"The book is called opportunity and it´s first Chapter is New Year´s Day"

Dezember 31, 2016

"We will open the book. It´s pages are blank. We are going to put words on them ourselves. The book is called opportunity and it´s first chapter is New Year´s Day" - Edith Lovejoy Pierce

Neujahr steht in den Startlöchern und alle Menschen versuchen noch ihre Altlasten loszuwerden, um voller Elan und neuer Vorfreude ins Jahr 2017 stürzen zu können. Mir geht es da zum Teil nicht anders. Allerdings werde ich wohl auf einen ausführlichen 2016 Bericht verzichten. Zum einen habe ich einfach keine Lust darauf, zum anderen gibt es genügend wunderbar bereits verfasste Beiträge von anderen Bloggerkollegen /-innen. Und da ich mir grundsätzlich keine Vorsätze mache, außer mich nicht stressen zu wollen, werde ich meinen Beitrag nur auf das Nötigste beschränken:

Daher wünsche ich euch einen wunderbaren, unterhaltsamen, lustigen, liebevollen, gemütlichen, prächtigen und wilden Abend voller Glitzer und guter Hoffnungen. Feierst so gut es geht, sei es mit einem Buch auf der Couch oder mit allen Freunden auf einer Party (Irgendwann schaffe ich es auch noch an Silvester auf eine "Great Gatsby" Party zu kommen). Ich hoffe, ihr behaltet das Jahr 2016 nicht nur durch schlechte Ereignisse in Erinnerung. Natürlich wünsche ich euch auch wunderbare, spannende und atemberaubend wichtige Bücher für das neue Jahr. Obwohl viele sich von ihren Blogs abwenden, weil sich ihre Interessen verändert haben, ist es wirklich schön zu sehen, dass es noch so viele andere Lesebegeisterte Blogger gibt, die sich ebenso auf ein neues Jahr voller Bücher freuen. Ich würde mich demnach gerne auch bei allen lieben Bloggern (und natürlich auch Verlagen) bedanken, die einen immer so wunderbar unterstützen und einem wirklich das Gefühl von einer "Gemeinschaft" geben, in der es nicht nur um Konkurrenz, sondern eben um Literatur geht. DANKE! und ich hoffe, ich kann mich irgendwann für alles revanchieren. In diesem Jahr bin ich wirklich "angekommen", was meinen Blog angeht und hoffe, dass er mich auch in den nächsten (100 Jahren - sehr optimistisch gedacht) begleiten wird.

Mich würde interessieren, wie ihr euren Silvesterabend verbringt und ob euch dabei vielleicht eine besondere Lektüre begleitet? 



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Hool von Philipp Winkler

Dezember 30, 2016



(Original: "-" / 2016) aufbau Verlag, Übersetzer/in: -, 312 Seiten, gebunden,  Einzelband, ★★★(★) 3 bis 4 Sterne 

"Jeder Mensch hat zwei Familien. Die, in die er hineingeboren wird, und die, für die er sich entscheidet. HOOL ist die Geschichte von Heiko Kolbe und seinen Blutsbrüdern, den Hooligans. Philipp Winkler erzählt vom großen Herzen eines harten Jungen, von einem, der sich durchboxt, um das zu schützen, was ihm heilig ist: Seine Jungs, die besten Jahre, ihr Vermächtnis. Winkler hat einen Sound, der unter die Haut geht. Mit HOOL stellt er sich in eine große Literaturtradition: Denen eine Sprache zu geben, die keine haben.“


MEINE MEINUNG | FAZIT 

"Alles immer so dermaßen zugeschissen mit Menschen. Eng auf eng. Auch so ein Grund, warum das ganze Ultrading nie was für mich gewesen wär.“  S.70

Der erste Eindruck und Gedanke, welcher mir vor Beginn des Buches zum Thema "Hooligans" in den Sinn kam, war der, den ich durch den gleichnamigen Film kannte, der vor einigen Jahren erschien. Männer, die sich unnötigerweise zusammenschlagen und auch nicht damit aufhören können. Passenderweise beginnt auch "Hool" mit solch einer Kampfszene. Schnell wird aber deutlich, dass es in diesem Buch um durchaus mehr geht. Im Mittelpunkt des Ganzen steht Heiko. Er verkörpert für mich aber keinesfalls den "typischen Hooligan", obwohl er mehr als alle anderen an dieser "Familie" festzuhalten scheint. Sehr bedrückend und auch knallhart wird hier aus Heikos Ich-Perspektive sein Leben in voller Breiter dargelegt. Die Sprache ist frech, umgangssprachlich, rabiat und typisch männlich. Darunter verbergen sich aber gleichzeitig auch eine Verletzlichkeit und die Sehnsucht nach einer vielleicht sogar spießigen Familie, die Halt geben kann. Merkwürdigerweise bekam ich also rein inhaltlich etwas doch recht anderes geboten, als ich zunächst annahm. Natürlich stehen die organisierten Kämpfe der Fußballteams irgendwie im Vordergrund, es geht um Rivalität und Machtausübung, genauso wie um Kennzeichnung des eigenen "Territoriums" und Stolzes und auch um das für den Außenstehenden sinnfreie "Verkloppen". Hinzu kommt aber auch eine Darstellung dessen, wonach sich Menschen sehnen, die nicht das Glück hatten, eine funktionstüchtige Familie zu haben und sich stets nach Zugehörigkeit gesehnt haben.

