(Original:"S." / 2013 ) von J.J Abrams und Doug Dorst, Kiepenheuer & Witsch, Bibliographie auf der Verlagsseite >>, 544 Seiten, Hardcover, Einzelband, Limitierte Auflage, ★★★★(★) 4 bis 5 Sterne"Eine junge Studentin findet in der Bibliothek ein Buch, in das ein anderer Student Hunderte von Randbemerkungen gekritzelt hat, offenbar im Bemühen, der wahren Identität des unter Pseudonym schreibenden Autors V. M. Straka auf die Spur zu kommen. Die junge Frau ist fasziniert und ergänzt die Notizen mit eigenen Mutmaßungen. Zwischen den beiden Studenten Jen und Eric entspinnt sich eine lebhafte Unterhaltung, die allein auf den Seiten des Romans »Das Schiff des Theseus« stattfindet. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem mysteriösen Autor V. M. Straka. Ein unbekannter Übersetzer hat den Roman herausgegeben und ihn mit teilweise verwirrenden Fußnoten versehen. Doch die beiden finden heraus, dass diese Fußnoten einen geheimen Code ergeben, der ihnen Informationen liefert, die der Straka-Forschung bisher völlig unbekannt waren. Was wie ein Spiel beginnt, wird im Laufe der Zeit bitterer Ernst, denn jemand scheint Interesse daran zu haben, dass die Identität des Autors nicht gelüftet wird. Jen und Eric geraten in gefährliche Verstrickungen, die sie fast das Leben kosten. Ein hochraffiniert komponierter Roman, der zeigt, was ein Buch anrichten kann. In der Literatur und im Leben."
MEINE MEINUNG | FAZIT
"Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Rätseln, die ein Mensch auf einmal verarbeiten kann, vor allem, wenn er selbst in diesen Rätseln gefangen ist." S. 65
Rätselhafte Verstrickungen, ein anonymer Autor, den man aufindig zu machen versucht und zwei Studenten, die sich durch diese Suche in scheinbare Gefahr begeben. Verständlich, dass man dadurch erwartet, dass "S - Das Schiff des Theseus" einem Thriller gleichen soll. Ich allerdings finde, dass es einen ganz anderen Schwerpunkt gibt. Nämlich die Beziehung zwischen den Protagonisten. Dies bezieht sich aber nicht nur auf die Protagonisten, die in "Das Schiff des Theseus", dem Text des anonymen Autors V.M. Straka vorkommen, sondern auch auf die Studenten, die diesen Text zu analysieren versuchen, sprich Jen und Eric. Es gibt definitiv spannende Momente, die auch eine mysteriöse Stimmung aufkommen lassen, aber das Hauptmerkmal liegt wohl doch auf der Entstehung einer gewissen Beziehung durch die Schriftform. Denn Jen und Eric kommunizieren vorerst nur über und vorallem in dem Buch über verschiedene Anhaltspunkte. Zudem kommt, dass eine gewisse Überlappung entsteht, da sich die Geschichte beider Protagonisten zu wiederholen droht. Dies wird allerdings erst nach und nach deutlich. Und auch erst zum Schluss weiß man, worin diese Wiederholung angeblich bestehen soll. Was mir etwas gefehlt hat war die Auflösung der merkwürdigen Vorkommnisse, die Jen beschreibt, welche sich bei ihr zutragen. Man kann der Gefühlswelt folgen und hat am Ende auch eine gewisse Auflösung bis zu einem bestimmten Grad, dennoch fehlte mir etwas die Hintergrundgeschichte der beiden Studenten. Man merkt, dass es schwierig wird, alles in den Gesprächen im Buch festzuhalten, da sich die Konversationen beginnen in die reale Welt zu verschieben und man nur noch Bruchstückhafte Zusammenhänge aufschnappt. Es erfordert also viel Kombinationsvermögen, um alle Einzelheiten zu verbinden und für sich selbst auch ein zufriedenes Ende zu erschließen.
"Und wir erzählen uns Geschichten - über uns selbst, aber vielleicht auch über andere Menschen, über Figuren -, um zu verschleiern, wie klein wir sind." S. 436
Die Aufmachung des Buches in Kombination mit der eigentlichen Geschichte finde ich nach wie vor einfach nur großartig. Es gibt so viele zusätzlichen Materialien, die das komplette Konzept real werden lassen. Man hat das Gefühl als halte man wirklich die Niederschrift der beiden Studenten in der Hand. Ich mochte an sich auch den Haupttext, sprich die Erzählung des V.M. Straka. Dessen Schicksal und auch die Suche nach dem "wahren" Straka fand ich ebenfalls sehr gelungen. Auffällig war, dass der Haupttext viel mit Realität und Traumwelt spielt. Was ich persönlich auch sehr interessant fand und die Geschichte dadurch noch einmal zu mehr Interpretationsansätzen geführt hat. Es gab allerdings auch Stellen, die ich persönlich als wichtig empfand, dort aber nie eine Randnotiz vermekt wurde. Man fängt also an, selbst nach Zeichen und verboergenen Nachrichten zu suchen. Es ist mit der Zeit aber etwas einfacher hinter das System zu blicken, da es verschiedene Schriftfarben gibt, die man demnach zeitlich eingrenzen kann, so weiß man immer wann die Studenten etwas Neueres oder Älteres als Randbemerkung hinterlassen haben. Zudem findet man überraschenderweise auch sehr viel über die Studenten an sich heraus, da sie ihre Lebensgeschichte ebnfalls als Notizen in dem Buch hinterlegt haben. Ich habe demnach auch eine Sympathie zu diesen aufbauen können, wenn auch Jen mir als Charakter etwas besser gefallen hat. Eric konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich gut einschätzen und hatte auch oftmals das Gefühl, dass er gar nicht so ehrlich ist. Dies ist aber reine Selbstinterpretation. Mir gefiel aber ihre Zusammenarbeit und deren Ehrgeiz sich mit dem Projekt "Straka" gemeinsam beschäftigen zu wollen. Ich denke es gibt viele Stellen, an denen ein kleiner Durchbruch zu erkennen ist und sie dem "Geheimnis" auf die Schliche kommen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass viele sich etwas mehr Spannung erhoffen oder sich eine weltweite Verschwörung wünschen. Ich glaube damit kann das Buch nicht ganz dienen. Ich fand vorallem, dass es eigentlich eine Liebesgeschichte darstellt. Vielleicht auch sogar mehr als eine. Und für mich war dies auch das Hauptmerkmal. Die Entstehung einer Beziehung und die weitere Entwicklung dieser. Die gefährlichen Vorkomnisse nehmen zwar auch einen gewissen Platz ein, sind aber letztenendes doch nur eine "Nebenstation".
