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Zehn Jahre ist es nun her, dass die letzte Adaption des Romanklassikers "David Copperfield" von Charles Dickens als Fernsehfilm zu sehen war. Ganze fünfundachtzig Jahre liegt sogar der letzte große Kinofilm zurück.
Der gefeierte Regisseur Armando Iannucci hat es nun erneut gewagt, den Klassiker, mit einem mehr als bekannten Cast und einem wahnsinnig schönen Szenenbild und charmanten Kostümen, zum Leben zu erwecken. Der Kinofilm "DAVID COPPERFIELD - EINMAL REICHTUM UND ZURÜCK" (engl. Original: "The Personal History of David Copperfield") startet deutschlandweit am 24. September!
In diesem Beitrag möchte ich euch gerne den Inhalt des Films näherbringen und meine Eindrücke zur Umsetzung präsentieren. Gleichzeitig habt ihr zum Schluss auch noch die Chance etwas zu gewinnen!
In diesem Beitrag möchte ich euch gerne den Inhalt des Films näherbringen und meine Eindrücke zur Umsetzung präsentieren. Gleichzeitig habt ihr zum Schluss auch noch die Chance etwas zu gewinnen!
"Vom verarmten Waisenkind zum gefeierten, strahlenden Schriftsteller – und dazwischen jede Menge spannende, skurrile, lustige und bewegende Ereignisse: Charles Dickens‘ berühmte, halbbiografische Geschichte wird [...] mit viel frischem Wind, Humor und einer großartigen Besetzung neu aufgelegt."
ZUM INHALT
David Copperfield (Dev Patel) verbringt mit seiner verwitweten Mutter Clara (Morfydd Clark) eine glückliche Kindheit im viktorianischen England. Als er jedoch eines Tages von einem Besuch bei der Verwandtschaft der von ihm sehr geliebten Haushälterin Peggotty (Daisy May Cooper) zurückkehrt, erfährt er, dass seine Mutter inzwischen Mr. Murdstone (Darren Boyd) geheiratet hat. Dieser entpuppt sich schnell als gemein und grausam – und Davids Anwesenheit im Haus ist ihm offensichtlich ein Dorn im Auge. Schon bald wird David nach London geschickt, wo er in einer Flaschenfabrik einer harten und äußerst schlecht bezahlten Arbeit nachgehen muss. Jahre vergehen, David ist inzwischen ein junger Mann, als ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter erreicht. Zutiefst erschüttert flieht er aus der Fabrik zu seiner Tante Betsey Trotwood (Tilda Swinton), die ihm gemeinsam mit ihrem äußerst exzentrischen Mitbewohner Mr. Dick (Hugh Laurie) wieder auf die Beine hilft. Doch Davids Reise ist noch lange nicht zu Ende, denn allerlei Begegnungen mit verschiedenen Menschen, die ihm nicht immer Gutes wollen, sorgen dafür, dass sein Leben gleich mehrmals durcheinandergewirbelt wird. Allen Widrigkeiten zum Trotz reift in David ein Ziel: Er möchte als Schriftsteller berühmt werden und seinen Teil dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
FILMKRITIK
Die Idee einer Neuverfilmung von "David Copperfield" stieß bei mir zu Beginn auf eine gegensätzliche Reaktion. Einem "ist das wirklich nötig", folgte sogleich ein "könnte interessant werden". Das Bedürfnis, den Film letztlich sehen zu wollen, wurde durch den Trailer hervorgerufen. Rasant, humorvoll, teils absurd, aber wirklich unterhaltsam. Das waren die Adjektive, die mir sofort in den Kopf schossen.
Und tatsächlich war die Neuverfilmung Iannuccis für mich eine wilde Fahrt durch das viktorianische England. Das Tempo ist durchaus zügig, denn man wird teilweise nur so von einem Lebensabschnitt David Copperfields zum nächsten geschubst. An einigen Stellen habe ich mich gefragt, ob man nicht hätte etwas in die Tiefe gehen sollen, aber im Endeffekt hätte es dem Film den "Witz" genommen.
Gerade dadurch verspürt man das Gefühl, welches der Erzähler und gleichzeitig Autor David Copperfield wohl verspüren muss, wenn er beim Versuch, sein Leben aufzuschreiben, von einem Kapitel zum nächsten springt.
