"Sieben Minuten nach Mitternacht" Kinostart und Filmausgabe

April 27, 2017



Zum Kinostart des Romans „Sieben Minuten nach Mitternacht“ (Original: „A Monster Calls“) von Patrick Ness (nach einer Idee von Siobhan Dowd) möchte ich euch gerne meine persönlichen Eindrücke zum Kinofilm, wie auch der dazugehörigen exklusiven Filmausgabe des Buches näher bringen. Dank der Kooperation mit „Entertainment Kombinat“ durfte ich den Film (in der englischen Originalfassung) bereits vorab sehen; dies beeinflusst aber nicht meine persönliche Meinung zum Film. Um den Kinostart noch ein wenig zu "feiern", möchte ich im Anschluss auch noch gerne ein Hörbuch an euch verlosen.

© Das Copyright für die Fotos und Abbildungen des Films liegen beim jeweiligen Verlag und Studiocanal

Handlung: Das Monster erscheint sieben Minuten nach Mitternacht. Aber das jagt Conor keine Angst ein. Was er eigentlich fürchtet, ist jener monströse Albtraum, der ihn jede Nacht quält, seit seine Mutter so schwer krank ist. Das wilde und weise Monster aber wird Connor in seinen Albtraum begleiten und ihm das Gefährlichste überhaupt abverlangen: die ganze Wahrheit hinter seinem Schmerz!
Verfilmung durch Lionsgate mit internationaler Starbesetzung: Liam Neeson (»Schindlers Liste«), Sigourney Weaver (»Gorillas im Nebel«), Felicity Jones (Oscarnominierung 2015 als beste Hauptdarstellerin, »Die Entdeckung der Unendlichkeit«), Lewis MacDougal (»Pan«, 2015) und Geraldine Chaplin. Produziert von den oskargekrönten Machern von »Pans Labyrinth«.

Mit „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist Patrick Ness ein großer Erfolg geglückt. Ausgehend von der Grundidee der Autorin Siobhan Dowd, welche tragischerweise zu früh verstarb, erschuf Patrick Ness aber eine würdige Geschichte, die seine Leser nicht unberührt zurücklässt. Nach der bereits von vielen geliebten Romanvorlage, folgt nun der lang ersehnte Kinostart von „Sieben Minuten nach Mitternacht“. Ab dem 04. Mai wird der, vom spanischen Regisseur Juan Antonio Bayona, umgesetzte Film in den deutschen Kinos zu sehen sein. Das Drehbuch wurde von Patrick Ness geschrieben und folgt so auch der Romanvorlage. Die Lauflänge des Films beträgt ganze 108 Minuten. Auch die recht prominente Besetzung kann sich sehen lassen, so kann man sich unter anderem auf Sigourney Weaver, Felicity Jones und Liam Neeson als Monster freuen. Die Hauptrolle wird von Lewis McDougall verkörpert. Zusätzlich zum Filmstart erschien am 10. April auch eine exklusive Buchausgabe des Romans, welcher Bonusmaterial beinhaltet, der sich auf den Film bezieht.

Persönliche Filmkritik zu "Sieben Minuten nach Mitternacht" (Trailer») :