"So richtig darauf antworten konnte ich ihm auch nicht. Schätze, man stumpft halt nach ´ner Zeit ab. blendet gewisse Dinge aus. Na ja, was solls. Ist, wies ist.“  S.81

Letzten Endes gehe ich mit dem Buch aber mit sehr gemischten Gefühlen auseinander. Zum einen haben mir die Thematik und das alleinige Ansprechen dieser "Hools", wie auch die hypothetische Annahme, dass sich hinter all diesen "missverstandenen Seelen" verletzliche Menschen finden lassen, gut gefallen, zum anderen auch die Darstellung und der Einbezug der kuriosen Geschäfte des Onkels und Heikos Mitbewohners. Diese lassen das Buch auf einer anderen Ebene ebenfalls interessant erscheinen. Kurz angedeutet also: Der Umgang mit (wilden) Tieren, Recht und Unrecht unterscheiden zu können und auch die kriminellen Seiten, die es in Deutschland natürlich (versteckt) zu geben scheint, sind in dem Roman zu verpackt. Mir stellte sich dennoch etwas die Frage, in wie weit man "Hooligans" nun mit anderen Augen sieht. Auch wenn die Protagonisten in der Geschichte als gar nicht so schlechte Menschen beschrieben werden und es auch positive Wandlungen gibt, bleibt es doch irgendwie eine Gruppe, die man lieber meidet, die man dennoch nicht ganz verstehen kann, auch wenn man ahnt, dass etwas hinter dieser ganzen Maskerade steckt. So finde ich das Buch durchaus sehr gelungen und es bietet einen ganz authentischen Blick in eine Welt, die schmerzhaft ist, in beiderlei Hinsicht: körperlich und seelisch, welche man aber (wenn man es sich ganz ehrlich eingesteht) gerne wieder schnell zuklappen würde, weil sie einen mit einer gewissen Härte trifft.

"Und doch bin ich jetzt hier. Denn wenn mein Onkel sagt, spring, dann springe ich." S. 192

Stark, gefüllt mit harten Worten und umso härteren Schicksalen. Nicht nur Heiko steht mit seinen Schwierigkeiten und Sehnsüchten im Mittelpunkt, sondern auch seine Freunde. Dadurch wird zum einen ein ganz gutes Bild der Hooligan-Szene skizziert, zum anderen tauchen aber auch verstärkt sehr persönliche und auch familiäre Schwerpunkte auf. Es ist eine Geschichte, die polarisiert, vieles in Frage stellt und die einen wirklich nicht unbefangen zurücklässt, auch wenn die anfänglich rabiate Sprache das vermuten lassen könnte.


Vielen Dank an den aufbau Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!


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Die Glücksliste von Eva Woods

Dezember 28, 2016








(Original: "The Thirty List" / 2015) blanvalet Verlag, Übersetzer/in: Ivana Marinovic, 505 Seiten, Taschenbuch,  Einzelband, ★★★ 3 Sterne 

"Rachel ist passionierte Listenschreiberin, seit sie denken kann. Nichts liebt sie so sehr, wie das Abhaken von To-do-Punkten. Doch hilft auch die beste Liste nicht, wenn man mitten in einer Scheidung steckt und dringend eine neue Bleibe finden muss. Als sie Patrick kennenlernt, der ein Zimmer zu vergeben hat, zieht sie spontan bei dem attraktiven Singlevater ein. Und auch ihre Freundinnen wollen helfen: mit der ultimativen »zurück ins Leben«-Liste. Rachel macht sich ans Werk und kann – mit Patricks Hilfe – bald diverse Häkchen setzen ... “


MEINE MEINUNG | FAZIT 

"Klang ganz nach mir, überlegte ich finster. Mit Karacho zurück auf die Erde gekracht, während alle anderen über mir weiter das verdammte Treppchen hochkraxelten. Es war wieder genauso wie damals beim Geräteturnen im Sportunterricht.“  S.25


