Christmas at Thompson Hall and other stories von Anthony Trollope

Dezember 13, 2016






(Original: "Christmas at Thompson Hall" & andere / 1815-1882) Penguin Christmas Classics, Übersetzer/in: -,  Englische Ausgabe, ★★★★(☆) 4 bis 5 Sterne 

Dieser Band versammelt einige weihnachtliche Geschichten des Autors Anthony Trollope, bekannt durch die "Chronicles of Barsetshire"-Romane. Die Erzählungen greifen die festliche Zeit, in der typischem Manier des Autors auf. Dies beinhaltet eine humorvolle und feierliche Note, gepaart mit psychologischen Beobachtungen und Porträts der Mittelklasse.
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Trollopes Weihnachtsgeschichten sind so wunderbar charakteristisch und versetzen einen in sofortige, besinnliche Feiertagsstimmung. Insgesamt fünf Erzählungen bilden hier den Rahmen des Buches und thematisieren im Großen und Ganzen das Beisammensein an Weihnachten, wie auch die verschiedenen, persönlichen Verbindungen zu den Weihnachtstagen, welche die Protagonisten an die Öffentlichkeit tragen. Deutlich im Fokus stehen hier die Themen Liebe und die "edlen" Charakterzüge, die einen ausmachen (sollten). Alles natürlich vor einer winterlich- /weihnachtlichen Kulisse. Mir gefiel die Schlichtheit der Geschichten, verbunden mit der schönen, leicht altmodischen Sprache. Ich konnte mir alle Szenerien, inklusive typischer Familienstreitigkeiten und Versöhnungen wunderbar vorstellen und hätte mich auch über weitere Erzählungen des Autors sehr gefreut.
Zugegeben, die erste Geschichte, die einen Senftopf mit einbezieht, war für mich anfangs etwas kurios, aber umso unbefangener man an die Geschichten herangeht, stellt man schnell fest, dass sie wirklich eine ganz eigene Herzlichkeit beinhalten, die wunderbar zu den Weihnachtstagen passen.

"Christmas a bore! No; a man who thought Christmas to be a bore should never be more to her than a mere aquaintance.“  S.73

Auffällig positiv fand ich vor allem auch die Erwähnung verschiedener Familienstände und auch deren allgemeine Situation. So finden sich normale Ehepaare wieder, aber auch junge Liebende und auch zwei Brüder, die durch die Kriege gekennzeichnet sind. Obwohl die Erzählungen also meist auf dasselbe hinauslaufen, nämlich auf Besinnlichkeit und die Prise gewollten Optimismus, sind sie sehr unterschiedlich und laden zur Vielfalt ein. Natürlich kann man das ein oder andere Happy End vorhersehen, aber bei solchen Geschichten soll es schließlich nicht an erster Stelle darum gehen, eine totale Überraschung heraufzubeschwören, sondern den Leser in eine familiäre Stimmung bringen. Das ist diesen Erzählungen, meiner Meinung nach, wunderbar gelungen. Durch ihre angenehme Kürze lädt das Buch ebenfalls dazu ein, öfter gelesen beziehungsweise als Wiederholungstäter für die folgenden Weihnachtsabende herangezogen zu werden.
"´I don´t know what you mean by brightness,´ she said, after a pause. ´Perhaps it is not intended that people´s lives should be what you call bright.´

                 ´Life ought to be as bright as we can make it.´“  S.145

Wunderbar besinnliche Erzählungen, welche die guten Eigenschaften im Menschen herausstellen und zudem das Themengebiet der Liebe breitgefächert darlegt. So ist es für mich eine sehr willkommene Weihnachtslektüre, die durch ihre Vielfalt und ihre sympathische Erzählweise, wie auch deren sympathische Einfälle überzeugt. Passenderweise verspürte ich auch diesen Retro- / Vintage Charme.




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