Red Rising (Red Rising #1) von Pierce Brown

Mai 12, 2015























(Titel: "Red Rising") von Pierce Brown, Del Rey Publishing, 382 Seiten, Englische Ausgabe, ★★★☆☆ 3 Sterne

Buchreihe: 1. Red Rising 2. Golden Son 3. Morning star 

(dt. Inhaltsangabe /Heyne) Wenn du Gerechtigkeit willst, musst du dafür kämpfen!
"Der junge Darrow lebt in einer Welt, in der die Menschheit die Erde verlassen und die Planeten erobert hat. Bei der Besiedlung des Mars kommt ihm eine wichtige Aufgabe zu, das jedenfalls glaubt Darrow, der in den Minen im Untergrund schuftet, um eines Tages die Oberfläche des Mars bewohnbar zu machen. Doch dann erkennt er, dass er und seine Leidensgenossen von einer herrschenden Klasse ausgebeutet werden. Denn der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht lebt in luxuriösen Städten inmitten üppiger Parklandschaften. Sein tief verwurzelter Gerechtigkeitssinn lässt Darrow nur eine Wahl: sich gegen die Unterdrücker aufzulehnen. Dabei führt ihn sein Weg zunächst ins Zentrum der Macht. Der unerschrockene Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Denn um sie vernichtend schlagen zu können, muss er einer von ihnen werden …"
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Es ist schon eigenartig, wie ein Buch, einen Leser fesseln kann. Es wird wohl nach diesem ersten Satz nicht überraschen, dass das Buch einen deutlichen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Red Rising ist so vieles auf einmal. Es unterhält, ist gefühlvoll, spielt mit Intrigen und der Suche nach der Wahrheit und ist einfach ein Buch, welches eine Zukunftsvision aufzeigt, die hoffentlich nie eintreten wird.
Darrow ist der Protagonist. Ich weiß nicht genau, wie ich ihn finden soll. Manchmal gefällt er mir, manchmal wiederum ist er mir unsympathisch. Aber ich denke, genau das braucht der Hauptcharakter dieses Buches. Man spürt die Ungewissheit. Er fragt sich selbst ständig, was wahr ist. Und ruft sich immer wieder hervor, wofür er kämpft. Es gibt mittlerweile sehr viele dystopische Romane, vor allem für Jugendliche, aber ich finde, diese Dystopie hebt sich sehr von anderen ab. Manchmal fand ich die beschreibenen Szenen so brutal, dass ich mich gefragt habe, ob es wirklich ein Jugendbuch ist. Aber wenn man etwas nachdenkt, dann muss man auch ehrlicherweise sagen, dass in solch einer Welt auch die Jugendlichen nicht von Grausamkeiten verschont bleiben. Die Idee, die Geschichte auf anderen Planeten spielen zu lassen, fand ich ebenfalls sehr interesannt. Es gibt viele Dinge, die erfunden werden, die eine komlpett neue Umgebung erschaffen und man sich so fühlt, als wär man, ebenfalls wie Darrow, Zeuge einer neu entstehenden Welt.

Es gab allerdings auch einige Dinge, die mich manchmal an dem Buch haben "zweifeln" lassen, ob ich mich der hoch lobenden Kritik anderer anschließen soll. Zum einen verspürte ich an einigen Stellen das Gefühl von deutlichen Längen. Man hat an manchen "Orten" wirklich viel Zeit verbracht und man wusste manchmal nicht genau, was man nun aus den vielen Informationen und eben recht brutalen Entwicklungen als Schluss ziehen sollte. Wie gesagt, da spielte sicherlich auch der noch nicht so weit entwickelte Charakter von Darrow eine gewisse Rolle. Wie das bei Trilogien so ist, muss man nämlich damit rechnen, dass sich vieles erst zum Ende hin ausflöst.
Für mich waren der Anfang und das Ende demnach die "Hightlights". Der mittlere Teil hat sich für meine Verhältnisse, etwas gezogen. Dies mindert aber nicht den relativ guten Eindruck dieses ersten Teils. Die in der mitte auftretenden Figuren entwickeln sich zu Freunden und Feinden. Man versucht als Leser, selbst herauszufinden, wem man trauen sollte und wem nicht. Ich fand es ganz interessant zu sehen, dass das Buch einen an der ein oder anderen Stelle mireißt und man mit offenem Mund dasitzt, wenn etwas passiert, womit man gar nicht gerechnet hätte. 
Wie schon angedeutet, fand ich viele Passagen sehr direkt, was gewisse Brutalitäten veranschaulichen soll. Es gab aber auch Passagen, vorallem zu Beginn des Buches, bei denen man vor lauter Gefühlen, die Luft angehalten hat. Das lag zum Einen, eben an dem, was passiert ist und zum anderen auch an der Sprache, die der Autor verwendet. Jedoch gibt es auch hier aufgrund des "Startcharakters" von Darrow einige gemischte Gefühle, was die Authentizität betrifft.
Gleichzeitig versucht man aber auch Paralleln aufzudecken, zwischen dem System in dem Buch und dem, das vielleicht schon in unserer Gesellschaft vorzufinden ist. Aufallen sind natürlich der Kontrast und der Zwiespalt, der "unteren" und "oberen" Gesellschaft. Es gibt wieder ein Spiel zwischen den Mächtigen und denen die dafür kämpfen frei zu sein.


Eine Dystopie, welche sich von anderen, durch ihre starke Sprache, wie auch die speziellen Vorkommnisse, abhebt. Beschriebene Brutalitäten lassen das Buch sicherlich härter wirken und scheinen nicht immer angemessen zu sein, um als Jugendbuch deklariert zu werden. Grundsätzlich sind aber die politischen Gegebenheiten und der Kampf der Gesellschaften vordergründige Themen, die das Buch gut darstellt. Einige Längen gibt es zwar, aber grundsätzlich kommt man "gut voran". Die Figur des Darrow ist, dem Einstieg geschuldet, noch sehr sprunghaft, nicht immer greifbar und manchmal nicht nachvollziehbar, was sich aber hoffentlich in den Folgebänden legen wird.

1 Kommentar:

  1. Hey Karin,
    Das Buch habe ich ganz viel auf englischen Blogs gesehen und fand es immer interessant, ohne wirklich zu wissen worum es geht. Nach dieser Rezi wandert es jetzt aber definitiv auf meine Wunschliste.
    Echt eine tolle Rezension!
    Alles Liebe, Sarah :)

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