Eigentlich hätte mir die Geschichte rund um Rachel perfekt zusagen müssen. Listen schreiben, ein süßer White Terrier, der vorkommt, eine romantische Geschichte, in welcher man sich noch zur Weihnachtszeit ein wenig verlieren kann. Aber irgendwie wollte der Funke nicht ganz überspringen. An sich mochte ich Vieles, zum Beispiel die Tatsache, dass das Leben der Protagonistin eben nicht vollkommen perfekt ist und sie sich mitten in einer Scheidung befindet. Das bringt sicherlich etwas Abwechslung in die sonst so reibungslos verlaufenden Liebesgeschichten, vieler anderen Bücher. Mir gefiel, dass Sorgen ebenso dazu gehören, wie die schönen Dinge im Leben, dass nicht immer alle Umstände dafür sorgen, dass man sich alles kaufen kann oder ein ganzes Haus für sich allein hat. Das waren unter anderem Aspekte, die mir das Buch sympathisch gemacht haben, ebenso wie die eigentlichen Charaktere. Dennoch muss ich auch sagen, dass mich vieles dann zunehmend "gestört" hat. Alles verfiel in so einen monotonen Wechsel von guten und schlechten Entwicklungen, wie man es aus Liebesgeschichten kennt. Einige Handlungsstränge, welche Rachels Freundinnen mit eingespannt haben, schienen mir vor allem zum Schluss völlig unnötig, was dazu führte, dass die eigentlich "interessanten" Dinge, in Hinblick auf Patricks Sohn meiner Meinung nach zu wenig thematisiert oder gar in recht schnellem Durchlauf ganz stereotypisch abgehandelt wurden.

"´Moment mal´, mischte sich Cynthia ein. ´Ist das nicht der Grund, warum wir das alles hier machen - das Tanzen, Rachels Comedy und das ganze Zeug - , damit wir eben nicht akzeptieren, dass das alles ist? Pendeln und arbeiten, bis wir tot umfallen? Das war der Grundgedanke hinter dem ganzen Plan, Emma, das Leben am Schopf packen!´“  S.167

Diese ganzen kleinen Dinge, die mich dann gestört haben, führten dazu, dass ich das Buch nicht als unfassbar gelungen, charmant und unterhaltsam fand, sondern eigentlich schon wusste, was passiert. Die ganz angenehme Art der Protagonistin inklusive einiger wirklich unterhaltsamer Bemerkungen und Vergleiche des Lebens, konnten das dann auch nicht mehr ganz ausgleichen. Gut gelungen fand ich aber dennoch das Einbinden und die Ausarbeitung der Listen an sich. Heißt, dass die "Hauptlisten" immer wieder abgedruckt und als "erledigt" abgezeichnet wurden oder Anmerkungen erfolgten. Zusätzlich gab es noch ganz interessante "Nebenlisten", welche die Protagonistin aufstellt und welche sie ganz gut charakterisiert haben und das ganze doch etwas abwechslungsreicher gemacht haben. So finden sich Listen der Lieblingseier eines Freundes oder eine Liste von Dingen, die sie immer in den Urlaub mitnehme und dann nie benutze.

Grundsätzlich ein ganz nettes Buch für Lesestunden, an denen man eine sehr leichte Kost bevorzugt. Man empfindet sicherlich Mitgefühl und Ähnliches, aber die wirklich großen Gefühle tauchten hier leider nicht bei mir auf. Wirkt interessant durch die eingebauten und abwechslungsreichen Listen, ist aber im Großen und Ganzen doch etwas vorhersehbar und wird nicht von gewissen Klischees verschont.



























Vielen Dank an den blanvalet Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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Frohe Weihnachten

Dezember 25, 2016









Heiligabend war zwar schon gestern und für viele ist damit quasi offiziell schon Weihnachten, für mich aber ist Weihnachten tatsächlich erst so richtig heute. Daher wünsche ich euch allen eine fabelhafte Weihnachtszeit, viel Freude, Gesundheit und Zeit mit eurer Familie und anderen lieben Menschen und einige besinnliche Tage, die euch etwas entspannen lassen. 

Weihnachten vollzieht meiner Meinung nach einen kleinen Wandel. Viele lassen den Stress nicht mehr so an sich heran und konzentieren sich statt den Geschenken, viel stärker auf die gemeinsame Zeit mit geliebten Menschen. Ich persönlich mag ja das genaue Mittelmaß, sprich kleine Aufmerksamkeiten, dass man aneinander denkt und (immer noch) weiß, was der andere mag und worüber er sich freuen würde und die liebe Geste an sich, dass man nicht immer nur sich selbst eine Freude macht, sondern auch seinen Mitmenschen. Natürlich könnte man sich das Geld einfach sparen und sich dann selbst alles kaufen, was man möchte, aber ich mag es einfach, so kleine Nettigkeiten auszutauchen. Abseits davon bin ich natürlich ein ganz großer Fan davon, die Zeit mit der Familie zu verbringen. Daher ist es bei uns auch üblich, dass wir den Heiligabend komplett gemeinsam verbringen, kochen, beim Kaffee alte Erinnerungen austauschen und uns freuen, dass wir die Zeit zusammen genießen können. 