"Worte sind ein Geschenk an die Toten und eine Warnung an die Lebenden." S. 265
"Und wir erzählen uns Geschichten - über uns selbst, aber vielleicht auch über andere Menschen, über Figuren -, um zu verschleiern, wie klein wir sind." S. 436
Die Aufmachung des Buches in Kombination mit der eigentlichen Geschichte finde ich nach wie vor einfach nur großartig. Es gibt so viele zusätzlichen Materialien, die das komplette Konzept real werden lassen. Man hat das Gefühl als halte man wirklich die Niederschrift der beiden Studenten in der Hand. Ich mochte an sich auch den Haupttext, sprich die Erzählung des V.M. Straka. Dessen Schicksal und auch die Suche nach dem "wahren" Straka fand ich ebenfalls sehr gelungen. Auffällig war, dass der Haupttext viel mit Realität und Traumwelt spielt. Was ich persönlich auch sehr interessant fand und die Geschichte dadurch noch einmal zu mehr Interpretationsansätzen geführt hat. Es gab allerdings auch Stellen, die ich persönlich als wichtig empfand, dort aber nie eine Randnotiz vermekt wurde. Man fängt also an, selbst nach Zeichen und verboergenen Nachrichten zu suchen. Es ist mit der Zeit aber etwas einfacher hinter das System zu blicken, da es verschiedene Schriftfarben gibt, die man demnach zeitlich eingrenzen kann, so weiß man immer wann die Studenten etwas Neueres oder Älteres als Randbemerkung hinterlassen haben. Zudem findet man überraschenderweise auch sehr viel über die Studenten an sich heraus, da sie ihre Lebensgeschichte ebnfalls als Notizen in dem Buch hinterlegt haben. Ich habe demnach auch eine Sympathie zu diesen aufbauen können, wenn auch Jen mir als Charakter etwas besser gefallen hat. Eric konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich gut einschätzen und hatte auch oftmals das Gefühl, dass er gar nicht so ehrlich ist. Dies ist aber reine Selbstinterpretation. Mir gefiel aber ihre Zusammenarbeit und deren Ehrgeiz sich mit dem Projekt "Straka" gemeinsam beschäftigen zu wollen. Ich denke es gibt viele Stellen, an denen ein kleiner Durchbruch zu erkennen ist und sie dem "Geheimnis" auf die Schliche kommen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass viele sich etwas mehr Spannung erhoffen oder sich eine weltweite Verschwörung wünschen. Ich glaube damit kann das Buch nicht ganz dienen. Ich fand vorallem, dass es eigentlich eine Liebesgeschichte darstellt. Vielleicht auch sogar mehr als eine. Und für mich war dies auch das Hauptmerkmal. Die Entstehung einer Beziehung und die weitere Entwicklung dieser. Die gefährlichen Vorkomnisse nehmen zwar auch einen gewissen Platz ein, sind aber letztenendes doch nur eine "Nebenstation".
"Worte sind ein Geschenk an die Toten und eine Warnung an die Lebenden." S. 265
Wunderschön gestaltetes Werk, welches mit zwei Geschichten überzeugen kann. Es gibt einige Geheimnisse, die es aufzudecken gilt. Dennoch steht für mich vorallem die Entwicklung der Beziehung der Protagonisten im Vordergrund. Das Konzept der Verständigung durch Randnotizen fand ich sehr unterhaltsam und kreativ. Das Ende lässt jedoch auch noch viel Raum für Eigeninterpretationen. Von mir aber eine klare Lesempfehlung, wenn man einfach Lust hat, sich mit einem Buch zurückzuziehen und das Lesen an sich zu genießen.
Hallöchen Karin,
AntwortenLöschenich muss sagen, dass das Buch echt genial aussieht. Die Aufmachung ist absolut schön und aufwendig. Eigentlich muss man dieses Buch schon alleine deswegen haben. Ich glaube, dass die Geschichte nicht unbedingt etwas für mich wäre und es mir persönlich auch zu anstrengend wäre, aber ich finde es wirklich toll gemacht. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Wahnsinn.
Liebst, Lotta
Das Stimmt, es lohnt sich das Buch einfach nur wegen des Anblicks zu haben! :D. Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich im Nachhinein besonders das "Aufwendige" beim lesen gemochte habe, weil man sich dadurch mehr mit dem Buch und der Geschichte auseinandergesetzt hat als üblich.
LöschenLiebe Grüße,
Karin