Reihen, die ich eigentlich unbedingt lesen wollte und warum die beiden Wörtchen "eigentlich" und "wollte" nicht so schnell gegen "werde" ersetzt werden. Fangen wir aber mal ganz vorne an: Die Euphorie eines Buches, über das alle reden. Man wird von den Erwartungen anderer mitgezogen und erhofft sich das neue und großartige Leseerlebnis. Nach und nach wird aber offensichtlich, dass die Geschichte wohl aus mehr, als nur aus einem Band bestehen wird. Zugegeben, dieses Phänomen tritt am häufigsten oder überwiegend bei Jugendromanen auf (Ausnahmen gibt es aber immer. Siehe George R. R. Martins "Game of Thrones" / "Das Lied von Eis und Feuer" oder Diana Gabaldons "Outlander" - zudem noch richtige Wälzer, nebenbei bemerkt) aber allgemein betrachtet, schleicht sich dann immer wieder das selbe Gefühl ein. Man überlegt, ob man wirklich gewillt ist, alle Folgebände zu lesen und wartet erst einmal die Reaktionen anderer Leser ab. Gleichzeitig setzt man damit den Startschuss für das "nicht lesen" der Bücher. Denn eigentlich will man nicht unbedingt zehn Bücher á 1.000 Seiten im Rückstand sein (mal ein etwas größeres Beispiel). Die Bücher versinken dann manchmal in der hintersten Ecke des Bewussteins und kommen ab und zu mal wieder hoch, wenn eine neue Rezension über dieses Buch über den Bildschirm flattert. Motiviert denkt man sich: "Klar, jetzt ist der richtige Zeitpunkt die Reihe anzufangen. Ich hol bestimmt noch auf.". Bei mir ist das bisher leider nach hinten losgegangen. Ich möchte euch nun kurz die Reihen vorstellen, die ich angefangen habe und eigentlich unbedingt, bei Erscheinen des ersten Bandes, lesen wollte.
"Red Rising" ( 2# "Golden Son" / 3# "Morning Star" ) von Pierce Brown
Von allen überall gezeigt und gelobt, musste es natürlich anschließend auch bei mir einziehen. Gelesen habe ich es sogar recht zügig, da es mir durchaus gut gefallen hat und ich hatte mir auch eigentlich vorgenommen sofort den nächsten Teil zu bestellen. Ja, leider wurde daraus nichts. Mir fehlt mittlerweile die Motivation, zudem auch schon der dritte (und auch letzte?) Teil "Morning Star" erschienen ist. Damals sollte es noch ein Jahr dauern, bis der letzte Teil erscheint und nun steh ich da und muss zwei Bände aufholen. Dabei sind bei mir andere Lektüren deutlich höher im Kurs angesehen, da ich mir gar nicht mehr sicher bin, ob ich noch erfahren möchte, wie Darrows Zukunft aussieht. (Okay, ich würde es schon gerne wissen, aber die Flut an angefangen und nicht beendeten Reihen zieht mich einfach runter...)
"Magonia" ( 2# "Aerie" ) von Maria Dahvana Headley
Ein etwas anderes Szenario findet sich hier. Als ich das Buch gekauft habe, dachte ich bis zuletzt, es sei ein "Standalone", wie man so schön sagt. Pustekuchen! Der Leser (oder nur ich, weil ich nicht germekt habe, dass es eine Fortsetzung geben wird?) bleibt mit vielen Fragen zurück und denkt sich dann den Teil mit den Fortsetzungen irgendwann selbst. Laut Online Angaben wird die Fortsetzung "Aerie" im Oktober erscheinen. Eigentlich eine gute Voraussetzung dran zu bleiben, allerdings war ich vom ersten Teil nun nicht so gefesselt, dass ich den Drang verspüre, mir das Buch direkt bei Erscheinen zu kaufen.