In den letzten Jahren hat sich tatsächlich zunehmend diese Trauer untergemischt, die zwar schon immer irgendwie da war, weil es schon immer grausame Taten in der Welt gab, aber dieses Jahr ist es doch irgendwie noch etwas anderes. Die ganzen Diskussionen rund um die Flüchtlinge, die Streitereien um die politischen Mächte, diese unnötigen und völlig sinnfreien Hetzen gegen Menschen, die einfach nur in Frieden ihr einziges Leben leben möchten. Es ist wirklich schade, dass man als Menschheit nichts aus den Fehlern zu lernen scheint. Ich wünsche mir aber wirklich sehr, dass sich langsam etwas zum positiven verändert und keine Unschuldigen mehr ihr Leben lassen müssen. Das wäre mein einziger Weihnachtswunsch, wenn ich mir etwas aussuchen könnte. Eine Akzeptanz untereinander und die Verbannung des Machtstreits.

Ich hoffe aber natürlich auch, dass ihr generell eine eher unbeschwerte Zeit habt und euch auch das ein oder andere Geschenk erreicht, welches euch ein wohliges Gefühl bereitet. Vielleicht ja sogar das ein oder andere Buch? Und behaltet euch diese besinnliche Stimmung auch für nach Weihnachten! :) In diesem Sinne noch einmal: FROHE WEIHNACHTEN EUCH ALLEN UND EUREN FAMILIEN!

P.S.. Ihr dürft mir natürlich auch sehr gerne verraten, welche Bücher sich so unter euren Weihnachtsbäumen befunden haben. Egal ob geschenkt bekommen oder verschenkt.





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A Christmas Carol von Charles Dickens

Dezember 24, 2016

(Original: "-" / 1843) Penguin Christmas Classics, Übersetzer/in: -, Englische Ausgabe, ★★★★★ 5 Sterne 
Der Klassiker unter den Weihnachtsgeschichten, "A Christmas Carol" (dt.: Ein Weihnachtslied) lässt den Protagonisten Ebenezer Scrooge auf drei Geister treffen, die ihm aufzeigen sollen, was Güte wirklich bedeutet .
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„There is no doubt that Marley was dead. This must be distinctly understood, or nothing wonderful can come of the story I am going to relate.” S.2

Der Weihnachtsklassiker schlecht hin ist wohl "A Christmas Carol" von Charles Dickens. Inhaltlich ist die Geschichte wohl schon vielen oder den meisten auch bekannt. Es geht nämlich um den knauserigen und recht unbeliebten Mitbürger Ebenezer Scrooge, welcher zu Weihnachten von drei Geistern heimgesucht wird. Jeder Geist verkörpert eine andere Zeit der Weihnacht, nämlich die der Vergangenheit, Gegenwart und der Zukunft. Absolut klar also, dass die Geschichte eine Moral bereithält und ahnen lässt, dass sich in der Gegenwart noch einiges ändern lässt. Ich persönlich liebe die Geschichte und lese sie auch jedes Jahr gerne auf Neue. Bisher muss ich gestehen, dass ich sie nur auf Deutsch gelesen habe. Umso schöner also, auch einmal das Original gelesen zu haben. Das Lesegefühl ist ein deutlich anderes und ist meiner Meinung nach noch etwas "spezieller". Ich Mag Dickens Darstellung der Geister und die Anordnung der Abläufe in dieser Geschichte besonders gern. Auch in anderen seiner Erzählungen geht es um Geistererscheinungen, aber hier kommen sie besonders gut zur Geltung. Obwohl ihm sein Partner Marley zu Beginn nur kurz erscheint, erzielt es den Effekt, dass man bereits da merkt, dass Ebenezer Scrooge kein durch und durch, schlechter Mensch ist, sondern durch seine langjährigen Ambitionen dazu verleitet wird, etwas an Herzlichkeit nachzulassen. Im Grunde genommen spricht der Text ja genau das an, was vielen von uns auch im Alltag wiederfährt. Sei es an der Kasse im Supermarkt oder ähnlichen alltäglichen Situationen, man verfällt in einen Trott, bei dem man sich eingestehen muss, dass man nicht immer daran denkt, herzlich zu sein, sei es auch in Bezug auf Kleinigkeiten.

Ich glaube den Reiz der Geschichte macht einfach auch die Idee an sich aus. Nach dieser Erzählung folgten unzählige Verfilmungen, neu illustrierte Ausgaben, Remakes und Anderes, was bedeuten muss, dass die Erzählung durch Scrooges Begegnung mit den Geistern und seiner Selbst, etwas ganz Besonderes im Menschen auszulösen scheint. Ich für meinen Teil finde, es zeigt wunderbar auf, dass Menschen in der Lage sind sich auch zum Guten zu verändern, man ihnen aber auch eine Chance dazu lassen muss und dass man sich das ein oder andere Mal mit sich selbst auseinandersetzen muss (auch wenn es nicht unbedingt nur zur Weihnachtszeit sein muss).

"´What is the matter?´asked the spirit.

