Die Frankfurter Buchmesse 2017

Oktober 17, 2017







Die Frankfurter Buchmesse 2017 verflog für mich eigentlich in Rekordgeschwindigkeit. Dies könnte daran liegen, dass ich dieses Jahr tatsächlich aufgrund meiner Uni nur einen Tag Zeit hatte, mich dort umzuschauen und einen geplanten Termin wahrzunehmen.

Umso schöner waren dafür aber die ganzen kleinen Eindrücke, die ich dieses Jahr mitnehmen konnte. Gegen 1 Uhr traf ich am Freitag auf dem Messegelände ein und stürmte gleich los zum 'Blogger Future Place', wo sich bereits die restlichen Anhänger des #notaloneatfbm eintrafen. Eine tolle Möglichkeit übrigens für alle, die alleine anreisen und dennoch gerne neue Leute (Blogger) kennenlernen möchten und ungern auf komplett eigene Faust durch die Stände schlendern möchten. Großen Dank hier an die ganze Organisation von der lieben Nadine (Blog: Wortkunstsalat).
Die Veranstaltung beschäftigte sich natürlich mit den Themen, die vielleicht gezielt Blogger ansprechen. In der ersten Stunde wurden hierzu einige Booktuber befragt, die sich dazu äußerten, wo vielleicht die Schwerpunkte liegen und wie man das Medium wahrnimmt oder wahrnehmen kann.
An sich war es ganz unterhaltsam, wirklich Neues erfährt man bei sowas vielleicht aber nicht, wenn man sich schon etwas länger mit der ganzen 'Szene' befasst oder dort selbst viel unterwegs ist. Auch wenn ich nicht ständig 'Booktube'-Videos schaue, scheint mir die Vielfalt der Möglichkeiten, wie man sich über Literatur austauschen kann wirklich großartig. Solange jeder dabei noch Spaß hat und alles was er postet gerne vertritt, ist es eine Plattform, die eine schöne Alternative zu Blogs sein kann.

Nach einer Stunde ging es dann leider schon weiter. Denn um 14 Uhr traf sich eine Bloggerrunde beim KiWi Verlag ein, der zu einem Gespräch mit der Übersetzerin der Gabriel Garcia Marquez Bücher einlud. So durften wir Dagmar Ploetz mit einigen Fragen löchern. Ehrlich gesagt bin ich bei solchen Veranstaltungen gerne stiller Zuhörer, weil mir meist nur Fragen einfallen, die mir beinahe zu banal erscheinen und ich es mag, wenn der 'Erzähler' seine eigenen Gedanken immer weiterspinnt und sich dadurch Themen ergeben, die man durch die Standardfragen sonst eher unterbricht.
Dennoch fand ich es ganz schön, dass natürlich dieser Austausch gegeben war und man die Möglichkeit bekommen hat eigene Überlegungen und Fragen stellen zu können. Ich persönlich fand die Übersetzerin wirklich sympathisch. Man merkte ihr den intensiven Umgang mit Marquez´ Büchern und seinem Leben an und konnte sich so auch für die thematisieren Werke begeistern. Umso schöner vom KiWi Verlag, dass er uns die Neuübersetzung von "Hundert Jahre Einsamkeit" mitgegeben hat.
Ich fand es zudem spannend zu hören, wie Dagmar Ploetz ihre Branche und die 'Würdigung' dieser wahrnimmt. Andere Übersetzer kritisieren oder wundern sich häufig über die wenige Beachtung, die man den Übersetzern schenkt, hier hingegen lag die Kritik darauf, dass Rezensenten viel zu oft den Schreibstil anpreisen und ihn als den des Autors angeben, obwohl es der übersetzte Text ist. Ich glaube es wird tatsächlich viel zu häufig unterschlagen, dass man es können muss, gut zu übersetzen und dies eine gewisse Leistung mit sich bringt. Übersetzer haben manchmal einen ebenso längeren 'Schaffensprozess' vor sich, um den Text des Autors angemessen 'umzuwandeln'. Für Hundert Jahre Einsamkeit benötigte Ploetz laut eigener Aussage zum Beispiel über ein Jahr.

