Werbung ~ Rezensionsexemplar (Original: "The Loney"/ 2015) Ullstein, Übersetzer/in: Yasemin Dincer, 388 Seiten, gebunden, ★★★★★ 5 Sterne
"Zwei Brüder geraten an einem gottverlassenen Küstenort immer tiefer in eine rätselhafte, unheimliche Geschichte, in der sie selbst einander der einzige Halt sind. Ein berührender, packender Roman über die Suche nach Erlösung und die Abgründe, in die sie führen kann."
"Man kann wohl leicht darüber spotten, aber es gab an diesem Ort so wenige Zeichen der modernen Welt, dass sich der Eindruck aufdrängte, er sei in einer Art Stillstand gefangen und - wie soll ich es ausdrücken? - irgendwie auf alles vorbereitet.“ S.49
Was sich besonders raffiniert entwickelt, ist die Steigerung des gesamten Konstrukts. Es werden bereits zu Beginn verschiedene Kleinigkeiten angedeutet, dies ich im Nachhinein zu einer erzählten Welt zusammenbauen, die einen nicht loslassen will. Es wird immer mysteriöser, das Wetter scheint unberechenbarer zu werden und merkwürdige Dinge werden entdeckt oder nehmen ihren Lauf. Allein dieser Teil des Buches sorgt dafür, dass man sich in der Geschichte verliert. Man hängt an den Worten und liest sich durch die Geheimnisse der Protagonisten, als würde einen das Meer mitreißen und zurück an die Küste werfen. Überraschenderweise haben mich aber auch die Verhaltensweisen der Mitglieder der Kirchengruppe immer stärker interessiert. Darunter befindet sich auch die Mutter (im Buch "Mummer" genannt) der beiden Brüder, die durch ihre manisch wirkende Kontrollsucht ein entscheidender Punkt der Geschichte ist. Dadurch entstehen viele Fragen und Gedankengänge, mit denen man sich heutzutage wahrlich weniger zu befassen scheint. Das Vertrauen zu Gott und die eigene Buße, die man bereit sein muss zu geben, sind hier zentrale Aspekte, die sich ebenfalls während der Geschichte "hochschaukeln". Und wahrlich, das Ende des Buches wird mich so schnell nicht wieder loslassen! An einigen Stellen hat es mich auch an einen ganz bestimmten Klassiker erinnert. Der "Showdown" ist Andrew Michael Smith definitiv geglückt.
Düstere Stimmung gepaart mit unheimlichen Charakteren, die einer
kleinen Kirchengruppe den Ausflug beschweren und eine einzigartige
Landschaft, die ihre vollen mystischen Eigenschaften entfaltet. Sehr
spannendes und gut ausgebautes Schicksal zweier Brüder, die versuchen
mit der Vergangenheit abzuschließen. Zentraler Punkt sind zudem die
Verhaltensweisen von Menschen, wenn sie an etwas "Höheres" glauben
wollen und sich in ihrem Glauben zu verlieren scheinen. Das Spiel von
Gut und Böse wird hier auf den Höhepunkt getrieben. Eigentlich könnte
man schlicht sagen: Unbedingt lesen!
Was für eine schöne Rezension <3 Das Buch klingt wirklich spannend!
AntwortenLöschenLiebe Grüße :)
Vielen lieben Dank! :)
LöschenLiebe Grüße
Karin
So richtig auf dem Schirm hatte ich das Buch noch nicht, aber nachdem ich nun dein Fazit und deine Bewertung gesehen habe, werde ich es mir so schnell wie möglich zulegen. Gerade wenn es draußen wieder kälter und dunkler wird, passen solche Geschichten doch ungemein gut. Also danke für den Tipp :)
AntwortenLöschenDas stimmt, das Buch liest sich sicherlich besonders gut, wenn es etwas herbstlicher wird! : )
LöschenHabe gesehen, dass das Buch sehr unterschiedlich aufgefasst wird und auch sehr unterschiedlich bewertet wird. Ich würde deshalb immer empfehlen vielleicht mal in die Leseprobe reinzulesen. : )
Liebe Grüße
Karin
Schön!
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