             ´Nothing´, said Scrooge. ´Nothing. There was a boy singing a Christmas Carol at my door
              last night. I should like to have given him something: that´s all.´


 The Ghost smiled thoughtfully, and waved its hand: saying as it did so, ´Let us see another Christmas!´ ”  S.41


Ein Weihnachtsklassiker durch und durch, den man wirklich immer wieder lesen kann und welcher durch seine reflektierenden "Strophen" des Protagonisten Ebenezer Scrooge, einige Passagen bereithält, bei denen man sein eigenes Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunfts-Ich unter die Lupe nimmt.

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The Night before Christmas von Nikolai Gogol

Dezember 20, 2016



(Original: "-" / 2013) Penguin Christmas Classics, Übersetzer/in: -, Englische Ausgabe, ★★★★★ 5 Sterne 
"The Night before Christmas" ist ein Weihnachtsklassiker des Autors Nikolai Gogol und gleichzeitig Teil der Reihe "Penguin Christmas Classics".
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„Suddenly another dot appeared in the distance and quickly expanded, turning into something so odd that even if you put on glasses the size of cart wheels you wouldn´t have believed what you were seeing.” S.2

Ehrlich gesagt habe ich bei dieser wirklich kurzen Erzählung mit gar nicht so viel Aussagekraft gerechnet, wie es dann tatsächlich der Fall war. Gerade einmal knapp siebzig Seiten umfasst das Buch und schildert auf erstaunlich pointierte Weise, eine vielleicht nicht ganz klassische Weihnachtssituation. Die Stimmung ist zwar wie bei den Christmas Classics zu erwarten, festlich und durch die Beschreibungen der Atmosphäre sehr besinnlich, jedoch greift hier eine Instanz ein, die mich sehr verblüfft hat. Bereits zu Beginn wird nämlich die Personifikation des "Teufels" mit ins Spiel gebracht, welches die Geschichte zu einer ganz Besonderen macht. Hier vermischt sich die Moral, die man sich bei den Weihnachtsgeschichten wünscht, mit der erzählerischen Spielerei gewisser Fantasiegebilde. Ich persönlich fand, dass genau dieses Zusammenspiel dafür sorgt, dass man die Erzählung nicht vergisst und sie für mich eine genauso gute Chance hat, neben "A Christmas Carol" als Weihnachtsklassiker zu dienen.

"´Oh, she doesn´t love me, ´ thought the wretched blacksmith. ´She just toys with me, and I´m sitting here like a damn fool and can´t take my eyes off her.”  S.13

Thematisch werden hier nicht nur Gedanken aufgegriffen, in Bezug auf, was im Leben wichtig ist, abseits der Schönheit und ihrer Darstellung in der Gesellschaft, sondern auch die Unterschiede und Sehnsüchte der "einfachen Leute", die sich vielleicht als gar unbrauchbar oder unnötig erweisen können. Besonders gekonnt: die Geschichte ist mit reichlichen komödiantischen Einlagen versehen, die das ganze etwas auflockern und passend, sprich nicht bedrückend wirken lassen. Gleichzeitig ist auch eine Prise einer Liebesgeschichte enthalten, die meiner Meinung nach ganz gut reinpasst. Es ist tatsächlich so, dass auf den paar Seiten sehr viel mit einander verwoben wird, das man vielleicht auch erst beim mehrmaligen Lesen wirklich herausfiltern kann. Daher weiß ich jetzt schon, dass ich diese Geschichte auch nächstes Jahr erneut zur Hand nehmen werde.

"Everything glittered” in the bright moonlight; the air was a transparent silvery mist. One could see everything that was happening in the sky; a wizard racing in his cauldron, stars playing hide-and-seek, a group of ghosts hanging together like a cloud, a devil dancing in the moonlight [...] S.49 


Für mich definitiv ein neuer Lieblingsklassiker, wenn es darum geht, eine Weihnachtslektüre für jedes Jahr zu finden. Ist kurz, auf den Punkt gebracht, unterhaltsam und enthält genau die richtige Portion an "Nachdenklichkeit", welche die Besinnlichkeit zur Winterzeit aufkommen lassen sollte.






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Round the Christmas Fire von Truman Capote und anderen

Dezember 18, 2016









(Original: verschiedene Titel / 2013) Vintage Christmas Classics, Übersetzer/in: -, Englische Ausgabe, ★★★★(☆) 4 bis 5 Sterne 
Dieser Band versammelt weihnachtliche Geschichten vieler verschiedener Autoren, wie zum Beispiel Truman Capote, Edith Wharton, P.G. Woodhouse, Nancy Mitford und John Cheever und verleiht der (Vor-) Weihnachtszeit eine besinnliche Stimmung.
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„Christmas Day itself was organized by Lady Bobbin with the thoroughness and attention to detail of a general leading his army into battle.” S. 161

