Thementag #41: Wozu mich Bücher immer wieder ermutigen

August 11, 2016



"Schon oft hat das Lesen eines Buches jemandes Zukunft beeinflußt." - Ralph Waldo Emerson

Lesen bietet für mich mehr, als nur in fremde Welten einzutauchen. Auf menschlicher Ebene kann man durchaus auch einige vermittelte Einstellungen entdecken, die einem im weiteren Lebensverlauf weiterhelfen können. Sicherlich lernt man so oder so im Leben immer wieder dazu, man entwickelt sich weiter, lernt neue Dinge und man bleibt nie auf einem Level stehen. Ich muss aber sagen, dass mir durch das Lesen viele Dinge sehr viel bewusster vor Augen geführt werden und auch immer öfter vor Augen geführt werden, die ich gerne in meinem Alltag umsetzen würde. Geschichten zielen mit, von Autoren, selbstgestalteten Figuren darauf ab, dass der Leser sich in gewisser Hinsicht mit ihnen identifizieren kann, oder auch nicht. Daraus folgt immer, dass man sich selbst damit beschäftigt, wer man ist und vor allem, wer man tatsächlich sein will. Einige Ermutigungen aus Büchern würde ich euch nun gerne vorstellen:

Sei du selbst
Nichts Neues, sicherlich. Aber immer wieder das "A und O". Unzählige Geschichten spielen damit, dass sich Figuren versuchen in eine gewisse Rolle zu quetschen, die sie nicht ausfüllen können und auch eigentlich nicht ausfüllen wollen, weil sie nicht zu ihnen passt. Letzten Endes bleibt die Erkenntnis, dass man sich selbst treu bleiben sollte, denn nur dann kann man die Dinge erreichen, die einem im Endeffekt nützlich sind und zudem auch Spaß machen. Wer quält sich schon gerne durch ein Leben, das sich nicht wie das Leben anfühlt, das man sich wünscht? Niemand. Ich selbst habe durch die vielen Lektüren gelernt, dass so sehr ich mir manchmal wünschte, ich wäre auch gerne eine super Sportlerin, es ist einfach nicht mein Ding und es würde mich auch niemals so glücklich machen, wie eine leidenschaftliche Leserin zu sein.

Beschäftige dich mit Dingen die du liebst
Etwas ähnlich und auch nicht sonderlich neu, wie Punkt eins, aber ebenfalls sehr wichtig für mich. Sachen zu unternehmen, die man liebt. Genau diese Dinge sorgen dafür, dass man sich selbst wohl fühlt und auch Lust hat, etwas in Gang zu setzen. Das Schöne daran ist, dass dies wirklich alles Mögliche sein kann. Lesen, Rad fahren, Yoga, seinen Kleiderschrank aufräumen, Hilfsorganisationen beitreten, kochen, Filme drehen und und und. In Büchern haben alle Figuren meist eine ganz große Vorliebe für etwas. Man selbst bekommt das Gefühl, man müsste sich auch etwas suchen, das einen erfüllt. Das kann manchmal tatsächlich hilfreich sein, wenn man sich eben selbst nach etwas sehnt, das einem Spaß macht, manchmal kann es einen aber auch verunsichern. Ich habe mir dadurch auch die Frage gestellt: "Was macht mir Spaß? Setze ich diese Dinge auch um?". Die Antwort ist bei mir etwas schwammig ausgefallen. Ja, ich nehme sicherlich vieles in Angriff was mir Spaß macht, dazu gehört nun mal vor allem Lesen, mich mit Texten beschäftigten und auch selbst welche verfassen. Andererseits würde ich mich auch gerne deutlich mehr mit der Fotografie beschäftigen, die außerhalb meiner vier Wände stattfindet. Und jedes Mal, wenn ich ein Buch lese, in welchem ein Protagonist die Leidenschaft für die Fotografie auslebt, verspreche ich mir jedes Mal: "Daran muss ich auch arbeiten". 

Etwas Neues ausprobieren
Man selbst zu sein, schließt für mich nicht aus, neue Dinge auszuprobieren und vielleicht festzustellen, dass man sie lieben lernt. Mein "etwas Neues ausprobieren" war sicherlich der Start zu meinem Blog. Ich hätte damals niemals gedacht, dass ich mich dazu entscheiden würde, etwas zu veröffentlichen, was jeder lesen könnte. Nun nach knapp zwei Jahren, kann ich mir gar nichts anderes mehr vorstellen. Es ist einfach genau die eine Sache geworden, die mich zur Zeit sehr glücklich macht und in die ich gerne viel Zeit investiere. Und obwohl das meiste am Computer entsteht, bin ich doch viel offener und selbstsicherer geworden. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich Figuren belächelt habe, von denen behauptet wurde, dass sich durch ein spezielles Hobby ihr gesamtes Leben verändert hat. Wahrscheinlich kommt es einem so unwirklich vor, weil man den gesamten Entwicklungsprozess nicht genau vor Augen hat. Aber wenn man selbst etwas Neues anstrebt und es sich als etwas sehr nützliches herausstellt, dass man anfängt zu lieben, dann weiß man tatsächlich, dass sich einiges verändern kann. 

