Wetten, dass wir uns lieben? von Orna Landau

Juni 14, 2016













(Original: "?"/ 2016) Übersetzerin: Gaby Wurster, 304 Seiten,  Broschur,  Einzelband,  ★(★)  1 bis 2 Sterne
"Nach zwanzig Jahren Ehe haben sich so manche Wünsche und Träume dem Alltag gebeugt - eine ernüchternde Wahrheit auch für Sarah. Und doch hatte sie sich ihren Geburtstag anders vorgestellt: Ihr Mann Ben meint, sich auch um die Romantik nun nicht mehr bemühen zu müssen, denn mit 45 habe sie ohnehin keine Chancen mehr auf einen Anderen. Sarah ist verletzt und empört, und sie wettet, dass ihr "Marktwert" dem seinen in nichts nachsteht. Ben zögert nicht lange und schlägt ein. Die Regeln sind einfach: 1) Die Wette bleibt geheim. 2) One-Night-Stands sind nur mit Fremden erlaubt. 3) Liebesaffären sind tabu. Als die beiden sich auf eine dreimonatige Beziehungspause einlassen, ahnen sie noch nicht, dass sie jede der drei Regeln brechen werden."


MEINE MEINUNG | FAZIT

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Sie haben kaum etwas zu verlieren, bis auf ihre Zukunft, die noch in weiter Ferne liegt. S.5

Dieses Buch war leider nichts für mich. Das muss ich glaub ich ganz ehrlich und an erster Stelle erwähnen. An und für sich mag ich solche Liebesgeschichten für zwischendurch, ehrlich (Bei beinahe allen muss ich an irgendeiner Stelle weinen)! Aber dieses Buch hat mich irgendwie nur runtergezogen und zum Schluss wollte ich auch nicht einmal mehr wirklich erfahren, wie es ausgeht. Das fand ich doch recht überraschend, da ich anfangs sehr optimistisch an das Buch herangegangen bin. Fangen wir einmal bei der Grundidee an: an sich ist das Konzept ganz interessant und hat auch recht viel Entwicklungspotenzial. Tatsächlich passiert auch recht viel in doch recht kurzer Zeit. Aber mir war es dann irgendwann einfach zu "nervig". Man kann sicherlich argumentieren, dass es Paare gibt und Geschehnisse gibt, die vielleicht tatsächlich Ähnlichkeiten aufweisen könnten, zumindest in Bezug auf die Verhaltensweisen des Liebespaares, welches sich auf solch eine Wette einlassen würde. Soll heißen, es kann ja tatsächlich realitätsnah sein und dafür sorgen, dass man sich einige Gedanken um die eigene Beziehung macht, aber ich konnte das Buch einfach nicht ernst nehmen und fand auch irgendwie den dazugehörigen Schreibstil zu "platt". Man erwartet ja eigentlich, dass sich doch nach und nach gewisse Gefühle beim Leser einstellen, die vielleicht glücklicherweise, mit dem Ablauf der Geschichte einhergehen. Bei mir war das leider nicht der Fall. Ich fand die Figuren eher unsympathisch und hätte beide am liebsten einfach mal in einen Raum eingesperrt, damit sie sich aussprechen. Ich habe mir zeitweise auch einfach gewünscht, dass ich die Figuren hätte selbst rausschreiben und neue reinschreiben können. Das klingt zwar sehr hart und ist vielleicht gar nicht gerechtfertigt, aber ich kann mit solchen Figuren einfach schlecht umgehen, geschweige denn, dass ich der Handlung dann noch folgen möchte. Vieles hat man vorhergeahnt und einiges habe ich versucht mit einem Kopfschütteln zu ignorieren. Ich hatte am Ende einfach das Gefühl, dass sich beide tatsächlich irgendwie "verdient" haben.

"Erst war Sarah aufgeregt, dann betäubt. Nun ist sie der Ansicht, dass dieser Vormittag sie im positiven Sinn deprimiert hat.S. 56

Mir gefiel zwar, dass die Beziehung der beiden von relativ vielen Seiten beleuchtet und sie durch den Freundeskreis etwas ergänzt wurde, aber an manchen Stellen hat es auch da etwas unschlüssig gewirkt. Ich dachte zum Beispiel bei gewissen Anspielungen an den Sohn, die recht weit vorne erwähnt werden, dass sein Leben ebenfalls einen wichtigeren Einfluss haben wird. Der Handlungsstrang blieb aber irgendwie in der Luft hängen und wurde dann am Ende kurz und knapp "zum Abschluss gebracht". Letzten Endes schien mir das auch bei anderen Stellen der Punkt zu sein, der mich meinen ließ, dass sich das Buch für mich einfach nicht weiterentwickelt, auch wenn die Figuren an sich vielleicht neue Stadien im Leben erreichen. Mir fehlten ein wenig die "bedeutenden Passagen", die sich von dem doch recht schlichten Erzählton unterschieden hätten und die das Buch einfach insgesamt etwas stimmiger hätten erscheinen lassen. Als ich schon fast die Hoffnung auf ein paar gute Seiten aufgegeben hatte, hat sich dann zum Schluss doch noch ein Kapitel offenbart, welches mir etwas besser gefallen hat. Darin wird genau das, was ich mir erhofft habe, nämlich diese nachdenkliche, sympathische Stimmung, etwas ausgebaut. Aber eben doch etwas zu kurz. An dieser Stelle möchte ich wirklich noch einmal darauf hinweisen, dass es meine ganz persönliche Empfindung ist! Es kann sein, dass ich die Verhaltensweisen der Figuren und die Erzählweise dessen nicht so ansprechend fand, weil ich selbst eben noch nicht in einer Ehe stecke. Jedoch weiß ich aber nun mal auch, wenn mich ein Buch berührt und etwas in mir auslöst oder nicht. Und so sehr ich es mir gewünscht hätte, aber bei diesem Werk war es nicht der Fall.


Eine Liebesgeschichte, die mich leider nicht ganz überzeugen konnte. Der Schreibstil und auch die Auslegung vieler Aspekte war mir nicht überzeugend genug. Das Konzept an sich hatte sicherlich Potenzial. An einigen Stellen hat mir das Buch durch gewisse Einschübe besser gefallen, konnte mich aber letztendlich nicht mitreißen. Es mag für viele authentisch wirken und vielleicht liegt es an meinen fehlenden persönlichen Bezügen zur eigentlichen Geschichte, aber für mich hat es, da es nun einmal ein Liebesroman sein soll, an den Gefühlen gefehlt. Viele Handlungsstränge kamen mir etwas unnötig vor und das "Ping-Pong" Verhalten der Figuren, hat mich zum Schluss immer denken lassen: "nicht schon wieder...".




























Vielen Dank an den Atlantik Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!

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