Kürzere Weihnachtsgeschichten sind einfach eine tolle Möglichkeit sich in weihnachtliche Stimmung zu versetzen, wenn man verschiedene Stile kennenlernen möchte. Diese Sammlung ist besonders schön und abwechslungsreich, da sie sich über einige mehrere Jahre „ausdehnt“. So kommt ein kleiner Auszug aus Charles Dickens „A Christmas Carol“ vor, wie aber auch kleine Kurzgeschichten, zum Beispiel des Autors Truman Capote. Dabei gefiel mir eben besonders, dass Dickens Geschichte, als typischer Klassiker, nur kurz abgedruckt wurde und so den anderen Geschichten einen größeren Platz lässt. Einige Geschichten haben mir auch zwar besser gefallen, als andere, aber das ist bei so einer Sammlung nicht verwunderlich. Grundsätzlich fand ich aber die Struktur des Buches gut gewählt. Zu Beginn wird der Leser nämlich nicht direkt mit der typischen Weihnachtsstimmung bekannt gemacht, sondern taucht noch in zwei Geschichten ein, die sich mit „Geisterescheinungen“ befassen. So hat man dieses „Vorweihnachtsgefühl“ ebenso vorhanden, wie auch die ganz atmosphärischen Passagen, die auf der Eisbahn oder am Familientisch mit allen Köstlichkeiten spielen. 

"This hot Tom and Jerry is an old-time drink that is once used by one and all in this country to celebrate Christmas with, and in fact it is once so popular that many people think Christmas is invented only to furnish an excuse for hot Tom and Jerry, although of course this is by no means true.”  S.99

Abgesehen von den gängigen Weihnachtsgeschichten, die durch einen “normalen” Erzähler ihren Charme bekommen, gefiel mir vor allem der Abschnitt der “Christmas Diaries”. In diesen werden die Erzählungen tatsächlich, wie aus einem Tagebuch heraus, erzählt. So bekommt jeder Tag, kurz vor, während und nach Weihnachten seine ganz eigenen Abläufe. Zudem sind sie wirklich unterhaltsam. Wirklich zwischendurch lachen musste ich bei der Erzählung „Dancing Dan´s Christmas“ von Damon Runyon (aus welchem auch das zweite Zitat dieser Rezension stammt). So komisch, absurd und doch irgendwie ganz sympathisch verleiht diese Geschichte der Sammlung einen ganz eigenen Komödienanteil. Viele weitere Geschichten sind angenehm besinnlich und dennoch ausgefallen. Kenneth Grahames Auszug aus „The Wind in the Willows“, welcher durch auftretende, sprechende Tiere heraussticht, ist ganz süß und hält eine ganz wunderbare Botschaft bereit. Und da ich sowieso schon immer einmal P.G. Wodehouses Geschichten rund um den Kellner „Jeeves“ lesen wollte, habe ich mich gefreut, dass hier eine weihnachtliche Geschichte davon enthalten ist. Die ganz eigene Art des Kellners und die ironische Führung der Konversationen zwischen ihm und seinem „Chef“ sind köstlich amüsant. 

"I don´t know what´s happened to Christmas Day lately, but something has. It´s just not the same as it used to be when I was a kid.” S.129 


Eine rundum gelungene Zusammenstellung verschiedener Weihnachtsgeschichten aus unterschiedlichen Zeiten und von unterschiedlichen Autoren. Unter anderem lassen sich hier witzige, unterhaltsame, nachdenkliche und zu Beginn, durch die „Geistererzählungen“ auch etwas schaurige Geschichten finden. Mir gefiel, dass man die Erzählungen tatsächlich gar nicht so kennt, obwohl es „Classics“ sind. Sie haben aber das Potenzial jedes Jahr aufs Neue gelesen zu werden. Durch die unterschiedlichen Kapitel, die auch Unterschiede in der Erzählart der Geschichten ausweisen, wird dem Leser nie langweilig und man fühlt sich bestens, durch ganz eigene Charaktere und Handlungen, unterhalten.




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Christmas at Thompson Hall and other stories von Anthony Trollope

Dezember 13, 2016






(Original: "Christmas at Thompson Hall" & andere / 1815-1882) Penguin Christmas Classics, Übersetzer/in: -,  Englische Ausgabe, ★★★★(☆) 4 bis 5 Sterne 

