(Original: "Peter And Alice"/ Theaterstück) von John Logan, Oberon Books>> , 70 Seiten, Taschenbuch, Einzelband, Englische Ausgabe, ★★★★★ 5 Sterne
Ein Theaterstück, welches eine, von John Logan selbsterdachte Konversation, zwischen der Inspiration von Alice im Wunderland (Alice Liddell Hargreaves) und Peter Pan (Peter Davies) darstellt.
MEINE MEINUNG | FAZIT
"And then they remember. What growing up really is: when they learned that boys can´t fly and mermaids don´t exist and White Rabbits don´t talk and all boys grow old, even Peter Pan, as you´ve grown old.” (Peter Davies) S. 15
Zu allererst muss ich sagen, dass ich allein
schon das Konzept und die Idee des Stücks wahnsinnig gut finde. Angelehnt ist
diese Konversation an ein tatsächliches Aufeinandertreffen der beiden realen
Personen. Laut Anmerkung haben sie sich bei einer Ausstellung getroffen. Was
dort genau gesagt wurde, weiß man nicht. Aber John Logans Imagination lässt an
vielen Stellen hoffen, dass es sich vielleicht ähnlich zugetragen haben könnte.
Denn das Stück an sich ist trotz Dialogform spannend. Es treten nicht nur Alice
Liddell und Peter Davies auf, sondern auch ihre literarischen Figuren Alice im
Wunderland und Peter Pan. Sie verkörpern ihre Kindheit und vielleicht auch ihre
Naivität. Es kommt zu inneren Konflikten aller Beteiligten, was sicherlich
oftmals zum Nachdenken anregt. Mir gefiel zudem, dass John Logan die Figuren
oftmals in Zitaten sprechen lässt, natürlich aber auf die Situation abgestimmt.
So hat man das Gefühl, dass die realen Charaktere wieder in ihre literarische
Fantasiewelt hineingezogen werden und dadurch ein ganz neues Werk entsteht,
welches ebenso magisch ist. Es geht um das älter werden, um Rückblicke auf die
Vergangenheit, die Fehler die man vielleicht gemacht hat und die Dinge, die man
damals noch nicht ganz verstehen konnte. Dadurch ist das Stück keineswegs eine
reine, unterhaltsame Gesprächsabfolge, die zu Tagträumen einlädt. Darüber
hinaus fragt man sich als Leser, wie weitreichend die Folgen für die Personen
waren, die ihr Leben lang mit den Figuren konfrontiert und auch gleichgesetzt
wurden.
"Alice in Wonderland: Stop arguing, it´s too boring! Peter Pan: Or
start fighting at least! Who has a sword?“ S. 38
Nicht nur das Innenleben der Vorbilder für die
literarischen Figuren lernt man näher kennen, sondern auch die Schriftsteller,
nämlich James Barrie und Lewis Carroll. Es wird oft auf deren Lebensgeschichte
eingegangen und wie sie sich in Verbindung zur Entstehung derer
Wunschgeschichten verhält. Man hat stets das Gefühl, dass alle vorkommenden
Personen mit Lastern zu kämpfen haben, die sie nie wirklich abschütteln können.
Nichtsdestotrotz flammt immer wieder das Gefühl der Hoffnung auf, nach denen
alle streben, um das Leben lebenswert zu machen. Besonders zum Schluss entstand
aber auch ein nachdenkliches Gefühl, wenn einem bewusst wird, dass man
tatsächlich nicht den Namen der Peron parat hat, die die Figur inspiriert hat,
sondern eben nur Alice oder Peter, als literarische Figur selbst. Ich mochte an
dem Buch grundsätzlich alles. Mich hat die Idee mitgerissen, die Kreativität,
die in dem Stück selbst vorhanden ist, das bezieht sich auch auf die Gestaltung
des Szenenwechsels und Ähnlichem. Mir gefiel, die Gegensätzlichkeit, die
aufkommt, wenn Alice und Peter in beiden „Welten“ andere Meinungen vertreten.
Auch trotz der geringen Seitenanzahl, bekommt man viel Inhalt und vor allem
viele Botschaften vermittelt. Einige sind direkte Aussagen, andere sind
verborgen, so wie die Wahrheit, die hinter den Geschichten von Alice im
Wunderland und Peter Pan liegt.
"Alice: In a hundred years no one will ever remember Alice Liddell.
And no one will ever forget Alice in Wonderland…Now you tell me who´s more
real.” S. 66
Tolle Umsetzung einer interessanten Idee. Ich
hätte mir das Stück gerne sofort auf der Bühne angesehen. (Übrigens
unteranderem in der Besetzung: Ben Wishaw und Dame Judi Dench!) Viele
interessante Szenenwechsel, die metaphorisch gesehen werden können und
Einbindungen alle beteiligten Menschen an den Geschichten, wie zum Beispiel
auch James Barrie und Lewis Carroll. Geht nicht nur auf die literarischen Werke
an sich ein, sondern auch auf die privaten Details, die man vielleicht gar
nicht kannte. Obwohl es kein typisches „Buch“ ist, gehört es schon jetzt zu
meinen Lieblingen.
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