Red Rising: Im Haus der Feinde (Red Rising #2) von Pierce Brown

Juni 22, 2016




Werbung ~ Rezensionsexemplar (Original: "Golden Son"/ 2015) Übersetzer/in: Bernhard Kempen, Trilogie,  ★★  3 Sterne
"Band 2 der New York Times-Bestsellertrilogie. Immer war Darrow stolz darauf, als Minenarbeiter auf dem Mars den Planeten zu erschließen. Bis er herausfand, dass die Oberschicht, die Goldenen, längst in Saus und Braus leben und alle anderen ausbeuten. Unter Lebensgefahr schloss er sich dem Widerstand an und ließ sich selbst zum Goldenen verwandeln. Nun lebt er mitten unter seinen Feinden und versucht die ungerechte Gesellschaft aus ihrer Mitte heraus zum Umsturz zu bringen. Doch womit Darrow nicht gerechnet hat: auch unter den Goldenen findet er Freundschaft, Respekt und sogar Liebe. Zumindest so lange ihn niemand verrät. Und der Verrat lauert überall."


MEINE MEINUNG | FAZIT

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Welcher Schrecken diese natürliche geborenen Menschen ergriffen haben muss, als sie sahen, wie die Eroberer vom Himmel fielen. Die perfekten Menschen, die jedoch Ketten statt Hoffnung brachten.S.43

Die Kämpfe rund um Darrow gehen in eine zweite, aber nicht weniger blutige Runde. Gekennzeichnet durch politische Verstrickungen, Verrat, todesmutige "Rebellen" und die Frage nach den eigenen Prinzipien, lässt Pierce Brown seine Charaktere vor einem neuen Schlachtfeld um das kämpfen, was ihnen wichtig erscheint. Man erkennt deutliche Steigerungen und Schauplatzwechsel zum vorherigen Teil (mit einigen Ausnahmen zum Ende hin, die ihre emotionale Absicht nicht verfehlt haben) und wird immer weiter in die Intrigen der politischen Anführer eingeweiht. Bevor man sich aber diesem Teil widmet und sich auf, wie sollte es auch anders sein, viele überraschende Wendungen gefasst machen muss,  würde ich jedem empfehlen sich noch einmal mit den Familienstammbäumen vertraut zu machen. Als ich begonnen habe die ersten Kapitel zu lesen, ist mir bewusst geworden, dass man über die Zeit doch die Grundlagen der Verstrickungen aus den Augen gelassen hat. So waren die ersten Kapitel für mich zunächst etwas unübersichtlich. Die wirklich vielen Namen, Familien, Häuser und dergleichen sorgen erst einmal für etwas Wirrwarr. Hat man sich damit aber wieder etwas vertraut gemacht, kann man sich auf eine sehr dichte Handlung freuen. Dabei empfand ich aber ebenso, die Ausgewogenheit zwischen dem schnellen Handeln der Figuren und der doch recht ausgebauten Beschreibung der Umgebungen und der Dialoge, sehr gut gewählt. So hat man als Leser bei jeder neuen Entwicklung ein genaues Bild vor Augen. Man wächst in diese Geschichte mit hinein und fiebert tatsächlich ständig mit.

"´Also geht es um Stolz. ´ ´Es geht immer um Stolz.´ ´Stolz ist nur ein Schrei im Wind.´S. 134

Der Schreibstil und die darin vorkommenden Beschreibungen der Kriegsgefechte ist ebenfalls angemessen, wenn auch zu bedenken ist, dass das Buch im Original in der "Young Adult" Sektion den größten Anhang findet. Natürlich. bei solch einer Geschichte kann auf gewisse Details nicht verzichtet werden, die das Morden veranschaulichen. Ab und an fand ich es aber doch recht brutal für ein "Jugendbuch". Es gibt aber wiederum Passagen, die sich durch ihre Verknüpfung zwischen den politischen Machtaussagen und den entgegengesetzten Moralvorstellungen, zu philosophischen Aussagen entwickeln und den Leser aus dieser "harten Welt" herausholen. Grundsätzlich kann ich das Buch kaum kritisieren, wenn es darum geht, die Spannung und die komplexe, erbaute Welt zu beurteilen. Pierce Brown schildert eine Welt, die sehr außergewöhnlich und voller unerwarteten Fügungen steckt. Sicherlich rechnet man irgendwie mit den "typischen Intrigen", man weiß aber tatsächlich nie, wer es nun letztendlich sein wird, der sich als dieser Intrigant entpuppt. Mir gefiel vor allem, dass Pierce Brown weiterhin die Sicht des Protagonisten Darrow beibehalten hat. Dadurch bleibt dem Leser stets präsent, dass es sich bei den meisten Figuren um sehr junge Menschen handelt (meist nicht älter als Mitte zwanzig) und dass diese dadurch eine Entwicklung durchstehen (müssen). Die Handlung bleibt dadurch aber stets fokussiert und spannend. Bei den letzten Kapiteln habe ich zunehmend versucht immer schneller zu lesen, weil man endlich wissen wollte, wie das ganze Endet. Man wird definitiv nicht enttäuscht, was den Cliffhanger angeht.

"Am Institut wurden wir im Überleben und Erobern ausgebildet. Hier an der Akademie unterrichtet man uns im Krieg." S.14


Auch der zweite Teil der Trilogie ist spannend und verzichtet nicht auf neue Wendungen und Intrigen. Stets im Vordergrund: die politischen Machtkämpfe und die in Abwechslung dazu stehenden Entwicklungen der Gefühle der Protagonisten. Nach dem etwas längeren Einstieg (Vertrautheit der Häuser, Figuren etc. ,muss erneut aufgebaut werden) bleibt es emotional und aufwühlend.


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