"Cinder" ( The Lunar Chronicles ) von Marissa Meyer
Auch so ein Paradebeispiel von Reihen, die alle lieben, bei denen ich aber einfach den Anschluss verloren habe. Als ich das Buch gelesen habe, gab es glaub ich schon drei Teile und die Zusatzgeschichten. Ein wenig gehypted wollte ich nun auch wissen, was an den Büchern so dran ist. Ich habe es gelesen und mochte es auch, aber genau wie bei "Red Rising" fehlte die Motivation den nächsten Teil zu bestellen. Immer wieder wurde man auf irgendwelchen Seiten leicht "gespoilert", sodass die Ambition ganz flöten gegangen ist. Ob und wann ich die Bücher beende (weil wirklich alle sie, mit jedem neuen Band, noch höher loben) bleibt für mich bisher unklar. Ich habe zur Zeit einfach nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. (Vielleicht bekommt man ja nach einer langen Wartezeit dafür doppelt soviel Lust auf die Bücher?)
"Auslöschung" ( Southern Reach Trilogie ) von Jeff Vandermeer
Kleines, aber feines Beispiel erneut bei dieser Reihe. Sie besteht nur aus drei Teilen und man kann weder den Überblick über die Reihenfolge verlieren, noch gibt es Grund zur Annahme, dass weitere Bücher erscheinen werden. Jedoch landete der erste Teil bei mir nur in einem mittleren Bewertungsfeld. Auch hier weiß ich nicht, ob sich das lesen der weiteren Teile lohnen würde.
"The knife of never letting go" ( Chaos walking trilogy ) von Patrick Ness
Und ja, hier fängt das ganze Schlamassel von vorne an. Denn vor nicht allzu lange Zeit (gerade einmal paar Tage ist es her), habe ich mir die Trilogie von Patrick Ness zugelegt. Ein Glücksfall also, dass es alle drei Bände zusammen in einer Box gab. So war ich motiviert genug, sie zu kaufen und lesen zu wollen. Ich bin guten Willens, dass ich das die nächsten Tage schaffe!
Kurz gesagt: Man lernt einfach nicht dazu. Der Frust über die angefangenen Reihen wächst und dennoch wage ich den Versuch, eine Trilogie zu beginnen. Da ich nun aber alle Bände besitze, wird es mir vielleicht leichter fallen durchzuhalten. Ausgenommen von dieser Reihendiskussion sind natürlich solche Werke wie Harry Potter. Aber das versteht sich ja von selbst!
Wie steht ihr zu den teilweise doch langen Reihen von Geschichten? Geht euch der Reiz manchmal verloren, weil man das Gefühl hat man muss alles aufholen und man bleibt notfalls auf vielen ersten Bänden sitzen, weil sie euch nicht ganz überzeugen konnten? Oder liebt ihr es, die Charaktere über mehrere Bücher hinweg kennenzulernen? Gibt es eine Reihe, die ihr jedem empfehlen und die ihr niemals missen wollen würdet?
Also ich stehe Reihen auch zwiegespalten gegenüber. Gibt viele die ich mag und gerne lese wie beispielsweise die Rizzoli & Isles Reihe oder auch die David Hunter Reihe von Simon Beckett, aber manchmal wird es mir auch zu viel. Wenn man dann nur noch Reihen liest ist es irgendwie auch nervend, deshalb freue ich mich auch über Stand Alone Romane. Leider ist ja bei vielen Büchern wie du schon sagtest erstmal auch gar nicht ersichtlich, dass es sich um Reihen handelt. Gerade was Jugendbücher anbelangt gibt es ja derzeit viele Reihen und ich lese davon auch im Moment welche, gerade bin ich an Die Bestimmung dran, habe die ersten zwei Bände von The Maze Runner zuhause und Band 1 von The Lying Game, aber oftmals gibt es hier das Problem, dass vor allem Band 2 immer so einen Durchhänger hat, wodurch ich mich dann weniger auf den letzten Teil freue.
AntwortenLöschenReihen die ich geliebt habe waren aber Harry Potter, da war halt auch jedes Buch qualitativ hochwertig, sodass ich darauf richtig hingefiebert habe oder die Tribute von Panem. Outlander steht bei mir übrigens auch schon im Regal, da bin ich aber echt durch die Serie eher drauf gekommen, dass die Bücher so gehyped werden ,wusste ich vorab gar nicht. Aber die Serie hat mir verdammt gut gefallen und gerade ab der zweiten Staffel soll es ja viele Unterschiede zwischen Serie und Buch geben, sodass ich einfach auch gerne die Buchvariante kennen möchte.
