diagon Alley" aus Harry Potter, auch wenn dafür eher Irland als Vorbild diente.
Was meine Lektüren angeht, so hielt ich mich eher an kurze Bücher. Dennoch waren einige schöne und auch neue Lieblingsgeschichten dabei. Hier also der Überblick:

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite.  


  • "The Gracekeepers" & "A Portable Shelter" von Kirsty Logan: Beide Bücher habe ich in einem separaten Beitrag etwas näher beschrieben und meine Eindrücke dazu festgehalten. Daher erwähnte ich hier nur kurz, dass ich nun sehnsüchtig auf eine neue Geschichte der Autorin warte.
  • Ein neues Lieblingsbuch habe ich diesen Monat mit "Lanny" von Max Porter gefunden. Poetisch, mysteriös, intensiv und doch so nah am Menschen. Hatte wirklich alles, was ich mir von einem guten Roman erhoffe - besonders, dass es mal anders ist, als alles, was man bisher so gelesen hat.
  • "Die Farbe von Milch" von Nell Leyshon: Anders war tatsächlich auch Leyshons Roman. Erzählt wird die Geschichte von Mary, einem jungen Mädchen, dessen Leben sich von einem auf den anderen Tag verändert. "Einfach" geschrieben, aber mit großer Wirkung. Setzt zudem sehr gut in den Fokus, wie gut sich Menschen selbst belügen können. 
  • "The Red Pony" von John Steinbeck: Die Erzählung ist sehr kurz, aber teilweise doch grausam. Den Erzähler, einen heranwachsenden Jungen, der die Lektionen des Lebens lernen soll, konnte ich oft nicht richtig einschätzen. Mal hatte ich Verständnis für ihn und habe ihn innerlich ermutigt an dem festzuhalten, was er für richtig hält und mal fand ich ihn unfassbar unsympathisch. Das lag vor allem daran, dass er Tiere so zum Spaß "quält". Andere Zeiten und das Leben auf einer "Farm" hin oder her, bei solchen Szenen bin ich einfach empfindlich. Grundsätzlich greift Steinbeck aber wieder einmal gekonnt auf, dass der Mensch eben aus Fehlern und guten Eigenschaften besteht, die sich im Leben abwechselnd zeigen. Thematisiert werden aber auch der Respekt vor älteren Generationen wie aber auch das Entmachten dieser Generationen (zum Beispiel durch Wegnahme des Landes). Obwohl das Buch also sehr kurz ist, ist es vollgepackt mit wichtigen Themen, die reichlich Gesprächsstoff bieten.
  • Zuletzt auf dem Blog rezensiert wurde dann "Ein Tropfen vom Glück" von Antoine Laurain. Auch hier verlinke ich lieber auf die ausführliche Besprechung. Kurz gesagt. Wer eine Portion Optimismus braucht und ein Buch, das ein gutes Gefühl hinterlässt, liegt hier genau richtig.
  • Zuletzt ausgelesen habe ich aber "Die Leserin" von David Bielmann. Das Büchlein habe ich tatsächlich am letzten Tag des Monats angefangen und beendet. Das Cover passt sicherlich wunderbar zur Geschichte, hinterlässt meiner Meinung nach aber einen etwas falschen Eindruck vom Inhalt. Die Erzählung geht teilweise viel "tiefer", als nur diese angedeutete Liebesgeschichte. Ab und an habe ich mich etwas mit den Namen (vor allem Blogname) schwer getan, weil diese einen sehr platten Eindruck erweckt haben, aber die Geschichte an sich fand ich im Großen und Ganzen doch gelungen. Am Ende hat es mich an "Lila, Lila" von Martin Suter erinnert, aber eben nur assoziativ.  Es fällt mir tatsächlich schwer genau zu erklären, was das Buch in mir ausgelöst hat, aber es war eine wirklich schöne Lektüre, die ganz zauberhafte Momente enthält. Es spielt mit den Genres und dem Text an sich, öffnet dabei aber inhaltlich eine schöne Lenkung des Geschehens.
  • Angelesen habe ich dann noch endlich "Ein feines Gespür für Schönheit" von J. David Simons. Ich wollte es schon direkt bei Erscheinen lesen, aber es kam irgendwie immer ein anderes Buch dazwischen. Da es aber auch mehr als vierhundert Seiten hat, werde ich damit frisch in den Mai starten.

Wie verlief euer April? Gab es Highlights oder Flops? Habt ihr frühlingshafte Ausflüge unternommen?
 

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