Teilweise hatte ich zudem das Gefühl, dass ich keinen Film, sondern ein Theaterstück schaue, das etwas außer Kontrolle gerät (nicht negativ gemeint!).
Dieser Aspekt führt auch schon zum nächsten Punkt: Der Film bemüht sich um eine starke Verbindung zum Schreiben selbst, zum Entwerfen einer Geschichte und den Charakteren. Es war schön zu sehen, dass einige Geschehnisse, wie im direkt stattfindenden Schreibprozess, wiederherausgeschrieben, beschönigt oder verstärkt wurden. Bei all dem Chaos, den man manchmal meint zu verspüren, wird man schlicht stärker in den Schreibprozess der Geschichte hineingezogen. Das gefiel mir letztlich wirklich sehr!
Somit ist der Film durchaus etwas, das man einfach genießen kann oder man legt Wert auf die kleinen Details und versucht in der Bedeutung etwas tiefer zu gehen. So oder so, habe ich den Eindruck, genießt man den Film, vielleicht auch besonders als bibliophiler Mensch.
DER CAST
Was mir ganz besonders gefallen hat, war der wirklich, wirklich toll besetzte Cast! Dev Patel als Copperfield hat immer so einen nachdenklichen, aber gleichzeitig auch naiven Gesichtsausdruck, der wunderbar zur Figur passt.Ebenso war ich auch von Tilda Swinton, Hugh Laurie und Ben Wishaw überzeugt. Ben Wishaw als einer der bekanntesten "Bösewichte" Uriah Heep war mehr als unterhaltsam. Jeder hat seine eigenen Marotten, seine speziellen Grundzüge und bringt sie auch im Film wunderbar rüber. Auch die Gruppe als solches, die immer um den heißen Brei herumredet, aber oftmals nicht auf den Punkt kommt oder ehrlich ist, hat einen eigenartigen Charme.
Mir fällt es daher wirklich schwer, einen einzigen Liebling zu nennen, da die Schauspieler insgesamt und vor allem im Zusammenspiel wunderbar funktioniert haben. Ich empfehle wirklich, den Trailer zum Film anzusehen, um einen annähernden Eindruck vom Auftreten und auch der Art und Weise der Gespräche zu bekommen.
FARBEN, KOSTÜME UND DAS SZENENBILD
Auch das Szenenbild und die Kostüme haben mich stark in den Bann gezogen. Wir bekommen einen leichten Eindruck davon, wie es wohl im viktorianischen England zu Charles Dickens´ Zeiten war, werden aber gleichzeitig in eine ganz neue, bunte und farbenfrohe Welt entführt, die dadurch sehr modern wirkt. Die Farben sind oftmals kräftig und passen eher in unsere heutige Welt, spielen aber oftmals auch mit dem Tristen, um die Gefühlswelt des Erzählers zu untermalen. Der Stil der Häuser, Straßen und Anziehsachen orientiert sich aber an den früheren Zeiten.Ich persönlich fand diese Mischung wahnsinnig ansprechend, da der Film dadurch eben nicht verstaubt wirkt, sondern vor Unterhaltung und dem "Neuen" sprüht.
GIBT ES UNTERSCHIEDE ZUM BUCH BZW. MUSS EIN VERGLEICH SEIN?
Aus alt mach neu? Bei dieser Neuverfilmung definitiv. Ich muss hier vielleicht doch gestehen, dass ich die Romanvorlage bisher gar nicht vollständig gelesen, sondern lediglich zum Vergleich reingeschnuppert habe.
Iannuccis Interpretation grenzt sich schon deutlich von Dickens´ Klassiker ab und lehnt sich sogar noch ein Stück weiter aus dem Fenster heraus. Die im Roman stark thematisierte Armut des Protagonisten ist im Film sicherlich auch ein Hauptaspekt, jedoch wird er ganz anders transportiert. Im Film wurde daraufgesetzt, dass das Thema nicht so "schwer" und traurig rübergebracht wird. Man wird als Leser*in vernünftig damit konfrontiert, empfindet aber sicherlich kein Gefühl eines "Les Miserable". Der Film möchte bei all der Schwere trotzdem noch unterhalten.
Wie so üblich, ist eine 1:1 Adaption nicht möglich. In diesem Fall hat man sich aber wohl noch größeren künstlerischen Freiheiten bedient.