Gefreut habe ich mich bei dem Treffen natürlich auch darüber, einige Blogger zu sehen und kennenzulernen, auch wenn es unter dem Zeitdruck etwas kurz ausfiel. Flotte Grüße an dieser Stelle an 'Buchsichten', 'Literaturreich' und 'Herzpotenzial', auch wenn ich Mareike und Maike leider nur aus der Ferne zuwinken konnte.
Anschließend ging es wieder zurück zur großen Halle, hinüber zum Lesezelt, bei dem sich wieder die Gruppe des #notaloneatfbm traf. Leider blieb mir hier nicht mehr allzu viel Zeit, dennoch sind wir noch ein wenig durch die Stände geschlendert.
Ein wirkliches Highlight kann ich gar nicht wirklich ausmachen, da mir aufgrund der schnell voranschreitenden Zeit jede kurze Begegnung gefallen hat. Allerdings fand ich natürlich einige Stände äußerst ansprechend. Zum Beispiel die 'Margaret Atwood' Präsentationsfläche beim Piper Verlag, den Miffy Hasen bei Diogenes, den Tower des 'Kein & Aber' Verlags, aber auch den Doppeldeckerbus mit 'Paddington' und den bezaubernden Stand der 'Büchergilde' (und noch ganz viele andere tolle Verlagsstände).

Leider habe ich dann über Twitter herausgelesen, dass sich zum Wochenende hin die Lage zugespitzt hat und vieles geduldet wurde, was für mich überhaupt nicht akzeptabel ist. Die Teilnahme der Rechten an der Buchmesse wird natürlich einen überaus bitteren Nachgeschmack haben und ich persönlich finde auch, dass solchen hetzerischen Gruppen keine Plattform geboten werden sollte! Mein Wunsch für das nächste Jahr wäre hier demnach ein deutliches Signal aus Sicht der Frankfurter Buchmesse, auch wenn der Einbezug der Gruppe mit der 'Meinungsfreiheit' legitimiert werden sollte. Hetze und Hass sind für mich einfach keine 'Meinungsfreiheit' und das sollte den Veranstaltern auch bewusst werden.
Update: Ein Beitrag darüber ging noch auf dem Blog 'Bücherkrähe' online.

Auf Rezensionsexemplar habe ich gezielt verzichtet (bis auf 'Hundert Jahre Einsamkeit'), weil es einfach keinen Sinn gemacht hätte, die Bücher mitzunehmen und dann vielleicht gar nicht zu lesen, weil die Zeit fehlt. Daher gibt es diesmal leider keine Bilder mit Leseproben, Prospekten und Bücherstapeln, aber dafür ganz kleine Einblicke von einigen Ständen.



5 Kommentare:

  1. Die Aktion #notaloneatfbm finde ich wirklich eine wundervolle Idee, so sollte die Bloggosphäre immer sein ;). Ich wollte ja auch schon länger auf die Frankfurter Buchmesse, aber erneut ist sie in diesem Jahr auf meinem Geburtstag gefallen, sodass ich allerhand zu tun hatte und natürlich anderweitig beschäftigt war, aber ich beneide erneut alle die hinkonnten. Vielleicht klappt es bei mir ja mal nächstes Jahr.

    Hört sich aber trotz begrenzter Zeit nach einem tollen Tag an und das du eher stille Mithörerin bist, anstatt nun viele Fragen zu stellen, kann ich gut verstehen, denn das wäre bei mir ähnlich aus dem selben Grund.

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  2. Ich bin jedes Jahr auf der Leipziger Buchmesse, habe aber schon oft überlegt auch einmal die in Frankfurt zu besuchen. Da Frankfurt aber ein gutes Stück weiter weg ist als Leipzig und mir immer viel zu spät auffällt, dass ja die FBM wieder ansteht, verpasse ich es jedes Mal.
    Dennoch hört sich das nach einem wunderbaren und aufregenden Tag an, auch wenn ein Tag für eine Messe immer viel zu wenig ist. 🙈
    Damit steht die FBM auf jeden Fall weiter oben auf meiner To-Do Liste.

    http://mimizukutama.blogspot.com

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    1. Bei mir ist es genau umgekehrt, denn ich bin immer ganz überrascht, wenn die Leipziger Buchmesse dann plötzlich vor der Tür steht! : D Sollte es sich aber mal zeitlich so ergeben, würde ich da auch auf jeden Fall mal hin wollen! : )


      Liebe Grüße
      Karin

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  3. Klingt nach einem wirklich schönen Messebesuch! Wirst du eigentlich auch in Leipzig sein? Ich hätte große Lust, mich mal persönlich mit dir über Bücher auszutauschen! :)

    Viele liebe Grüße
    Liesa

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    1. Das steht noch gar nicht fest, aber ich glaube leider eher nicht. : / Leipzig ist doch ein Stück weiter weg. Sollte es aber doch noch klappen, würde ich mich bei dir melden! : ) Weißt du denn schon, ob du vielleicht nächstes Jahr wieder zur FBM fährst?



      Liebe Grüße
      Karin

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