Erste Annäherung und allgemeine Kritik
Es ist ein hartnäckiger Mythos, dass das Buch immer besser ist, als der darauf folgende Film. Als ich die Verfilmung zu „Sieben Minuten nach Mitternacht“ gesehen habe, konnte ich diese Aussage jedoch nicht aufgreifen, da ich das Buch bis dahin tatsächlich noch nicht gelesen hatte. Lediglich der Trailer hat mich auf die Umsetzung aufmerksam gemacht. Allein in diesen wenigen Minuten merkt man, dass der Film etwas Besonderes sein muss. Die Spannung kann man förmlich spüren, der Drang, den Film sehen zu wollen wächst.
So überraschte es mich auch nicht, als ich vor der großen Leinwand saß und allein schon bei dem Intro eine leichte Gänsehaut verspürte. Farbkleckse begleiten die Anfangsmelodie und sorgen für den ersten Bezug zu den bereits aus dem Buch bekannten, Illustrationen. Nach und nach formt sich aber die Realität. Die erste Nahaufnahme des Hauptdarstellers (Lewis McDougall), der Conor O´Malley spielt, verkörpert seinen Albtraum. Als Zuschauer stellt man sich also automatisch zu Beginn auf eine etwas geladene Atmosphäre ein, die im Gegensatz zum anfänglich erwarteten, typischen Jugendbuch / Jugendfilm, deutlich an Ernsthaftigkeit gewinnt. Ich finde es großartig, wie der Regisseur darauf achtet, dass sich die im Roman vorhandenen Elemente in dem Film noch entwickeln. Viele Details wurden ein wenig zu Gunsten des Gesamteindrucks „optimiert“. Mir gefiel die deutlich stärkere Fokussierung auf Conor O´Malleys Interesse zur Malerei und die damit einhergehenden Verbindungen zu seiner Mutter. Für mich waren diese Feinheiten sehr ausschlaggebend, was die allgemeine emotionale Basis anging. Wohingegen ich beim Buch das Gefühl hatte, dass sich vieles zu schnell abspielt, dass sich erst zum Schluss vieles gefühlsmäßig offenbart, hat der Film durchgängig eine Konstante, die dafür sorgt, dass man die Angst, die Zerbrechlichkeit und die Zweifel der Figuren spürt. Alles nimmt in genau dem entsprechenden Maß Bezug zueinander auf und nimmt zum Schluss dennoch keine deprimierende Note an, sondern eine sehr zarte, liebevolle, wie auch Trost spendende. Die 108 Minuten des Films empfand ich als passende Länge. Es wird zwar nichts unnötig in die Länge gezogen, aber auch hier wirkt sich die Ausschmückung mancher Passagen deutlich positiver auf den Gesamteindruck aus.
Ebenfalls nicht zu verachten waren für mich die atmosphärischen Gegebenheiten. Es wurde darauf geachtet, dass sich die Drehorte mit der tatsächlichen und auch angedeuteten Botschaft der Geschichte vertragen. So diente der Norden Englands als Inspirationsquelle und damit wurde alles richtig gemacht, denn alles wirkt auch hier authentisch (trotz zusätzliche erstellten Studionachbildungen) und passt in die sehr persönliche Stimmung.

Die Besetzung
Mit der Besetzung hat der Regisseur meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Lewis McDougall war mir vorher unbekannt. Durch seine Darstellung in diesem Film hat er sich aber einen Platz in meinem Herzen erspielt, sodass ich sicher bin, dass man ihn nicht so schnell vergisst. McDougall verkörpert Conor unfassbar präzise. Darüber hinaus hat er im Film (im Vergleich zum Buch) noch deutlich an charakterlichen Zügen dazugewonnen. Hier erscheint er viel vielschichtiger und auch deutlich authentischer, was merkwürdig erscheinen mag, da viele Dialoge zwischen ihm und dem „Monster“ einfach übernommen wurden. McDougall schafft es aber einfach, eine Figur zu verkörpern, die beides enthält; die kindliche Verletzlichkeit und diese Stärke, die man erst mit dem Heranwachsen erlernt. Ich kann nicht leugnen, dass mir bei vielen Szenen die Tränen in die Augen geschossen sind und das lag wirklich überwiegend an der authentischen Verkörperung von Conor.
Auch die übrige Besetzung hat meiner Meinung nach eine sehr gute Leistung erbracht. Sigourney Weaver spielt ihre Rolle als Conors Großmutter einwandfrei. Auch hier wurde gut daran getan, die persönlichen Ängste ihrer Figur und gezielte Handlungen etwas hervorzuheben und damit eine weitere Verbindung zu dem „Hauptthema“ aufzuziehen.
Liam Neeson als Monster erkennt man nun tatsächlich nicht sonderlich, die Effekte, die aber mit seiner Figur einhergehen sind wirklich großartig. Die „Lebendigkeit“ seiner Figur ist authentisch und wirkt keinesfalls wie ein billiger Effekt. Seine Figur wurde wohl am wenigsten "verändert", was ich aber nachvollziehen kann, da mir das "Monster" auch im Buch schon als am "ausgereiftesten" erschien.
Conors Mutter, die von Felicity Jones gespielt wird hat mich ebenfalls überzeugt. Auch hier wurden zusätzliche Details hinzugefügt, die ihre Rolle viel intensiver darstellen. Alles in allem ist es den Beteiligten gelungen durch die gute Besetzung und die kleinen erweiterten Details dafür zu sorgen, dass der Film mehr Bezugspunkte hat und sich stärker ineinander verschränkt. Für mich war es ein großer Kritikpunkt, der den Zuschauer aber zwar auf emotionaler Basis mehr fordert, ihn aber dafür umso mehr begeistert.

