(Original: "Sirens & Muses"/ 2022), Übersetzer*in: - , ★★★(☆)☆ 3,5 Sterne
Vier Künstler*innen werden in ein Netz von Rivalität und Verlangen an einer Elite-Kunstschule hineingezogen.
Mit einem kritischen Blick, kippt der Roman die Vorstellungen von Klassengesellschaften, Geld, Jugend und dem Kampf einer Generation, um eine eigene Zukunft.
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„Karina let out a low-pitched laugh. `Stereotypes die hard, I guess.` “
- S.61
Kunst ist wie vieles im Bereich des "Erschaffens und Kreierens" ein schwieriges Thema. Was für die einen Kunst ist, kann für die anderen weg.
Doch wie intensiv kann die Suche nach einem neuen Projekt und die Umsetzung dessen für Künstler*innen sein? Antonia Angress gibt uns mit ihrem neuen Roman "Sirens & Muses" einen kleinen Einblick in die Welt der Ellenbogen-Gesellschaft der Kunstszene.
Doch wie intensiv kann die Suche nach einem neuen Projekt und die Umsetzung dessen für Künstler*innen sein? Antonia Angress gibt uns mit ihrem neuen Roman "Sirens & Muses" einen kleinen Einblick in die Welt der Ellenbogen-Gesellschaft der Kunstszene.
Im Fokus stehen vor allem vier Figuren. Karina, Louisa, Robert und Preston. Alle starten ihren Weg auf dem Wrynn College, einer angesehenen Eliteschule für aufstrebende Künstler*innen. Wir lernen alle Stärken und Schwächen kennen und auch den handwerklichen Zweig, den jede*r mit sich bringt. Zwei malen, einer unterrichtet und einer ist der Bad-Boy, der sich eigentlich gegen den elitären und heuchlerischen Kunstzirkel auflehnen möchte - und das mit waghalsigen Installationen.
Ich muss gestehen, dass ich die Einführung der Protagonist*innen etwas spannender erwartet habe. Man ahnt, dass sich ein Wandel vollziehen wird, aber dieser geschieht eher in einem mäßigen Tempo. Die Figuren sind dazu nicht wirklich herzlich. Einerseits fand ich dies ziemlich geglückt, da auch die beschriebenen Begegnungen und familiären Verhältnisse vorwiegend kühl und distanziert sind und man erkennt, dass sich diese Eigenschaften auch in den nächsten Generationen weiterfortziehen, andererseits erschwerte es mir, den Figuren besonders viel Empathie entgegenzubringen.
Alle wirken auf ihre eigenen Vorteile bedacht, sogleich sie eigentlich nur nach dem kleinen Fünkchen Glück und der Selbstbestimmung im Leben suchen.
Ich muss gestehen, dass ich die Einführung der Protagonist*innen etwas spannender erwartet habe. Man ahnt, dass sich ein Wandel vollziehen wird, aber dieser geschieht eher in einem mäßigen Tempo. Die Figuren sind dazu nicht wirklich herzlich. Einerseits fand ich dies ziemlich geglückt, da auch die beschriebenen Begegnungen und familiären Verhältnisse vorwiegend kühl und distanziert sind und man erkennt, dass sich diese Eigenschaften auch in den nächsten Generationen weiterfortziehen, andererseits erschwerte es mir, den Figuren besonders viel Empathie entgegenzubringen.
Alle wirken auf ihre eigenen Vorteile bedacht, sogleich sie eigentlich nur nach dem kleinen Fünkchen Glück und der Selbstbestimmung im Leben suchen.
„´I think about how I´m preserving myself in my paintings. Different versions of myself.´“
- S. 135.
Obwohl einem bei den vieren also nicht gerade das Herz aufgeht, war ich ab der Hälfte doch sehr daran interessiert zu sehen, wohin die Reise gehen wird.
Die Schicksale treffen immer wieder aufeinander, trennen sich und werden wieder zusammengeführt. So ergibt sich ein schöner Überblick über die Verbindungen, die in der Kunstszene herrschen. Beziehungen machen nun einmal viel aus.
Ich mochte den kritischen Unterton, der diese überhebliche und geld-fixierte Welt mit einer Portion "Glibber" überzieht und so im umgekehrten Sinn die unschöne Wahrheit offenbart. Man hatte wirklich das Gefühl, dass alles nur Schein und Trug ist und vor einer Schicht strotzt, die das Wahre, also die Korruption, Spekulationen und die Kunst, die auf dem Rücken erbaut von Skandalen und menschenunwürdigen Verhältnissen, verdeckt.
Und inmitten dieser sehr unschönen Seiten, wird dann die Suche der vier Menschen besonders markant hervorgehoben. Nämlich einer Suche nach der eigenen künstlerischen Stärke, dem Wunsch als Künstler*in anerkannt zu sein, sich aber dennoch nicht in den Strudel der Machenschaften hineinreißen zu lassen und dem Platz innerhalb der eigenen Familie.
Ich komme daher nicht umhin, dass ich mir eingestehen muss, dass mich die Schicksale letztlich doch sehr in den Bann gezogen haben, besonders aber eben auch durch den starken Fokus auf die Kunstwelt. Auch wenn das Tempo eher langsam und die Handlung vorhanden, aber nicht spürbar packend ist, haben mir viele Aspekte des Romans gut gefallen.
Die Schicksale treffen immer wieder aufeinander, trennen sich und werden wieder zusammengeführt. So ergibt sich ein schöner Überblick über die Verbindungen, die in der Kunstszene herrschen. Beziehungen machen nun einmal viel aus.
Ich mochte den kritischen Unterton, der diese überhebliche und geld-fixierte Welt mit einer Portion "Glibber" überzieht und so im umgekehrten Sinn die unschöne Wahrheit offenbart. Man hatte wirklich das Gefühl, dass alles nur Schein und Trug ist und vor einer Schicht strotzt, die das Wahre, also die Korruption, Spekulationen und die Kunst, die auf dem Rücken erbaut von Skandalen und menschenunwürdigen Verhältnissen, verdeckt.
Und inmitten dieser sehr unschönen Seiten, wird dann die Suche der vier Menschen besonders markant hervorgehoben. Nämlich einer Suche nach der eigenen künstlerischen Stärke, dem Wunsch als Künstler*in anerkannt zu sein, sich aber dennoch nicht in den Strudel der Machenschaften hineinreißen zu lassen und dem Platz innerhalb der eigenen Familie.
Ich komme daher nicht umhin, dass ich mir eingestehen muss, dass mich die Schicksale letztlich doch sehr in den Bann gezogen haben, besonders aber eben auch durch den starken Fokus auf die Kunstwelt. Auch wenn das Tempo eher langsam und die Handlung vorhanden, aber nicht spürbar packend ist, haben mir viele Aspekte des Romans gut gefallen.
Ein eher leiser, wenn auch durchaus kritischer Roman über die Kunstszene. Für mich war der starke Fokus auf diese Welt das, was die Geschichte interessant gestaltet hat. Das Tempo und auch die Handlung sind beide mittelmäßig ausgebaut, die zwischenmenschlichen Ebenen und auch die (mal mehr, mal weniger vorhandene) Entwicklung der Figuren sorgt aber für eine Geschichte, die überzeugt, wenn man sich für eben diese Aspekte interessiert. Eine Geschichte, die über das Erwachsenwerden und Lösen bestimmter Vorstellungen der eigenen Familie erzählt - inmitten einer Gemeinschaft, die vor Konkurrenz und Machtgefällen strotzt.
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