Dieser Band versammelt einige weihnachtliche Geschichten des Autors Anthony Trollope, bekannt durch die "Chronicles of Barsetshire"-Romane. Die Erzählungen greifen die festliche Zeit, in der typischem Manier des Autors auf. Dies beinhaltet eine humorvolle und feierliche Note, gepaart mit psychologischen Beobachtungen und Porträts der Mittelklasse.
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Trollopes Weihnachtsgeschichten sind so wunderbar charakteristisch und versetzen einen in sofortige, besinnliche Feiertagsstimmung. Insgesamt fünf Erzählungen bilden hier den Rahmen des Buches und thematisieren im Großen und Ganzen das Beisammensein an Weihnachten, wie auch die verschiedenen, persönlichen Verbindungen zu den Weihnachtstagen, welche die Protagonisten an die Öffentlichkeit tragen. Deutlich im Fokus stehen hier die Themen Liebe und die "edlen" Charakterzüge, die einen ausmachen (sollten). Alles natürlich vor einer winterlich- /weihnachtlichen Kulisse. Mir gefiel die Schlichtheit der Geschichten, verbunden mit der schönen, leicht altmodischen Sprache. Ich konnte mir alle Szenerien, inklusive typischer Familienstreitigkeiten und Versöhnungen wunderbar vorstellen und hätte mich auch über weitere Erzählungen des Autors sehr gefreut.
Zugegeben, die erste Geschichte, die einen Senftopf mit einbezieht, war für mich anfangs etwas kurios, aber umso unbefangener man an die Geschichten herangeht, stellt man schnell fest, dass sie wirklich eine ganz eigene Herzlichkeit beinhalten, die wunderbar zu den Weihnachtstagen passen.

"Christmas a bore! No; a man who thought Christmas to be a bore should never be more to her than a mere aquaintance.“  S.73

Auffällig positiv fand ich vor allem auch die Erwähnung verschiedener Familienstände und auch deren allgemeine Situation. So finden sich normale Ehepaare wieder, aber auch junge Liebende und auch zwei Brüder, die durch die Kriege gekennzeichnet sind. Obwohl die Erzählungen also meist auf dasselbe hinauslaufen, nämlich auf Besinnlichkeit und die Prise gewollten Optimismus, sind sie sehr unterschiedlich und laden zur Vielfalt ein. Natürlich kann man das ein oder andere Happy End vorhersehen, aber bei solchen Geschichten soll es schließlich nicht an erster Stelle darum gehen, eine totale Überraschung heraufzubeschwören, sondern den Leser in eine familiäre Stimmung bringen. Das ist diesen Erzählungen, meiner Meinung nach, wunderbar gelungen. Durch ihre angenehme Kürze lädt das Buch ebenfalls dazu ein, öfter gelesen beziehungsweise als Wiederholungstäter für die folgenden Weihnachtsabende herangezogen zu werden.
"´I don´t know what you mean by brightness,´ she said, after a pause. ´Perhaps it is not intended that people´s lives should be what you call bright.´

                 ´Life ought to be as bright as we can make it.´“  S.145

Wunderbar besinnliche Erzählungen, welche die guten Eigenschaften im Menschen herausstellen und zudem das Themengebiet der Liebe breitgefächert darlegt. So ist es für mich eine sehr willkommene Weihnachtslektüre, die durch ihre Vielfalt und ihre sympathische Erzählweise, wie auch deren sympathische Einfälle überzeugt. Passenderweise verspürte ich auch diesen Retro- / Vintage Charme.




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Alle Weihnachtserzählungen von Charles Dickens

Dezember 11, 2016








(Original: "Christmas Books" / 1979) aufbau Verlag, Übersetzer/in: Margit Meyer, 608 Seiten mit Illustrationen, gebunden,  Einzelband, ★★★★☆ 4 Sterne 

"Weihnachten zu Zeiten Queen Victorias.
Kobolde, Geister und Gespenster treiben in den Weihnachtserzählungen ihr wundersames Spiel mit den Menschen. In Scharen steigen sie kettenrasselnd aus dunklen Kellern, dringen durch die Ritzen im Kamin und quellen aus den Silvesterglocken. Unheimliche Gestalten erscheinen dem zu Tode erschrockenen, habgierigen Ebenezer Scrooge, der in Traumvisionen für seine Hartherzigkeit büßen muss, und liebliche Feen umgaukeln den wackeren Fuhrmann John Perrybingle, den Zweifel an der Treue seiner Frau plagen. Aber immer wieder werden wir aus dieser Zauberwelt in den Alltag der kleinen Leute versetzt. Durch den dichten Londoner Nebel schimmern die weihnachtlichen Auslagen der Geschäfte, und Bratendüfte schweben in den engen Gassen. Staunend sehen wir, wie Scrooge, der Geizhals, den größten Truthahn kauft. Schmunzelnd schauen wir der gutmütigen Clemency Newcome zu, wie sie aus den Tiefen ihrer Tasche einen Fingerhut und eine Muskatreibe zutage fördert, deren eingravierte Sprüche ihre ganze Bibliothek bilden. Wir zittern, wenn Tilly Slowboy das ihr anvertraute Baby durch ihr Ungeschick in Gefahr bringt, und sind gerührt bei der Begegnung mit dem schmächtigen kleinen Tim und der blinden Bertha. Sie bestehen jedoch alle den Kampf des Lebens, den Dickens humorvoll ausmalt, und zum Schluß ist jeder Misston aus dem traulichen Zirpen des Heimchens am Herd verschwunden. “


MEINE MEINUNG | FAZIT 

"Hu! Der Himmel behüte uns, die wir gemütlich am Kamin sitzen! Er hat eine furchtbare Stimme, dieser Wind, der um Mitternacht in einer Kirche singt.“  S.120