Visual Effects
Nicht zu verachten sind bei diesem Film natürlich die prägnanten animierten Elemente. Große Teile werden von dem "Monster" bestimmt, welches zwar von Liam Neeson verkörpert wird, aber natürlich hauptsächlich aus der Animation besteht. Zwar kann man heutzutage in den meisten Fällen davon ausgehen, dass die Visual Effects nicht mehr wie billige Animationen wirken, aber ich war dennoch ganz positiv überrascht von der ordentlichen Leistung. Das Monster wirkt real und das in vielerlei Hinsicht; ausschlaggebend sind sicherlich auch die teilweise nachgestellten Körperteile, die durch gekonnte Make-Up-Effekt-Schöpfer dafür sorgen, dass nicht nur auf Computerarbeiten zurückgegriffen wurde.
Aber nicht nur das Monster sollte hier erwähnt werden, sondern auch die Geschichten, die das Monster erzählt. Diese werden quasi als Illustration dargestellt. Mich haben diese, von der Machart, unfassbar stark an die "Beedle the Bard" Geschichte aus Harry Potter erinnert. Auch wenn man zuerst das Gefühl verspürt, sie seien "kopiert", merkt man schnell, dass sie eine sehr eigene Magie in sich tragen, so dass man letztlich auch von diesen begeistert ist. Sie sind verträumt, heben sich aber nicht komplett vom Rest des Films ab, sondern fließen gekonnt in ihn hinein.

Vergleich zum Buch
Bereits ein wenig herausgehört hat man vielleicht, dass mir der Film sogar etwas besser gefallen hat als seine Romanvorlage. Das liegt an einigen Gemeinsamkeiten, wie auch gezielten Unterschieden die sich in Bezug auf das Buch auffinden lassen. Durchaus gelungen fand ich die recht nahe Nähe zum Buch, so dass das Monster in seiner Art, wie auch die mit ihm geführten Dialoge beibehalten wurden. Man kann sich also darauf freuen, dass man nicht mit einer ganz anderen Umsetzung der beiden Protagonisten rechnen muss. Die Unterschiede waren demnach tatsächlich nicht außerordentlich groß, sorgten aber allgemein dafür, dass der Film etwas reifer und auch konzentrierter wirkt. Mit "konzentriert" meine ich, dass gezielte Bekanntschaften die Conor im Buch eingeht, im Film außeracht gelassen wurden, die aber tatsächlich auch gar nicht gefehlt haben. Hier wird sich deutlich stärker auf die Beziehung zum Monster fokussiert und die damit einhergehende Verknüpfung zur Mutter. Ebenfalls die Spielerei mit den malerischen Aspekten kommt im Film wunderbar zur Geltung und sorgt für eine zusätzliche, gefühlvolle Entwicklung, die man im Buch etwas vermisst.

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ Filmausgabe (mit Illustrationen von Jim Kay), Bibliografie auf der Verlagsseite» , cbj Verlag:
Ich bin wohl eine der wenigen, die den Film gesehen haben, bevor sie die Romanvorlage kannten. Dennoch wurde ich nicht enttäuscht. Wie man meiner Kritik zum Film anmerken konnte, gefiel mir der Film sogar etwas besser, als das Buch, dennoch ist es eines meiner Favoriten. Im cbj Verlag ist nun aber auch eine etwas erweitere Version des Romans erschienen, nämlich inklusive eines Bonuskapitels. Darin enthalten sind Bilder, die dem Film entnommen sind, wie auch dem Einbezug des Filmplakats als Buchcover. Das Format der bisherigen Ausgabe ist gleich geblieben, so kann man sich darauf freuen, dass die wundervollen Illustrationen von Jim Kay enthalten sind. Ich persönlich besitze zwar schon eine Ausgabe des Romans, konnte dieser Version aber nicht widerstehen. Wenn man das Buch und den Film liebt, dann ist diese Ausgabe sicherlich eine wunderbare Alternative, um von beidem ein kleines Stück in einer Form zu haben. Die Bilder sind hinten angehängt und sind auf einem etwas festeren Papier mit Glanzoptik gedruckt, sodass sie gut zur Geltung kommen. Obwohl mir Gefühlstechnisch der Film mehr Fläche geboten hat, finde ich die Passagen, welche die Geschichten des Monsters einleiten, auch hier im Buch sehr gelungen. Sie sind für mich irgendwie das Herzstück des Buches und greifen die gesamte Tragik, wie auch Hoffnung des Geschriebenen wunderbar auf. Diese Ausgabe wird sicherlich beiden Lesern gefallen, denen die schon länger von der Geschichte begeistert sind und zusätzliche Eindrücke des Films in ihrer Ausgabe enthalten haben möchten und denen, die sich ganz neu an die Geschichte wagen und dann durch das Bonusmaterial sicherlich auch den Impuls verspüren werden, das Gelesene auf der großen Leinwand sehen zu wollen. In beiden Fällen aber lohnt es sich.

