Dezember: Last orders

Dezember 30, 2022


Der Dezember nimmt, wie jedes Jahr, die letzten Bestellungen für das Jahr entgegen.
Was will man noch vor dem Jahreswechsel erledigen, welche (Alt-)Lasten will man nicht ins neue Jahr mitnehmen? Ja, ja, der zwölfte Monat vereint besinnliche Zusammenkünfte und den hektischen Blick auf neue Möglichkeiten. Ich selbst nehme mir zwar nie irgendwelche Vorsätze vor, da ich weiß, dass ich sie nicht einhalten könnte, aber ich versuche jedes Jahr ein klein wenig besser, sorgsamer, klüger und umsichtiger zu werden. Zumindest das, so scheint es mir, liegt im Maße des Möglichen. 

Bevor es bald also wieder mit dem guten alten Januar losgeht, möchte ich noch einige Worte zu den letzten gelesenen Büchern und einigen Weihnachtsneuzugängen loswerden. Durch den Umzug, die Arbeit und das irgendwie immer vollgepackte (oder sich kürzer anfühlende?) Leben, habe ich die letzten Monatsrückblicke etwas schleifen lassen. Das liegt gar nicht einmal daran, dass ich nichts gelesen hätte, sondern einfach daran, dass ich entweder keine Zeit oder keine Kraft mehr für die Bilder und die Texte erübrigen konnte. Hoffentlich kann ich das im neuen Jahr ein wenig nachholen. Hier also zumindest ein kleiner, aber hoffentlich feiner, Überblick des letzten Monats.

Gelesenen Bücher im Dezember

  • "The Secret History" von Donna Tartt (★★★(★)☆, derzeit 3.5 Sterne):  Mein erstes und längstes Buch im November und Dezember war der Roman von Donna Tartt. Ich bin recht unbefangen rangegangen und wusste nur, dass es um eine Gruppe junger Student*innen geht, die den beliebten "Dark Academia"-Vibe tragen. Nun, irgendwie kann ich das auch verstehen. Mir hat der Roman auch über weite Strecken ganz gut gefallen, da ich die Art von Geschichten mag. Jedoch kam ich am Ende nicht umher, das Gefühl zu haben, dass es vieles an dem Roman gab, das mir absolut nicht gefallen hat.
    Zum einen wäre da die Beziehung zum Professor, Julian, der hier und da mal auftritt, die Stunden in dem Griechisch-Kurs aber sonst kaum thematisiert werden. Mich hat verwundert, dass am Ende davon die Rede ist, dass die Figur so besonders war, wenn man keine Dialoge zwischen den Figuren und ihm erhält und auch sonst die Beschreibungen der Treffen kurzgehalten werden. Eventuell liegt genau darin die Raffinesse, für mich jedoch war es zum Ende hin einfach etwas zu unschlüssig und dürftig.
    Ebenso schwer tat ich mich damit, dass die Beziehung zweier Geschwister in eine, beim Lesen, unfassbar unangenehme Richtung geschwenkt ist. Sorgt natürlich für Diskussionen, aber für mich war es ein unnötiger Einschub. Man hat auch so perfekt herausgelesen, dass sich die Gruppe untereinander kaum leiden kann, es viele egoistische Handlungen gibt und jeder dennoch irgendwie irgendwo dazugehören will.
    Ich mochte den Grundton, die etwas düstere Atmosphäre und die teilweise vorhandenen Geheimnisse, jedoch war die Umsetzung für mich teilweise zu langgezogen (da vieles direkt offenbart war). Eigentlich würde ich den Roman zwar gerne noch einmal lesen, um eventuell noch andere Eindrücke zu sammeln, derzeit jedoch verspüre ich dazu, vielleicht auch eben aufgrund der Länge, keine große Lust.


