The Halloween Tree von Ray Bradbury

Oktober 18, 2017

(Original: "The Halloween Tree"/ 1972) Yearling Publishing (Randomhouse Imprint), Übersetzer/in: -, 145 Seiten mit Illustrationen von Joseph Mugnaini, Taschenbuch★★(★)  3 bis 4 Sterne
(dt. Inhaltsangabe / Diogenes:) "In seinem Halloween-Klassiker entführt Ray Bradbury den Leser auf eine Reise, die wieder den Ursprung jenes Tages bewußt macht. Acht Jungen machen sich auf: über den Planeten und durch die Jahrhunderte – von den Grabkammern des alten Ägyptens über den Hexenkult im Mittelalter zum Kostümfest in der Gegenwart. "


MEINE MEINUNG | FAZIT
  
"Lucky! he thought. What a name you got! Tom Skelton. Great for Halloween! Everyone calls you Skeleton! so what do you wear?
     
Bones." S.4

Ihr sucht ein kurzes Buch, das sich perfekt an einem Tag, genauer gesagt an Halloween, durchlesen lässt? Ein Buch, das nicht zu gruselig ist und das Thema trotzdem gut einfängt? Dann seid ihr mit Ray Bradburys kurzer Erzählung "The Halloween Tree" sehr gut aufgehoben.
Obwohl die Illustrationen und die Protagonisten das Ganze etwas 'Jugendbuch'-mäßig wirken lassen, werden doch viele Passagen dadurch erst tiefsinnig, wenn man als Erwachsener die Bedeutung dahinter verstehen kann. Es geht um die Riten, um Religionen, um das Gedenken an die Toten und auch um die falschen Einstellungen der Menschen, zu denen sie sich manchmal hinreißen lassen.
Die insgesamt neun jungen Protagonisten werden auf eine Reise geschickt, die all diese Themen vereint, in dem sie sozusagen die Stationen der Vergangenheit abklappern. Sie lernen die Ägypter kennen, oder aber auch die mexikanischen Bräuche. Die Hintergründe werden zwar nicht in allen Details erläutert, aber die Botschaft dahinter kommt trotzdem an. 
Für mich war es an vielen Stellen vielleicht etwas zu hektisch, etwas zu überladen was die Beschreibung der Ortswechsel anging, daher konnte ich mich nicht immer mit dem Schreibstil anfreunden, aber mir gefiel vor allem die sich am Ende gut zusammengefügte Verbindung zu 'Halloween' und den Gründen, wieso es gefeiert wird.

"'But', whispered Tom, 'oh, look. What´s up in that tree!' For the Tree was hung with a variety of pumpkins of every shape and size and a number of tints and hues of smoky yellow or bright orange."  S.23

Wirklich gruselig wird es für Erwachsene vielleicht nicht gerade, aber die scheinbar 'gruseligen' Elemente fand ich ganz schön umgesetzt. Das Hauptmerkmal hierbei lag für mich vor allem auf der Darstellung der Figur 'Pip' und der Sorge seiner Freunde, was mit ihm geschehen ist. Die Angst vor dem vielleicht nicht wiederkehrenden Freund und seiner Unerreichbarkeit der acht anderen Jungs war durchaus prägend und auch ausdrucksstark. Es wirkte nicht zu extrem, also nicht zu philosophisch, dass das Buch einen mehr als erdrückt, aber es war auch nicht zu kindlich, sodass man sich mit den Ängsten auch in einem fortgeschrittenen Alter identifizieren kann.
'Halloween' selbst spielt dabei natürlich auch eine zentrale Rolle und versucht auch begreiflich zu machen, was die Kostüme für einen Sinn haben sollen. Ich mochte den sich schließenden Kreis, den der 'Halloween Tree' dabei einnimmt, allerdings fehlte mir an der ein oder anderen Stelle vielleicht noch etwas mehr Spannung, damit man wirklich unbedingt weiterblättern wollen würde.

"'But, stop and think. What does the word 'witch' truly mean?'
     'Why -' said Tom, and was stymied.
'Wits', said Moundshroud. 'Intelligence. That´s all it means. Knowledge. So any man, or woman, with half brain and with inclinations toward learning had his wits about him, eh? And so, anyone too smart, who didn´t watch out, was called - '
'A witch!' said everyone." S.86


Perfekt, um es sich damit an Halloween gemütlich zu machen. Die kurze Erzählung ist nicht zu ernst, aber auch nicht zu kindlich. Hält für den Leser schöne Bezüge zu Halloween und anderen verwandten Bräuchen der Vergangenheit und anderen Teilen der Welt bereit und versprüht so eine angenehm herbstliche und vielleicht auch ganz leicht düstere Note. Den Schreibstil fand ich zwischendurch etwas zu hektisch, dennoch bin ich mir aber sicher, dass ich die Erzählung in den nächsten Jahren immer mal wieder lesen werde, weil sie letztlich passend und unterhaltsam ist.

1 Kommentar:

  1. Ray Bradbury steht bei mir für den Oktober auch spontan auf dem Leseplan, allerdings mit einer Sammlung von Erzählungen. :)

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