Dezember: Auf Wiedersehen letztes Jahrzehnt

Januar 06, 2020

Bücherstapel-des-Lesemonats-Dezember


Blumen-von-Fleurs-de-Paris

Es ist schon merkwürdig, diesen Text zu tippen, während bereits ein neues Jahr(-zehnt) begonnen hat (und genau genommen müsste es eigentlich eher leb wohl und nicht auf Wiedersehen heißen). Und doch soll ein letzter Blick in den Dezember 2019 natürlich nicht ausbleiben, denn einige interessante Bücher habe ich während der turbulenten Weihnachtszeit tatsächlich beendet.

Wie immer gelangt ihr durch Anklicken des Buchtitels, falls vorhanden, auf die jeweilige Rezensionsseite.

  • "Northern Lights" (His Dark Materials #1) von Philip Pullman: Ganz euphorisch habe ich mit dem Pullman- Lesemarathon begonnen. Mir hat der Einstieg in die Welt auch wirklich gut gefallen. Die besondere Verbindung zwischen Lyra und ihrem Dämon wie auch Lyra und dem Eisbären Iorek fand ich besonders schön, aber auch die ganzen Geheimnisse um bestimmte Prophezeiungen fand ich geglückt. 
  • Das zweite Buch im Dezember war ein Erzählband, nämlich "Florida" von Lauren Groff. Grundsätzlich kann ich Kurzgeschichten immer lesen. Irgendwie sind sie eine schöne Abwechslung von langen Romanen. Groffs Band ist aber alles andere als fröhlich oder unterhaltsam. Hier werden eher düstere Lebensschnappschüsse zusammengetragen, alle, ganz klar, spielen sich in Florida ab. Mich konnten einige Geschichten abholen, mit anderen jedoch blieb ich etwas auf Distanz. Dennoch sehr lesenswert für alle, die ebenfalls gerne zu Erzählungen greifen und damit umgehen können, wenn der Inhalt etwas "deprimierender" ist.
  • "The Mistletoe Murder & Other Stories" von P.D. James: Da dieses Jahr die Zeit etwas knapp war, habe ich keine separate Weihnachtsleseliste gehabt und auch hier musste ein Erzählband reichen. Mit P.D. James´ Buch bin ich aber, trotz der mörderischen Absichten und Intrigen, in Weihnachtsstimmung gekommen. Gut erzählt, mit nicht immer explizit aufgelösten Wahrheiten, aber immer mit einem kleinen Schubser in die richtige Richtung. Lesenswert!
  • "The Hazel Wood" (The Hazel Wood #1) von Melissa Albert: Im Januar ist der zweite Teil der Reihe erschienen, für mich also endlich mal der Zeitpunkt, um mit dem ersten zu beginnen. Ich fand ihn ehrlich gesagt wirklich gut, zumindest was die Idee und viele Umsetzung angeht. Bei den Figuren hat mich das eine oder andere noch etwas verwundert oder gestört, kann aber auch daran liegen, dass die Autorin schon im Hinterkopf hatte, dass ihnen im zweiten Teil etwas mehr Platz eingeräumt wird. Ich mochte aber unfassbar gerne das gesamte Setting und die wirklich sehr starke Bezugnahme zu Märchen und der Märchenwelt. Ich bin nun jedenfalls sehr gespannt auf den zweiten Band!
  • "Lost Boy" von Christina Henry hat mich dann noch einmal positiv überrascht, auch wenn ich mir vieles schon genau so vorgestellt hatte. Das Retelling sollte düster und geheimnisvoll daherkommen, etwas rabiater als wir den Disney-Peter kennen und das ist ihm auch gelungen. Es wird nämlich sehr, sehr blutig und alles andere als lustig, obwohl Peter da wohl anderer Meinung wäre. Erzähler des Ganzen ist Jamie, der engste Vertraute des Jungen, der niemals erwachsen werden will. Immer mehr wir die dunkle Seite der Welt, in welcher die Jungen leben, offenbart. Mich hat es zwar nicht an den Disney-Klassiker und schon gar nicht an die tolle Verfilmung mit Robin Williams erinnert, aber doch stark an das Original von J. M. Barrie. Dort lernen wir Peter nämlich auch schon als eher egoistischen Charakter kennen, der seinen Spaß über das Wohl anderer stellt. Ich fand es daher durchaus gelungen. 
  • "The Subtle Knife" (His Dark Materials #2) & "The Amber Spyglass" (His Dark Materials #3) von Philip Pullman: Beide Teile haben mich schließlich noch zum Ende des Jahres begleitet. Ehrlich gesagt bin ich vom Ende leider etwas enttäuscht und damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Aber mir fehlte am Ende schlichtweg irgendwie der Sinn des Ganzen. Es wird zunehmend immer deutlicher, dass Pullman seine religiösen Ansichten darlegen wollte, die eigentliche Aufgabe, Lösung und das Abenteuer erschien mir letztlich dann beinahe schon überflüssig. Das merkwürdige ist, ich liebe die erschaffene Welt und würde nie sagen können, dass ich die Trilogie nicht mag, ganz im Gegenteil. Aber allein von der Betrachtung des Handlungsstrangs war ich wie gesagt etwas enttäuscht. Mehr dazu gibt es natürlich im Lesemarathon-Beitrag. Da wird es bald sicherlich auch mit dem ersten Band der Book of Dust-Trilogie weitergehen.

Mit welchem Buch habt ihr euch von 2019 verabschiedet? Habt ihr überhaupt ein Gefühl, dass ein neues Jahrzehnt gestartet ist oder fühlt es sich für euch wie immer an (ist bei mir irgendwie tatsächlich der Fall)?

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