Man schreibt seine eigene Geschichte
Die ersten drei Punkte bewegen sich alle in dieselbe Richtung und beziehen sich auf gewisse Tätigkeiten, die man in Erwägung ziehen sollte, um sich zunächst selbst wohl zu fühlen. Diese Ermutigung, die ich aus Büchern ziehe, geht einen Schritt weiter und lässt mich immer wieder den Gedanken fassen, dass nicht wirklich "verloren" ist. Schließlich gibt es auch einfach mal Tage, an denen nichts zu funktionieren scheint, egal wie sehr man sich in etwas stürzen würde, das einem Freude bereitet. Und genau hier kommen die guten, alten "Happy Ends" ins Spiel. Mal sind sie sehr optimistisch, mal sind sie gerade genau richtig und manchmal gibt es sie gar nicht. Aber irgendwie findet jeder Charakter in einem Buch seinen Weg, auch wenn es zunächst etwas holprig voran geht. Und genau das Gefühl versuche ich mir auch für mein Leben zu bewahren. Ich bin für meine Geschichte verantwortlich, ob es nun ein "Happy End" geben wird oder nicht. Steine im Weg wird es immer geben, aber man muss sie nun mal selbst überwinden. Viel zu oft wünscht man sich, dass jemand anderes das Schreiben des Buches übernimmt, das würde vieles vereinfachen. Allerdings muss ich mir eingestehen, dass ein Buch beziehungsweise die Figuren theoretisch gesehen, selbst dann nicht enden, wenn die Geschichte zu Ende erzählt ist. Lange Rede, kurzer Sinn: Mir die Zeit, mit unsinnigen Dingen vertreiben, kann ich viel zu gut, aber ich muss wirklich viel öfter mal die Arme hochkrempeln, um nicht über einen schlechten Verlauf meiner Geschichte klagen zu können. 

Allgemeine Überlegungen
Sicherlich kommt es beim Lesen auch auf die Art der Lektüre an, die dem Leser dann einen kleinen "Motivationsschubser" gibt. Aber ich denke, man kann wirklich aus fast jedem Buch etwas Nützliches für den Alltag ziehen. Sei es auch noch so der wissenschaftlichste Essay den es gibt. Denn selbst da, wird mir immer wieder schlagartig bewusst, wie faszinierend es ist, wie die Welt funktioniert. Dass es überhaupt möglich ist, auf einem Laptop herumzuklackern, der aus irgendeiner Materie besteht und der dafür sorgt, dass Menschen auf der ganzen Welt dieses "Wort-wirrwarr" lesen können. Ja, Bücher sind schon was Feines und sind vor allem für mich eine der wertvollsten Dinge, die sich der Mensch überlegt hat.  

Habt ihr durch Bücher neue Hobbys oder Leidenschaften entdeckt? Ist euch aufgefallen, dass ihr durch gewisse Handlungen oder Figuren eine andere Sicht auf Alltagssituationen habt? Oder ist für euch eine Geschichte einfach abgeschlossen ohne Einfluss auf euer eigenes Handeln?



5 Kommentare:

  1. Ein wirklich schöner Post, finde ich alles sehr wichtige und wahre punkte, die du ansprichts. Vor allem sich selbst treu zu bleiben und das zu tun, worauf man selbst Lust hat. Das habe ich vor allem in der Jugend nicht getan, heute schon, aber früher fehlte mir da wohl auch das Selbstbewusstsein zu.

    Ich glaube Bücher haben meine Handlungen unterbewusst beeinflusst, weil viele fiktionale Figuren einfach auch zu meinen Vorbildern wurden. Hermine habe ich immer für ihre Intelligenz beneidet, aber sie hat mir auch verdeutlich, dass man sich für gute Noten nicht schämen muss, auch wenn man in der Schule dann gerne mal als Streber da steht. Aber ich glaube am meisten haben mir Bücher verdeutlicht, wie wichtig die Familie, Freundschaft und Liebe ist und das man den Menschen immer wieder zeigen sollte, wie wichtig sie einem sind und man gemeinsam mit den Liebsten alles schaffen kann und jede Krise überwindet.

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    1. Das hast du wirklich schön gesagt! Da bin ich ganz deiner Meinung, Familie und Freundschaften sind der Angelpunkt für den Halt im Leben! Auch wenn das sehr oft in Büchern angesprochen wird, glaube ich, hat sich dieser Gedanke aber unabhängig von Büchern bei mir festgesetzt, im Gegensatz zu den anderen Punkten. : )

      Das mit den Noten in der Schule sind immer so eine Sache. Bei uns war es eher so, dass man sich "geschämt" hat, wenn man nur eine drei hatte, weil man sonst als "dumm" galt. Es ist wirklich schwer, sich vor allem in der Schulzeit selbst zu finden, weil man gar nicht weiß, was man von sich selbst erwartet...


      Liebe Grüße
      Karin

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  2. hallo, mir gefält dein blog sehr gut habe dich mal verlinkt:)

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  3. Liebe Karin,
    ein, wie ich finde, wunderbarer Beitrag. Mir ging es auch schon oftmals so wie dir. Lesen hat mich verändert, lesen hat mich manchmal stolpern lassen, vielleicht hat es mich auch manchmal vor dem ein oder anderen Fehler bewahrt. Ja, doch, das ist sogar ziemlich wahrscheinlich. :D
    Ich habe mich mehr als einmal verliebt und mir wurde auch das ein oder andere Mal das Herz gebrochen.
    Und immer wieder kommen wir darauf, Lesen ist wunderbar.
    Danke für den schönen Beitrag.

    Liebst, Lotta

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    1. Was für ein lieber Kommentar, vielen lieben Dank dafür!
      Ich freu mich immer, wenn ich höre, dass das Lesen jemand anderem auch soviel bedeutet und auch etwas im Alltag helfen kann. : )


      Liebe Grüße
      Karin

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