Besonders markant war hierbei, dass sich die Filmemacher dazu entschieden haben, David Copperfield (und auch weitere Figuren) nicht mit einem weißen Schauspieler zu besetzen, obwohl dies im Roman deutlich genannt wird. Ich persönlich fand die Idee gut, dass man sich nicht auf den Rassismus der damaligen Zeit gestürzt hat und man wieder in der alten "Falle" hing, dass man die Figuren nach Hautfarbe und nicht nach Charakter besetzt.
In dieser Neuverfilmung wird sich diesem Denken gezielt widersetzt. Es geht zwar noch um Unterschiede zwischen Arm und Reich, aber nicht mehr um Weiß und Schwarz. Diese Herangehensweise kann ich natürlich nur aus meiner privilegiert weißen Sichtweise bewerten. Mich würde durchaus interessieren, ob schwarze Zuschauer*innen sich davon gestört fühlen, dass dieser Aspekt sozusagen "ausradiert" wird oder, ob es für sie auch eine fortschrittliche und geglückte Umsetzung ist.
Diese Besetzung hatte aber für mich zusätzlich das schöne Gefühl, dass man mit einem alten Klassiker mal nicht wieder die alten Stereotypen aufzeigt, nach dem Motto: "So war es halt einfach", sondern sich eher die Mühe gemacht hat zu zeigen, wie unsere Gesellschaft sich weiterentwickelt (auch, wenn die Kluft zwischen Arm und Reich wohl bleiben wird).
Daher bin ich auch der Meinung, dass man in diesem Falle der Neuverfilmung nicht zwingend im Detail auf die Romanvorlage blicken sollte. Beide Geschichten sind in ihrem Inhalt gleich, sie beschreiben das Leben des David Copperfield, der durch Höhen und Tiefen zum Schriftsteller avanciert. Aber die Zeiten ändern sich und der Film hat die Chance ergriffen, uns einen neuen David Copperfield der Moderne zu präsentieren, wenn auch mit gelungenen Verweisen auf die viktorianische Zeit.
GEWINNSPIEL
Neugierig geworden auf Neuverfilmung und Klassiker? Dann habt ihr jetzt die Möglichkeit 1 x 2 Kinogutscheine und 1 x die Romanvorlage von Charles Dickens aus dem Fischer Verlag zu gewinnen! Das Gewinnspiel endet am 23. September um 23:59.
Alles was ihr dafür tun müsst: Vervollständigt folgenden Satz: Tante Betsey Trotwood
(gespielt von Tilda Swinton) und Mr. Dick sagen, "Wir sind ruiniert wie eine ...? (Pssst, kleiner Tipp: Die Antwort findet ihr im Trailer)
Schon seid ihr im Lostopf!
TEILNAHMEBEDINGUNGEN:
Beantwortet mir die oben gestellte Frage (unter Angabe eurer gültigen
Kontakt-/ E-Mail-Adresse). Ihr müsst 18 Jahre alt
sein (oder die Erlaubnis eurer Eltern einholen). Die Auslosung des / der
Gewinner*in erfolgt am 24. September unter allen Teilnehmern. Im Anschluss wird der /die Gewinner *in
benachrichtigt. Im Falle eines Gewinns bitte ich denjenigen / dienige dann, mir
seine / ihre Adresse zukommen zu lassen. Der Gewinn wird euch dann direkt von
"JETZT UND MORGEN GbR" zugeschickt. Eine Barauszahlung des Gewinns ist
nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme ist für
alle aus Deutschland möglich (da die Tickets nur deutschlandweit einlösbar sind).
Wir sind ruiniert wie eine Ruine! :D
AntwortenLöschenGrüsse
Silke
www.bearnerdette.de
Wir sind ruiniert wie eine Ruine!
AntwortenLöschenKlingt irgendwie logisch! ;-)
Sie: "Wir sind ruiniert..."
AntwortenLöschenEr: "...wie eine Ruine."
Der Trailer sieht ja unheimlich komisch aus. Ich freu' mich schon drauf. :D
Wir sind ruiniert wie eine Ruine :)
AntwortenLöschenDer Film klingt echt super und auch deine Gedanken zu der Besetzung des Films finde ich echt interessant!
Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen! :)
AntwortenLöschenMit kleiner Verzögerung habe ich das Gewinnspiel nun ausgelost (Zufallsziehung durch Auslosen) und den / die Gewinner*in bereits kontaktiert.