Wow, da hast du dir ja einiges vorgenommen! : D "Die Bestimmung" war für mich eigentlich immer "tabu", weil ich wirklich dachte, dass es unheimlich an Panem anschließt. Aber neulich lief ja die Verfilmung des ersten Teils und ich muss sagen, dass mir der Film doch recht gut gefallen hat, sodass ich auch hier sogar überlege, die Reihen noch zu lesen... :D Wie hat dir der erste Band denn bisher gefallen?
LöschenJa, Harry Potter bleibt einfach die Nummer eins! : )
Liebe Grüße,
Karin
Huhu :)
AntwortenLöschenAlso ich fiebere dem ET von Red Rising auf deutsch ja total entgegen :) Ich bin so gespannt wie es weiter geht und ich war echt erleichtert als ich gesehen habe, dass ich auf Band 3 nicht zu lange warten muss. Leider ist es aber auch bei mir oft so desto mehr ich warten muss desto weniger Lust habe ich das Buch zu lesen und das obwohl ich dem Tag ET unglaublich entgegen gefiebert habe....
Die Cinder Reihe habe ich in einer Woche komplett weggelesen ;) Die hat mich total eingenommen und dann nicht mehr los gelassen...
LG Denise
PS: Tolle Bilder :)
Also entweder ich hab wirklich schon vieles vergessen, oder der Tag ET wird erst im zweiten Band erwähnt (?). Aber vielleicht sollte ich mich doch dazu durchringen die weiteren Bände zu lesen...
LöschenLiebe Grüße,
Karin
Also ich hab eigentlich nicht solche Probleme mit Reihen. Mich nervt generell der Trend in YA, dass fast alles eine Reihe ist und es kaum noch Standalones gibt, aber wenn ich vorher weiß, dass etwas eine Reihe ist, finde ich das okay. Ich lese gerne Reihen, wenn sie gut sind. Es hat was dem nächsten Erscheinungstermin entgegenzufiebern oder bereits erschienene hintereinander weglesen zu können. Ich merke aber auch, dass ich an manchen Reihen das Interesse verliere. Finde ich aber nicht weiter schlimm, die hake ich dann für mich einfach ab oder beschäftige mich noch mal genauer damit bis die Leidenschaft wieder entflammt :)
AntwortenLöschenMagonia ist bei mir auch ein Wackelkandidat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Buch lange Zeit als Einzelband beworben wurde bzw. von einer Fortsetzung überhaupt keine Rede war. Ich fand das Buch hatte viel Potenzial, die ganze Magonia-Welt wurde ja noch kaum erforscht, aber ich bin mir nicht sicher, ob das im 2. Band wirklich in solcher Tiefe passieren wird :/
Ich hoffe bei Chaos Walking hältst du durch. Die sind sososososo unglaublich gut und entfalten erst am Ende ihre volle Wirkungskraft.
Bei "dem Entscheinungstermin entgegenfiebern" hast du recht! Da freue ich mich meistens auch immer sehr, wie zum Beispiel bei dem Folgeband zu Brandon Sandersons "Der Rithmatist". Da weiß ich zum Beispiel auch ganz genau, dass ich das Buch noch lesen werde. Aber wenn ich weiß, es gibt eine Reihe schon etwas länger und es gibt schon vier Bände, dann habe ich immer das Gefühl, dass mich das zu sehr "unter Druck" setzt. Was ja eigentlich Quatsch ist, aber naja... :D
LöschenOh, wenn du so davon schwärmst, dann werde ich versuchen die Bücher in relativ kurzen Abständen zu lesen! : )
Liebe Grüße,
Karin
Haha, die Fortsetzung vom Rithmatist sehe ich noch in so weiter Ferne, dass bis dahin bei mir jegliche Euphorie (so groß ist sie eh nicht) abgeklungen sein wird ;D
LöschenDas ist echt lustig. Ich würde glaube ich viel eher eine Reihe anfangen, wo schon viele Bände draußen sind, als eine, wo es erst mal nur den ersten gibt, weil ich dann wieder ewig warten muss und zwischendurch die Hälfte vergesse.