Mit Charles Dickens verbindet man zur Weihnachtszeit immer eine ganz bestimmte Geschichte, nämlich "A Christmas Carol". Natürlich ist diese Geschichte auch in diesem Sammelband vorhanden und ich muss wohl nicht besonders hervorheben, dass sie ein Klassiker ist und jedes Jahr als Lektüre, passend zur Weihnachtszeit gelesen werden kann. Daher würde ich mich gerne auf die vier anderen Geschichten, welche hier enthalten sind, fokussieren. Außer "A Christmas Carol" lassen sich also auch "Die Silvesterglocken" (The Chimes), "Das Heimchen am Herd" (The Cricket on the Hearh), "Der Kampf des Lebens" (The Battle of Life) und "Der heimgesuchte Mann" (The haunted man) finden. Die Geschichten weisen alle eine akzeptable Länge auf, so dass man sie sich auch gerne mit etwas längeren Pausen dazwischen durchliest. Zudem muss ich auch gestehen, dass mich abseits von "A Christmas Carol" an einigen Stellen der anderen Erzählungen eine gewisse "Länge" gepackt hat, durch die ich selbst Abstände setzen musste, um mir das Interesse für die Geschichten beizubehalten. Die beiden Geschichten "Die Silvesterglocken" und "Der heimgesuchte Mann" kamen mir insgesamt aber auch am gelungensten vor. Natürlich bieten alle Erzählungen die bestimmte weihnachtliche Stimmung und das altmodische Ambiente, bei diesen beiden jedoch hat mir rundum auch die Erzählform sehr gut gefallen. Daher werde ich sie in den folgenden Jahren sicherlich noch das ein oder andere Mal kurz vor Weihnachten erneut lesen.

"Das Gespenst bewegte zustimmend den Kopf. ´Warum kommst du, um mich zu verfolgen?´ 

           ´Ich komme, da ich gerufen wurde´, antwortete der Geist.

´Nein. Ungebeten´, rief der Chemiker aus.

´          Ungebeten mag sein´, sagte der Geist. ´Es genügt. Ich bin hier.´ “  S.499

Grundsätzlich weisen Charles Dickens Erzählungen dieselben Prinzipien und Herangehensweisen auf. Alle Geschichten bestehen aus mehreren Teilen und arbeiten sich langsam zum eigentlichen Geschehen, beziehungsweise zur "Erkenntnis" vor. Thematisiert werden auch die Unterschiede und die Kluft zwischen Reich und Arm und den generellen Unterschieden zwischen den Menschen. Von einer gewissen Kritik bleibt der Leser also nicht verschont. Das sorgt natürlich dafür, genauso wie bei dem gut bekannten "Weihnachtlied in Prosa", dass man sich besinnlich zeigt und diese typische Weihnachtsstimmung aufkommt, bei welcher man beginnt seine Taten und Verhaltensweisen zu reflektieren. Was mir dabei bei den Erzählungen von Charles Dickens besonders gefällt ist das Einsetzen der gefürchteten "Geister", die gerne auftauchen. Es ist wohl schon ein kleines Markenzeichen des Autors, sorgt aber in den verschiedenen Erzählungen für eine besondere Atmosphäre und wirkt durch das wiederholte Auftreten dennoch nicht langweilig und überholt. Für mich sind diese Geschichten sicherlich eine tolle Möglichkeit die Wintertage bis Weihnachten mit stimmungsvollen Stunden zu verbringen und sich mit einem klassischeren Erzählstil zu beschäftigen, in der man wirklich das Gefühl von "am Kaminsitzen und durch stark verschneite Straßen zu gehen" bekommt.

"Der Tag kam heran. Ein stürmischer Wintertag, der manchmal an dem alten Haus rüttelte, daß es gleichsam im Winter erzitterte. Ein Tag, an dem man sich zu Hause doppelt wohl fühlte. An dem die Kaminecke neue Freuden spendete. An dem sich auf die Gesichter, die sich um den Herd scharten, ein stärkeres Glühen malte und an dem sich jede Gruppe am Kamin zu einem engeren und geselligeren Bund gegen die wütenden Elemente zusammenschloß.“  S.421

Die klassischen Dickens Weihnachtserzählungen in einem Band, welche durch eine stimmungsvolle Atmosphäre und verschneite Weihnachtstage mit besinnlichen Hintergedanken überzeugen. Geistererscheinungen und die thematisierten (damaligen) Klüfte zwischen Arm und Reich fehlen bei diesen Erzählungen genauso wenig, wie die schönen Illustrationen, die den Geschichten ein typisches Gefühl von Weihnachten verleihen. Auch wenn ich manchmal einige "Längen" verspürt habe, bin ich von Dickens Schreibstil angetan und schätze die in allen Erzählungen vorhandenen Bezüge zur Selbstreflexion.



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