Welttag des Buches

April 23, 2017

Wenn Büchern ein internationaler Tag gewidmet wird, dann soll das schon etwas heißen. Ab dem 14. Jahrhundert gibt es sie in der Form, die uns heute noch am gängigsten daherkommt; nämlich aus Papier. Dieses bedruckte Papier ist aber weit mehr, als nur ihr Gegenstandswert. Es beinhaltet zahlreiche, fantasievolle Geschichten, die uns immer auf ganz persönlicher, emotionaler Basis berühren.
Im zunehmend virtuellen Zeitalter, scheint für viele das Buch bereits ausgestorben zu sein. Für leseinteressierte Menschen allerdings ist die Entwicklung des Internets nur eine weitere, großartige Ergänzung dazu, sich über Bücher informieren zu können, sie in die Lieblingsbuchhandlung bestellen oder sich einfach von schönen Ausgaben einnehmen zu lassen.

Was also bedeutet nun der "Welttag des Buches" für mich? Für mich ist es in dem Sinne ein besonderer Tag, weil sich alle Menschen auf der ganzen Welt gezielt darüber äußern, dass sie Bücher feiern, dass es Bücher gibt, die ihnen etwas an Erfahrung, Emotionen oder Ähnlichem weitergegeben haben. Es ist ein Tag, der abseits der alltäglichen Liebesbekundungen zu Büchern, eine neue Liebe entflammen lässt, einfach weil man durch andere Kommentare (zB. via Twitter) merkt, dass es kein "Hype" ist, wieso man liest, sondern weil man sich innig in diese Vielfalt der Literatur hinein katapultiert und eben verliebt hat. Und dies ist immer sehr persönlich, sehr individuell.
So ist für mich diese ständige Diskussion, die die vermeintlichen Schwachstellen der Literaturblogger-Welt aufgreift (wie auch letztens erst wieder einmal thematisiert) einfach nur ermüdend. Für mich macht es keinen Unterschied, ob man auf seinem Blog ein Bild des Buches mit Duftkerzen, Tassen, Tee oder im Gegensatz dazu mit hoch intellektuellen Details einbindet. Dadurch zeichnen sich Blogs nun einmal aus (man muss sie schließlich auch nicht lesen, wenn man es nicht will), dass sie die Interessen der dahinterstehenden Person verkörpern. Das nimmt keinen Einfluss auf die Beurteilung des besprochenen Buches, um das es schlichtweg gehen sollte. Und ist es nicht auch genau das, was uns Bücher meist lehren (wollen)? Dass der Leser sich nicht davor scheuen soll, er selbst zu sein. Dass das Buch den Leser dazu ermutigen will, gegenüber seinen Mitmenschen offener und empathiefähiger zu sein? Für mich schlägt diese Aufforderung, dass Menschen, die Bücher gerne weiterempfehlen, es lassen sollten, ihre Persönlichkeit zu offenbaren und sich hinter einer Anonymität verstecken sollten um das Buch möglichst souverän vorzustellen, fehl. 
Bücher werden dafür gefeiert, dass sie die Vielfalt der Welt aufzeigen und das sollten wir in unserer Betrachtung der Gesellschaft nicht abhandenkommen lassen. So ist der Welttag des Buches für mich nicht nur ein wunderbarer Tag, um die fantastischen Bücher zu feiern, sondern auch ein Tag, der veranschaulichen sollte, dass es erlaubt und von mir auch erwünscht ist, einen "Ulysses" neben ein Stück Kuchen zu legen (es zu fotografieren) und dennoch eine ordentliche Besprechung dazu zu liefern. Denn Bücher sind keine losgelösten  Objekte, die nie in Kontakt mit anderen Gegenständen kommen, man darf sie gerne vielfältig einsetzen und sie so darstellen und weiterempfehlen, wie man es selbst für richtig hält. Also posaunt eure Liebe zur Literatur so heraus, wie ihr es wollt!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wunderbaren Welttag des Buches. Und auch, wenn heute die Buchhandlungen leider geschlossen sind und man nicht mit einem Bucheinkauf feiern kann, lässt sich das bestimmt auch durch das schlichte Lesen der aktuellen Lektüre ausgleichen. Oder seid ihr sogar bei "#verlagebesuchen" dabei?