Ich finds aber gut, dass das bei den Lesern so unterschiedlich ist und auch so unterschiedlich aufgenommen wird. Weil dadurch bekomm ich manchmal so einen "push", wenn ich von anderen begeisterten Lesern die Rezensionen lese, die sich auf eine schon fortgeschrittene Reihe beziehen! : D (zum Beispiel auch deine aktuelle Besprechung über die "Half-bad /wild /lost" Reihe.)
LöschenLiebe Grüße,
Karin
Ich bin da echt überrascht, weil mir deine Meinung bisher eher noch gar nicht untergekommen ist. Aber schön mal was Gegenteiliges zu lesen ;)
LöschenIch freu mich riesig, dass mein Half Bad Push anscheinend bei dir Früchte getragen hat x)
Deine Bilder sind mal wieder so so schön ♥___♥ Aber jetzt mal zum Beitrag. Ich kann dein Problem teilweise nachvollziehen. Besonders das Problem, das du schilderst, dass man ein Buch mit dem Glauben anfängt, es sei ein Einzelband und dann ist plötzlich noch so viel offen und es wird DOCH eine Reihe daraus - das finde ich ziemlich nervig und manchmal frage ich mich dann, ob man das nicht nur macht, um die Thematik auszuschlachten und ein bisschen mehr Geld zu kriegen (gerade wenn der erste Band langatmig ist und man das Gefühl hat, da wird extra noch Zeit geschindet). Und auch dass man den ersten Band liest, dann lange auf das Erscheinen von Teil 2 wartet aber merkt, man hat gar keine große Lust mehr, weiterzulesen - das kenne ich auch. Aber das finde ich gar nicht so schlimm, weil sich ja dann manchmal einfach was aussortiert bei den unzähligen Büchern, die noch auf der Leseliste stehen.
AntwortenLöschenWas Bücher anbelangt, von denen schon weitere Teile draußen sind... da kann ich mich nur Miss Bookiverse anschließen. Mittlerweile mag ich es total gerne, Reihen anzufangen, die schon (fast) vollständig erschienen sind. Einfach weil man dann eins nach dem anderen (ggf. auch mit kleinen Pausen) lesen kann und so richtig in die Geschichte eintaucht. Weil man nicht die Details aus Band 1 vergisst, die für Band 2 aber wichtig sind, usw. Ich liebe das. Und ich merke auch, dass ich Fortsetzungen viel mehr genieße, wenn ich die Vorgängerbände noch mal lese und wieder so richtig in der Geschichte drin bin. Ich finde auch das Fiebern auf den nächsten Band toll, aber mittlerweile warte ich manchmal ab mit einer Reihe, bis alle Bände erschienen sind, damit ich sie hintereinander weglesen kann.
Also vorab: Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar! : )
LöschenDas stimmt, da kann ich euch beide verstehen, was die Pausen anbelangt und die Infos die für die Folgebände wichtig sind! Ich hab allerdings immer Angst, dann auf den ganzen ersten Bänden sitzen zu bleiben, weil ich feststelle, dass mir das Buch doch nicht zusagt, und dann hab ich immer so ein Gefühl des "nicht beendeten". : D Vor allem, wenn viele dann immer schreiben, dass es zum Ende der Reihe wirklich gut wird, fehlt mir manchmal die Motivation diese "Filler"- Bücher zu lesen... Ab und zu habe ich aber eben auch das Bedürfnis, mal wieder Reihen anzufangen, um eben die erschaffte Welt kennenzulernen und mich darin zu verlieren. Ich glaube bei mir ist das aber auch größtenteils ein sehr spezielles Empfinden, was ich bei neuen Filmen zum Beispiel auch habe. Ich denke die ganze Zeit an einen Film, den ich unbedingt sehen will und dann erscheint er und ich schaff es einfach nicht, ihn zeitnah anzusehen, dann verspüre ich nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Das schlägt sich eben auch manchmal in den Reihen nieder. : D Komisch ist es, aber ich kanns momentan einfach nicht ändern.. : D
Liebe Grüße,
Karin