Zehn Jahre Bloggen: Lesegewohnheiten, die sich geändert haben

März 24, 2024

 

Zehn Jahre "little words"

Unfassbar, aber diesen Oktober wird mein Buchblog und gleichzeitig mein Lieblingsprojekt "little words" schon zehn Jahre alt. In all den Jahren durfte ich viel erleben, mich über viele Dinge freuen, an vielen schönen Events teilnehmen und wirklich fabelhafte (Buch-)Menschen kennenlernen. Es war und ist natürlich weiterhin ein Teil meines Lebens, welches ich keineswegs missen möchte. 

Als ich dann über die Anfänge und mein eigenes Leseverhalten zu Beginn meiner Bloggerzeit nachgedacht habe, ist mir aufgefallen, dass sich doch so einiges verändert hat. Natürlich in Hinblick auf die fehlende Zeit, wenn es um die Regelmäßigkeit des Bloggens geht, aber eben auch in Hinblick auf Lesegewohnheiten und Vorlieben.

Let´s have a look. 


Was hat sich nach 10 Jahren Bloggen im Leseverhalten geändert?

1. Hardcover-Liebling vs paperback

Für mich waren Hardcover-Ausgaben das Ding. Sie waren irgendwie schöner und haben im Bücherregal immer was hergemacht.
Mittlerweile hat sich das bei mir sehr geändert. Es gib Ausgaben, da warte ich eher auf das Taschenbuch, weil ich weiß, dass es platzsparender ist oder ich es eher in der Bahn/ unterwegs lesen will und es praktischer ist. Hardcoverausgaben sind für mich natürlich durchaus immer noch interessant und oftmals greife ich gerne zu ihnen, wenn ein Lieblingsbuch als Schmuckausgabe erscheint, aber ich habe mein Herz auch für Taschenbücher (besonders floppy paperbacks) geöffnet. 


2. Englische Bücher, E-Books & Hörbücher

Stichwort "floppy paperbacks", die es ja eher in englischsprachigen Verlagen gibt: Während und aufgrund meines Studiums bin ich stark auf englischsprachige Literatur umgestiegen. Obwohl ich Dank meiner Schwester immer Interesse an der Sprache hatte und auch in der Schule bilingual unterrichtet wurde, habe ich es immer vor mir hergeschoben regelmäßig englische Bücher zu lesen. Seit einigen Jahren jedoch lese ich beinahe ausschließlich auf Englisch, weil ich mich in dem Bereich deutlich sicherer fühle und mich viele deutsche Übersetzungen in den letzten Jahren leider enttäuscht haben.
Und auch hier muss ich gestehen, dass ich viele Cover einfach weiterhin viel schöner und ästhetisch ansprechender finde. Das hat sich nach all den Jahren leider nicht geändert, dass ich stark von Covern beeinflusst werde. 

Ebenso hat sich mein Leseverhalten hinsichtlich der Medien geändert. Durch meinen Beruf bei Legimi bin ich im ständigen Kontakt mit digitaler Literatur und ich muss wirklich sagen, dass ich sie nun mehr als schätze.
Damals war ich eher Team "nur gedruckte Bücher sind Bücher", worüber ich mittlerweile selbst nur müde lächeln und den Kopf schütteln kann. Natürlich sind E-Books und Hörbücher auch Bücher. Sie bieten viele Vorteile (vor allem unterwegs) und helfen vielen Menschen Zugang zur Literatur zu erhalten, die sie sonst nicht hätten.
Ich bin sehr froh, dass sich diese Sichtweise bei mir mit den Jahren geändert hat.


3. Vorsichtiges Lesen

Wer viel auf BookTok unterwegs ist, wird sicherlich schon das ein oder andere humorvolle Video dazu gesehen haben. Leser*innen sind entweder sehr vorsichtig, wenn sie lesen oder brechen dem Buch gleich drei Mal den Buchrücken, hinterlassen Eselsohren oder markieren und annotieren das Buch in jeder möglichen Farbe.
Ich für meinen Teil habe mit der Zeit gelernt, Bücher weiterhin gut zu behandeln zum Beispiel für den Fall, dass sie mir nicht gefallen und ich sie gerne weiterverschenken/ verkaufen möchte und mich dennoch nicht beim Lesen einzuschränken. Nichts ist schlimmer als sich ungemütlich für mehrere Stunden hinzusetzen, damit das Buch wie gerade neugekauft wirkt.  



4. Bücher (nicht) aussortieren

Nach zehn Jahren wüsste ich gar nicht wie das platztechnisch funktionieren sollte, wenn ich es nicht endlich geschafft hätte, Bücher regelmäßig auszusortieren. Ob Rezensionsexemplare, Buchgeschenke oder selbst gekauft, irgendwann sind die Regale einfach voll. Mich hat es zudem unzufrieden zurückgelassen, wenn ich in die Regale geschaut und gemerkt habe, dass mir viele Bücher davon nicht einmal gefallen haben. 

Daher plane ich mir nun immer wieder Tage ein, an denen ich meine Regale von nicht geliebten Büchern oder denen, die mir emotional gesehen nichts bedeuten, befreie. 

 

5. Lesetempo und Lesestatistik

Ich glaube, Leseflauten sind schon für viele ein Stressfaktor. Zu meinem Erstaunen muss ich allerdings sagen, dass ich davon in all den Jahren nie wirklich betroffen war, da ich mir einfach immer zwischendurch Phasen erlaube, an denen ich ein bis zwei Tage nicht lese und mich eher auf Musik oder anderes konzentriere. Danach kann ich es immer kaum erwarten wieder zu einem Buch zu greifen.

Dennoch sind mein Lesetempo und die Anzahl der im Monat gelesenen Bücher durchaus gesunken. Mit der Zeit überwiegen die beruflichen Aufgaben und die Kraft nach der Arbeit, Hausarbeit und anderen Verpflichtungen sinkt im Allgemeinen. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, befand ich mich gerade mitten im Studium und hatte einfach deutlich mehr Zeit zum Lesen, da ich unter anderem die Bahnfahrten immer vollends ausgenutzt habe. 

Ich bin also durchaus froh, wenn ich nun im Monat bis zu fünf Bücher schaffe. Aber das ist okay. Natürlich wartet mein tbr-Stapel sehnlichst auf mich, aber es ist absolut in Ordnung, wenn man das Tempo und die Anzahl von über zehn Büchern pro Monat irgendwann einfach nicht mehr halten kann.
Lesen sollte keine zusätzliche Aufgabe sein, die man versucht abzuhaken, sondern etwas. das einen gerade davon ablenkt.



Mehr Einblicke & Lesegewohnheiten auf Booktok // @karinlipski

Noch mehr kurze Einblicke in neue/ alte Gewohnheiten gibt es auf TikTok zu entdecken. Schaut gerne vorbei. Zum Beispiel bei "Meet the Booktoker": @karinlipski

 

 



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