(dt.: "Der beste Roman des Jahres") , FSG Books/ Macmillan [klick] , 261 Seiten, Hardcover , Einzelband , Englisch ★★★★☆ 3 bis 4 SterneDer "Elysian Prize" für Literatur soll vergeben werden und alle Beteiligen, Juroren, wie auch Kandidaten tragen zu einem großen Durcheinander bei. Wer soll gewinnen? Wie soll man so viele Bücher bis zum Endtermin lesen und bewerten? Die Juroren scheinen es nicht allzu ernst zu nehmen. Einige Kandidaten widerum nehmen die Sache vielleicht doch etwas zu ernst.
MEINE MEINUNG | FAZIT
Ich lese gerne Bücher über Bücher und deren Bedeutung, Verwendung oder Unterhaltsamkeit. Gleichzeitig steigen aber auch die Erwartungen an das Buch. Als ich von "Lost for Words" gehört habe, war ich so daran interessiert, dass ich es direkt gekauft habe. Dabei habe noch nichts von "Edward St. Aubyn" gelesen, nicht einmal seine, auf der Rückseite angepriesenen, "Patrick Melrose novels". Aber der Gedanke an einen Roman, der eine Preisverleihung, an den besten, fiktiven Roman beschreibt, hat mich sofort begeistert.
" ´Ah yes,´ said Didier. ´The famous Elysian. In France we have the Concour. It is completely corrupt, and for that reason the rules are absolutely clear.´" S. 34
Grundsätzlich fand ich den Einstieg in das Buch ganz angenehm und auch interessant. Die Protagonisten wurden vorgestellt und auch ihre persönlichen Hintergrundinformationen wurden näher beleuchtet. Dadurch entwickelten sich auch die zunehmenden Verknüpfungen der Privatleben und den Entscheidungen bei der Wahl. Da das Buch relativ kurz ist, bin ich nicht wirklich mit allen Charakteren warm geworden und habe mir ganz zum Schluss doch ein klein wenig mehr erhofft. Es gab zwar viele, schöne und auch interessante, wie auch gut geschriebene Passagen in "Lost for Words", aber an einigen Stellen hätte ich mir mehr Interaktion zur Preisverleihung gewünscht. Es gab nur eine Szene, in der alle Juroren zusammen über die Bücherwahl diskutiert haben, dabei hätte ich es interessanter gefunden, wenn man dies etwas öfter aufgegriffen hätte. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat war, dass das Werk an sich, mit dem Element spielt, dass einige Auszüge, der nominierten Werke, abgedruckt sind. So verknüpfen sich viele unterschiedliche Romane zu einem.
"Marvellous, inspirational stuff, so unlike today´s attention-seeking, get-rich-quick culture, in which people did things they were completely unqualified for just to get their names in the papers." S. 64
An vielen Stellen war das Buch wirklich sehr unterhaltsam, an anderen Stellen widerum eher philosophisch. Die humorvollen und ironischen Stellen kamen am meisten zum Vorschein, wenn das "Cookbook" angesprochen wurde. Wie der Titel schon sagt, fragt man sich, was ein Kochbuch in dem ganzen zu suchen hat. Durch die Erwähnung des Buches, bekommt "Lost for words" aber selbst noch die gewisse Würze und der Leser wird dazu animiert weiterzulesen, um zu erfahren, was denn nun mit dem Kochbuch im weiteren Verlauf geschieht und wie die "Autorin" darauf reagiert, dass ihr Buch vertreten ist.
Während des lesens denkt man auch öfters darüber nach, wie es wäre, wenn solche Verleihungen wirklich so ablaufen würden. Was wäre, wenn die Juroren nach Lust und Laune die Bücher wählen und gar nicht wirklich wissen, was darin niedergeschrieben steht? Genau dies macht den Reiz des Buches aus. Man versucht zu verstehen, warum die Juroren so handeln, wie sie handeln und wie die Autoren der Bücher auf das Weiterkommen beziehungsweise das Ausscheiden reagieren. Für wen verändert sich etwas, wenn so oder so entschieden wird?
Während des lesens denkt man auch öfters darüber nach, wie es wäre, wenn solche Verleihungen wirklich so ablaufen würden. Was wäre, wenn die Juroren nach Lust und Laune die Bücher wählen und gar nicht wirklich wissen, was darin niedergeschrieben steht? Genau dies macht den Reiz des Buches aus. Man versucht zu verstehen, warum die Juroren so handeln, wie sie handeln und wie die Autoren der Bücher auf das Weiterkommen beziehungsweise das Ausscheiden reagieren. Für wen verändert sich etwas, wenn so oder so entschieden wird?
Das Buch ist sicherlich etwas komplexer, als andere Bücher und setzt auch voraus, dass der Leser einige Sachen zwischen den Zeilen lesen und interpretieren kann. Nichtsdestotrotz denke ich, dass das Buch sehr gelungen ist, auch wenn ich, wie gesagt gehofft habe, dass die Diskussionen der Juroren untereinander etwas näher beleuchtet werden und ein echter "Streit" entfacht, in dem jeder Juror versucht sein Lieblingsbuch nach vorne zu bringen.
"If an artist is good, nobody else can do what he or she does and therefore all comparisons are incoherent." S. 240
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Spannender Roman über eine Buchauszeichnung, die nicht gerade als die seriöseste bezeichnet werden kann. Ist unterhaltsam, nachdenklich und zeigt mit ironischen Ausdrücken, was in der Gesellschaft schieflaufen kann.
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