(Original: "Confessions of a Bookseller"/ 2019) Penguin Vitae Series, Übersetzer/in: -, ★★★(☆)☆ 3,5 Sterne
Shaun Bythell ist der Inhaber des größten Second-Hand-Buchladens in Schottland. In dieser Fortsetzung zu seinem Bestseller "Tagebuch eines Buchhändlers" enthüllt er weitere spannende Einblicke in seinen Alltag und die Wahrheit darüber, dass es nicht so idyllisch ist, ein Buchhändler zu sein, wie es viele vermuten.
Er muss sich mit Kunden herumschlagen, die scheinbar nicht wissen, was ein Geschäft ist, hat eine Dauerauseinandersetzung mit Amazon und wird auch von seinen Mitarbeitern öfters eher veräppelt als ernst genommen.
Davon erzählt er durch scharfe Beobachtungen, aber auch mit scharfzüngigem Humor.
Band 1: "Diary of a Bookseller" (dt. "Tagebuch eines Buchhändlers").
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"Two elderly customers came in at 11 a.m. and left after five minutes, saying 'Eeeh, you could spend all day in here, couldn´t you?' Well, apparently not." S.76
Wenn ihr den ersten Teil von Shaun Bythells Alltagserlebnissen kennt, wisst ihr eigentlich genau, was ihr beim zweiten Teil erwarten könnt. Beide Bücher sind identisch aufgebaut, sodass wir auch hier ein ganzes Jahr im "The Bookshop" in Wigtown verbringen, den Kund'innen bei ihren meist unverschämten Fragen (und Shauns meist umso ironischeren Antworten) lauschen, die Feste rund um Bücher in Schottland mitverfolgen und herausfinden, inwieweit sich das Personal verändert.
"Busy day in the shop: two French couples - none of whom appeared to speak a word of English - bought 40 Pounds worth of books, all in English." S. 22
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich ein klein wenig enttäuscht vom zweiten Band war, auch wenn ich genau wusste, was kommen wird. Ganz zu Beginn war ich euphorisch und habe mich sehr auf die Einträge gefreut. Die beschriebene Atmosphäre, die ganz eigene Art der erwähnten Personen, Captain - die Buchhandlungskatze, die Buchhandlung und die Stadt selbst. All das mochte ich auch hier wieder, aber ab der Mitte war ich manchmal mit einigen "witzigen Bemerkungen" überfordert. Ich wusste, dass es nicht böse gemeint war und auch der Autor selbst hat es meist kurz darauf relativiert, aber irgendwie hatte ich ein etwas merkwürdigeres Gefühl beim Lesen, als im ersten Teil.
Nichtsdestotrotz gibt es hier wieder wahnsinnig viele Buchtipps zu entdecken, die man sich gerne notiert und auch die Preiseinschätzungen zu "beliebten und seltenen / wertvollen" Büchern habe ich unfassbar gerne gelesen. Ebenso gefielen mir die Touren, die beschrieben werden, in denen die neuen Bücher eingekauft werden, die Beschreibungen, was sich im "Bookshop" so alles verändert und auch die Sticheleien gegen Amazon sind amüsant.
Daher würde ich schon sagen, dass es wie im ersten Band unterhaltsam zugeht. Ich war diesmal lediglich viel empfindsamer, was einige Witze betrifft. Leider kann ich nun nicht mehr beurteilen, ob ich im ersten Teil zu schnell über so etwas hinweggelesen habe oder ob es auf die Spitze getrieben wurde. Insgesamt aber war ich wieder mehr als gerne Besucherin in dem Second-Hand-Buchladen, wo alles möglich scheint.
Hier erwartet die Leser*innen ein weiteres, ereignisreiches, chaotisches, aber sehr unterhaltsames und bücherreiches Jahr in Wigtown. Bythells ironische Bemerkungen haben mich oft schmunzeln lassen, einige Male aber schien er mir übers Ziel hinauszuschießen. Dennoch mochte ich die gesamte Beschreibung des Ortes, der Feste und der Buchhandlung selbst und war traurig, als das Jahr zu Ende ging.
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