  • "A Merry Little Meet Cute" von Julie Murphy & Sierre Simone (☆, 1 Stern): Eine absolute Enttäuschung war für mich der Weihnachts"roman" von Murphy und Simone. Als Roman würde ich es fast kaum bezeichnen, es war eine Aneinanderreihung verschiedener Sexanspielungen und Sexszenen. Zwar hätte man vermuten können, dass es um die Thematik geht, da die Protagonistin eine Darstellerin für Erwachsenenfilme ist und durch Zufall für einen romantischen Weihnachtsfilm gecastet wurde, allerdings war die Handlung und die Entwicklung einer vernünftigen Geschichte wirklich nicht vorhanden.
    Ihr Partner, das damalige Boyband-Mitglied Nolan Shaw, hätte super als Gegenpart fungieren können, stattdessen war er ihr größter Fan, wovon natürlich niemand wissen darf und damit nahm das Unheil seinen Lauf.
    Für die gute Absicht und die positive Darstellung der Erwachsenenfilm-Industrie (zumindest keine Verteufelung, trotz ehrlicher Kritik), der Schauspielerin und auch der Tatsache, dass sie als Plus-size Schauspielerin einen Platz im Roman gefunden hat, gab es von mir einen Stern. Der Rest war für mich einfach nicht lesenswert, weder zu Weihnachten, noch an einem anderen Tag. Leider.

  • "Whiteout" von Dhonielle Clayton & anderen (★★★★☆, 4 Sterne): Einen schönen Weihnachtsroman habe ich glücklicherweise dennoch geschafft zu lesen. Die Zusammensetzung kleinerer Geschichten verschiedener Autor*innen in "Whiteout" folgt dem gleichen Prinzip wie schon in "Blackout". Wir lernen eine Gruppe von jungen Menschen kennen, die irgendwie miteinander befreundet oder verwandt sind und zu einem bestimmten Zeitpunkt von ihren Erlebnissen erzählen. Hier soll während eines Schneesturms eine Beziehung gerettet werden.
    Ich mochte die Idee, die Protagonist*innen und größtenteils auch die Umsetzung. Hier und da scheint natürlich einiges unwahrscheinlich, aber irgendwie hält das auch den Weihnachtsgeist aufrecht. Wer etwas Leichtes für die Weihnachtstage sucht (vielleicht für nächstes Jahr, sollte sich das Jugendbuch im Hinterkopf behalten).


 


What (Books) I Got For Christmas & Fokus auf Interieur

In diesem Jahr gab es viele Büchergeschenke zu Weihnachten! Das ist ein Satz, den ich immer wieder gerne schreibe. Meine Familie weiß, dass sie mich damit glücklich machen können und versuchen auch immer Bücher zu finden, die mir gefallen könnten (und ich letztlich hoffentlich auch noch nicht besitze). Die Tatsache, dass sie sich die Mühe machen, macht mich wiederum immer unfassbar glücklich. Es ist eine kleine, aber für mich doch große Geste, die ich sehr zu schätzen weiß.

Insgesamt sind folgende Bücher eingezogen: 

  • "Neverwhere" von Neil Gaiman - in der Folio Society Edition! (Davon werden sicherlich noch mehr Bilder folgen)
  • "Die Jahre" von Annie Earnaux
  • "When I was me" von Hilary Freeman
  • "Happy all the time" von Laurie Colwin
  • "The Honjin Murders" von Seishi Yokomizo

 von dem zusätzlich geschenkten Gutschein habe ich mir noch geholt: 

  • "The Perfect Golden Circle" von Benjamin Myers
  • "We All Want Impossible Things" von Catherine Newman
  • "What Moves The Dead" von Ursula Vernon

 

Zudem bin ich seit dem Umzug auch wieder auf der Suche nach neuen Stücken, die die Wohnung verschönern. Dabei bin ich auf die Marke &klevering Amsterdam gestoßen und habe mich sofort in beinahe die komplette Kollektion verliebt.
Einziehen durften bereits: das 3er Set an kleinen Vasen im schicken Schachbrett-Stil und ein Keramik-Obstkorb in pastellgrün. Ich freue mich jetzt schon die Sachen mit Leben zu füllen und sie zu platzieren.

Kein Weihnachtsgeschenk, aber vielleicht ebenfalls für einige interessant: der schicke Zeitschriftenhalter im Bienenwaben-Look. Den gibt es derzeit bei WestingGo. Perfekt, nicht nur für Magazine, sondern auch für die aktuelle Buchlektüre. 



Wie sieht es denn bei euch aus? Habt ihr Bücher unter dem Weihnachtsbaum gehabt oder verschenkt? Schließt ihr 2022 mit einem guten Gefühl ab? Ist euer Blick schon auf das neue Jahr gerichtet?



Leave a little note ~ Hinterlasse eine kleine Notiz

Mit dem Absenden Deines Kommentars bestätigst Du, dass Du meine Datenschutzerklärung, sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.