Was lest ihr heute? Habt ihr euch eine spezielle Lektüre ausgewählt? Was bedeutet der Welttag des Buches für euch?

4 Kommentare:

  1. Guten Morgen,

    also eine spezielle Lektüre habe ich dafür nicht gewählt. (Eigentlich sollte ich zum Anlass des Welttags wohl lieber an meinem Buch weiterschreiben, mein Fortschritt stagniert da etwas, aber ... ich denke, ich verfalle heute doch lieber weiter dem Lesen.) Gut, ich lese heute meinen ersten Graphic Novel abseits von Asterix und Mickey Maus. Aber groß besonders finde ich das nicht.

    Aber was mir der Welttag des Buches bedeutet? Nachdem ich dir hier erst einmal einen halben Roman hingeschrieben habe, hab ich außerplanmäßig beschlossen, vielleicht doch besser darüber zu bloggen, daher hier lieber nur die Kurzversion: Es ist kompliziert. Ich mag ihn, er fühlt sich aber nicht so besonders an, wie ich es gern hätte.

    Liebe Grüße
    Taaya von Let 'em eat books

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Vielen Dank liebe Taaya für deinen Kommentar!

      Ich habe auch nichts "Spezielles" gelesen, sondern nur mein Lesevorhaben fortgesetzt. Man muss sich dahingehend nicht selbst noch mehr unter Druck setzen. Schließlich soll der "Welttag des Buches" einfach nur eine schöne Wertschätzung der Buchwelt sein. Es gibt ja aber dennoch viele Leser, die solche Tage etwas zelebrieren möchten. :)

      Auch das finde ich gar nicht schlimm. Bei mir ist es durchaus auch so, dass ich nicht jedes Jahr gleich viel Euphorie für diesen Tag aufbringe. Mal trifft er mich intensiver, mal weniger. Was bleibt ist aber die Freude darüber, dass es diesen Tag überhaupt gibt, weil so vielleicht der ein oder andere überhaupt erst gezielt aufmerksam gemacht wird, dass es Spaß machen kann zu lesen und sich so einem vielleicht neuen Hobby widmet. Ebenso weiß ich immer ganz genau, dass wenn der Welttag des Buches kommt, ich mich tatsächlich immer kurz frage, ob ich mit meinem Studium den richtigen "Zweig" meines Interesses angetreten bin und beantworte sie tatsächlich immer mit einem klaren "Ja". Daher ist der Tag für mich, vielleicht auch speziell wegen meinem Wunsch, beruflich in der Literaturbranche Fuß zu fassen, einfach etwas "feierlicher", als für andere.


      Liebe Grüße
      Karin

      Löschen
  2. Ich "feier" den Tag nicht, aber verlose auf meinem Blog ein Buch. Im Nachhinein muss ich leider wieder feststellen, wieso ich so selten solche Aktionen veranstalte: Die Leute lesen den Artikel nicht, sondern kommentieren nur wild drauflos. Ihnen ist egal, was im Text steht, sie haben nur das Wort "Gewinnspiel" oder "Verlosung" vor Augen. Das ärgert mich ziemlich und diese Leute haben auch nicht das wirklich schöne Buch verdient, was sie gewinnen wollen (wahrscheinlich haben sie auch gar nicht richtig auf das Buch geachtet, denn viele schreiben, wenn sie denn mal mehr als nur "ich will gewinnen" schreiben, dass sie Krimis/Thriller lesen - ich verlose einen Liebes-/Frauenroman?!).

    Mal was anderes: wo gibt es denn diese schönen Buttons, die du auf den Bildern zeigst? 😊

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, das ist irgendwie durch die vielen Blogs so ein Trend geworden, dass sich einige Leser nur auf die Gewinnspiele stürzen... wirklich schade, daher kündige ich Gewinnspiele nicht immer mit großer Überschrift an. :)

      Die Buttons habe ich in der Buchhandlung gefunden. Die sind von .moses und es gibt außer den dreien, die ich auf den Bildern zeige, noch einige andere. :) Denke es müsste die in den meisten "großen" Buchhandlungen aufjedenfall geben. :)


      Liebe Grüße
      Karin

      Löschen

Mit dem Absenden Deines Kommentars bestätigst Du, dass Du meine Datenschutzerklärung, sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.