Magonia (Magonia #1) von Maria Dahvana Headley

Juli 20, 2015

("Magonia" / dt. Übersetzung: "Magonia" bei Heyne fliegt) von Maria Dahvana Headley, Harper Collins, Englische Ausgabe,  ★★★(★)☆ 3 bis 4 Sterne

Aza leidet seit ihrer Geburt an einer mysteriösen Lungenkrankheit, die ihr das Atmen erschwert. Niemand weiß, wie man ihr helfen kann. Eines Tages nimmt sie eine Stimme wahr, die ihren Namen ruft. Kurz darauf taucht sie in eine Welt ein, die es ihr ermöglicht normal zu leben. Sie kann ohne Schwierigkeiten atmen. Magonia - Eine Stadt in den Wolken. Aber wie real ist diese Welt? Und vorallem welche Gefahren birgt sie?
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"Plus, a land of magicians would be boring, because the whole point of magic is that not everyone can do it." S. 51

Den Anfang der Rezension zu dieser Geschichte zu machen ist für mich relativ schwierig. Denn obwohl es so scheint, als wäre das Buch ein Einzelband hegt man zunehmend den leisen Verdacht, dass eine Fortsetzung folgen wird, wodurch ich ein wenig in meiner Beurteilung beeinflusst werde, da ich mir erhoffe, dass eine Fortsetzung vielleicht noch etwas ins rollen bringen würde, was mir in der Geschichte bisher gefehlt hat.
Fangen wir aber erst einmal bei den Charakteren an. Die wesentlichen Hauptcharaktere in "Magonia" sind wohl Aza und Jason, denn die Kapitel werden aus Sicht beider Protagonisten geschildert. Durch das einsetzen der "Ich-Perspektive" wird der Leser direkt an die Figuren herangeführt. Es entsteht sofort eine emotionale Bindung, die das Erzählte auch durchaus chaotisch, impulsiv und gefühlvoll werden lässt. So liest sich die Geschichte aus zwei inneren Monologen der Figuren, welche allerdings auch die Fähigkeit haben, eine poetische Erzählweise aufzubringen. Dies wird auch durch die Liebe von Aza zu den Gedichten von dem Autor E. E. Cummings unterstützt. Seine Zitate werden teilweise aufgegriffen und in die Geschichte "mtieingewebt". Es tauchen auch viele andere Chataktere auf, die der Geschichte Schwung verleihen und die den Leser das ein oder andere mal dazu auffordern, sich darüber Gedanken zu machen, welcher Charakter, die Geschichte in wie weit verändern könnte. Dabei sind es nicht unbedingt nur gewöhnliche Menschen, die erscheinen.

"We want to die spectacularly, not just ´perish´". S. 80

Grundsätzlich fand ich beide Hauptcharaktere sympatisch. Wobei mir Aza´s Charakter zu Beginn des Buches deutlich mehr zugesagt hat, als in den mittleren Passagen. Jason hingegen fand ich während der gesamten Geschichte unglaublich sympatisch und habe ihn als wichigen Teil der Geschichte angesehen. Wie in der Inhaltsangabe schon angegebn wird, handelt es sich in der "anderen" Welt, in die Aza eintaucht um eine Welt in den Wolken. Dort tauchen auch die verschiedensten Arten von Vögeln auf. Es war erstaunlich zu merken, wie sich während des lesens die eigene Wahrnehmung und Vorstellungskraft bezüglich gewöhnliche Vögel gewandelt hat. Ich habe mir jedes Mal darüber nachgedacht, ob wohl die Vögel, die uns tagtäglich begegnen, nicht auch etwas geheimnisvolles an sich haben, was wir uns nicht einmal ansatzweise vorstellen können. Die Geschichte lädt wirklich zum träumen und zum wünschen ein. Wünschen in dem Sinne, dass man hofft, dass das was wir bisher kennen, vielleicht nicht "Alles" ist. Angespornt wird man dadurch nicht allein durch die Geschichte an sich, sondern auch durch das Nachwort der Autorin. Dort beschreibt sie, welche Fakten, die in dem Buch erwähnt werden auch der Wahrheit entsprechen. Solche Zusätze finde ich persönlich immer ganz spannend.

"That´s what always sucks about balloons. In your hand they´re big but once you let them loose, they´re instantly tiny." S. 91f.

"Magonia" ist sicherlich keine gewöhnliche Geschichte. Man muss sich viel vorstellen können und sich auch auf den gesamten Ablauf einlassen. Wenn man dies aber kann, dann erwartet einen eine unglaublich schöne Reise durch eine wunderbare Landschaft und eine Welt, die mich persönlich beeindruckt hat. Mein einziger bisheriger Kritikpunkt ist, dass ich die Geschichte an einigen Stellen nicht ganz passend beziehungsweise aufregend fand, obwohl es eine außergewöhnliche Welt ist und beinahe jedes Kapitel mit einem wirklichen Cliffhanger endet. Dennoch fehlte mir ein kleines Fünkchen, dass dazu beigetragen hätte, dass die "Mission", die sich um Aza dreht den gewünschten Effekt erzielt. Grundsätzlich thematisiert die Geschichte nicht nur eine fantastische Abennteuerreise, sondern auch die Gedanken um den Tod, die Zugehörigkeit der Menschen, den Verlust und die Frage nach dem, was einen Menschen ausmacht.


Eine magische Geschichte hoch über den Wolken, mit fantasievollen und auch liebevollen Charakteren, einigen Bösewichten und einer Aufgabe, die Aza zu bewältigen hat. Ist spannend, hat für mich aber an wenigen Stellen nicht ganz überzeugt. Dennoch gibt es Charaktere, die ich nicht missen möchte und welche die Geschichte zu etwas Besonderem machen. Besonders Jasons Kapitel waren sehr gefühlvoll.


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