Verlosung Hörbuch:
Um euch nun auch ein wenig auf den Film oder das Buch einzustimmen, möchte ich gerne ein Hörbuch des Films/ Buchs verlosen. Lasst mir doch einfach bis zur nächsten Woche, also zum offiziellen Filmstart (04. Mai), die Antwort auf folgende Frage unten in den Kommentaren da:

Kennst du das Buch zu "Sieben Minuten nach Mitternacht" bereits? Interessiert dich der Film? Und auf die Umsetzung welcher Figur freust du dich am meisten im Kinofilm?

Du kennst es noch nicht? Wie würdest du darauf reagieren, wenn ein "Monster" vor deiner Tür steht? Und würdest du dir den Film dennoch anschauen?

Teilnahmebedingungen: Beantwortet mir die oben gestellte Frage (unter Angabe eurer gültigen E-Mail Adresse) und hüpft somit in den Lostopf. Ihr müsst 18 Jahre alt sein (oder die Erlaubnis eurer Eltern einholen). Die Auslosung des Gewinners erfolgt am 05. Mai. Im Anschluss wird der Gewinner benachrichtigt. Im Falle eines Gewinns bitte ich denjenigen dann, mir seine Adresse zukommen zu lassen. Der Gewinn wird euch dann direkt von "Entertainment Kombat" zugeschickt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme ist für alle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.

Gewinner: Mit einer kleinen Verspätung habe ich nun aber unter allen Teilnehmern ausgelost. Gewonnen hat Suzanne. Herzlichen Glückwunsch! Da du auch eine E-Mail Adresse dagelassen hast werde ich dich noch persönlich kontaktieren.

Vielen lieben Dank an alle für die Teilnahme!


7 Kommentare:

  1. Ich kenne das Buch leider noch nicht - aber der Titel ist ja zur Zeit ständig in den Medien, darum sagt er mir was.
    Sollte ein Monster vor meiner Tür stehen dann würde ich ganz schnell meinen Mann rufen;-)

    AntwortenLöschen
  2. toller Film

    ich würde das Buch gerne lesen

    jennybieber61(at)yahoo.de

    AntwortenLöschen
  3. Liebes Buch, komm zu mir, ich nehme dich mit zu Bett, du darfst mit in den Strandkorb und auf meinen Sessel vor dem Kamin und natürlich essen wir auch zusammen.

    AntwortenLöschen
  4. Hört sich gut an kenne ich noch nicht #
    eine schöne Zeit
    stefan

    AntwortenLöschen
  5. Ich hab das Buch letztes Jahr endlich gelesen und freue mich total auf den Film. Ich hab schon richtig viel Gutes gehört.

    LG Kitty von dasKaminzimmer.blogspot.com

    PS: Wir verlosen auch gerade etwas auf dem Blog, falls du Lust hast. :)

    AntwortenLöschen
  6. Kenne das Buch nicht und wenn ein Monster vor meiner Tür stehen würde, würde ich laut schreien und die Tür ganz schnell zumachen.

    evelinewa@t-online.de

    AntwortenLöschen
  7. Kennst du das Buch zu "Sieben Minuten nach Mitternacht" bereits? Leider nicht.
    Interessiert dich der Film? Ja - die Besetzung sieht schon mal gut aus.
    Und auf die Umsetzung welcher Figur freust du dich am meisten im Kinofilm? -

    Du kennst es noch nicht? Wie würdest du darauf reagieren, wenn ein "Monster" vor deiner Tür steht? Kommt auf das Monster an....
    Und würdest du dir den Film dennoch anschauen? Ja - s. obige Antwort ;-)

    LG
    Suzanne (SuzanneSchwab@go4more.de)

    AntwortenLöschen

Mit dem Absenden Deines Kommentars bestätigst Du, dass Du meine Datenschutzerklärung, sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.