A Wrinkle in Time (Time Quintet #1) von Madeleine L´Engle

Februar 09, 2018








(Original: "A Wrinkle in Time"/ 1962) The Folio Society, mit Illustrationen von Sam Richwood, Übersetzer/in: - ,  Englische Ausgabe, ★★★★☆ 4 Sterne

Meg Murry, eine scheinbare Außenseitern vermisst ihren Vater, einen Physiker, der auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Doch als Meg mit ihrem Bruder Charles Wallace auf die ganz außergewöhnlichen Gestalten Mrs Whatsit, Mrs Who und Mrs Which trifft, werden sie zusammen mit ihrem Freund Calvin O´Keefe auf ein Abenteuer durch Raum und Zeit geschickt, um ihren Vater zu retten.

MEINE MEINUNG / FAZIT
  
"'Maybe that´s why I call when I´m not going to be home. Because I care. Nobody else does. You don´t know how lucky you are tob e loved.‘ 

        Meg said in a startle way, ‘I guess I never thought of that. I guess that I took it for granted.’" S.33

Auch hier wurde es nach Meinung der Filmindustrie langsam Zeit, die Geschichte rund um Meg auf die große Leinwand zu bringen, denn bald erscheint der Kinderklassiker mit Starbesetzung auch in den deutschen Kinos.
Natürlich verspürte ich dadurch den Drang, das Buch zu lesen und zu schauen, ob das Abenteuer verdienterweise eine größere Aufmerksamkeit bekommt.
Was mir an dieser Ausgabe besonders gefallen hat, war das Vorwort von Meg Rosoff, die ihre ganz eigene Liebe zu dem Buch verdeutlicht. Bereits hier wird dem Leser irgendwie bewusst, dass die Geschichte eine Sogwirkung haben muss, so wie die Autorin von den verschiedenen Elementen des Textes spricht. Tatsächlich wird man ab der ersten Seite mit in das Abenteuer hineingerissen, denn es gibt auf den rund hundertsiebzig Seiten keine unnötig aufgebauschten Passagen, die sich in die Länge ziehen. Es gibt auch keine ellenlangen Beschreibungen der Charaktere und doch weiß man als Leser ganz genau, was die Protagonisten ausmacht, denn für mich lag der Fokus auch oftmals darauf, wie sich die Figuren verhalten, welche Taten sie umsetzen und was diese Handlungen dann über sie aussagen. Auf Monologe, aus denen dann die wundervollsten Selbsterkenntnisse hervorgehen wird verzichtet und das fand ich auch gut, denn es zählt hier vielmehr der emotionale und auch sprachliche Austausch der Figuren. Das Schöne daran ist dadurch auch, dass es keinen einzelnen Helden gibt, es ist keine Geschichte, die nur den vermeintlichen ‚Problemlöser‘ in den Vordergrund stellt. Es ist eine Geschichte, die den Zusammenhalt hervorhebt.  

"’We do not know what things look like, as you say,‘ the beast said. ‘We know what things are like. It must be a very limited thing, this seeing’." S.148

Das Geschehen selbst und die Entwicklung der Handlung war für mich sehr außergewöhnlich, da man solche Science Fiction mäßigen Szenarien sicherlich schon öfters mal in Filmen gesehen und in Büchern gelesen hat, aber hier hat man das Gefühl, dass der Gedanke noch recht frisch war. 1962 ist die Geschichte veröffentlicht worden und doch ist sie sehr modern. Es werden viele physikalische Überlegungen hinzugezogen, die sich ebenfalls mit den verschiedenen Dimensionen und der Möglichkeit der Zeitreise auseinandersetzen. Es treten Gestalten auf, die so erfrischend ‚unbestimmt‘ sind, was ihre Form und ihre Vorstellung von der Welt angeht, dass man das Gefühl hat, dass man seine eigenen verbissenen Ansichten über das ‚Schöne‘ abschütteln möchte.
Und zudem kommt natürlich noch hinzu, dass es einen Gegner gibt, den die Protagonisten versuchen zu bekämpfen, was dazu führt, dass man auch ein wenig mitfiebert.
Obwohl die Erzählung eher für die jüngeren Leser bestimmt ist und die Erzählweise dadurch etwas ‚leichter‘ erscheint, sind die Werte, die uns die Geschichte vermitteln will umso wichtiger für die Erwachsenen. Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, das sich Lösen einer standardisierten Form der Gesellschaft beziehungsweise der unvernünftige Wille sich Dingen beugen zu wollen, nur weil die Anstrengung dagegen anzukämpfen zu groß ist, all das und irgendwie noch viel mehr thematisiert Madeleine L´Engle in diesem Buch.
Und sollte die Botschaft nicht alleine schon überzeugen, so wird man dies sicherlich von den zauberhaften Figuren, die das Buch so besonders machen.


“Only a fool is not afraid’, Mrs Whatsit told him.” S.84


Ereignisreicher Kinderklassiker, der allerdings auch wunderbar für Erwachsene geschaffen ist. Man wird daran erinnert, was am wichtigsten und wertvollsten für uns und den Umgang miteinander ist und gleichzeitig öffnet man das Herz für ganz wundervolle erschaffene Figuren, die durch ihre ganz persönlichen Besonderheiten glänzen. Auch wenn die Geschichte rund um Meg und ihre Begleiter, welche ein rasantes Abenteuer erleben, eher schnell erzählt ist, steckt es voller zauberhafter Ideen und findet auch mit wenigen Worten einen rührenden Zugang zum Leser.


3 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Ausgabe *___*
    Ich habe auch vor, es noch vor dem Kinostart zu lesen, dann aber wahrscheinlich auf Deutsch (obwohl es da leider kein so schönes Cover gibt). Dein Fazit macht mir jedenfalls Mut, dass es mir auch so gut gefallen wird, wie ich hoffe. Ich finde es immer toll, wenn man im schnellen Tempo eine schöne Geschichte erzählen kann, ohne sich zu vieler Umschreibungen zu bedienen. Dann müsste es ja ganz das Richtige für mich sein :D

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    1. Ich liebe die Ausgabe auch sehr! :) Finde es immer so schön, wenn man bei solchen liebenswerten Geschichten auch auf die Gestaltung achtet.

      Dann wünsche ich dir ganz viel Spaß! :)


      Liebe Grüße
      Karin

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  2. Ein sooo hübsches Buch. Tolle Illustrationen und schöne Aufmachung!

    Neri, Leselaunen
    www.leselaunen.net

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